Vivienne Westwood entwirft Kostüme für Amfar-Gala in Salzburg
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Die britische Luxusmarke Vivienne Westwood entwarf die Kostüme für die Amfar-Gala, die am Sonntag, dem 24. August stattfand. Insgesamt kamen rund 400 hochkarätige Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik und Wirtschaft in der Salzburger Residenz zusammen. Das Thema war Hugo von Hoffmansthals „Jedermann“, das im Rahmen der Salzburger Festspiele aufgeführt wurde.
Dazu verwandelte Kreativdirektor Andreas Kronthaler einst von Opernsänger:innen und -darsteller:innen getragene Kostüme aus dem Kostümarchiv der Salzburger Festspiele in neue Kreationen. Die Kostüme wurden auseinandergenommen, kombiniert, neu genäht und mit Stücken aus aktuellen Kollektionen vermischt, „um eine neue Geschichte im unverkennbaren Stil des Hauses zu erzählen“, so eine Pressemitteilung.
„Salzburg hat für Vivienne und mich eine besondere Bedeutung, und Vivienne Westwood fühlt sich geehrt, Teil der Amfar-Gala zu sein, die zum ersten Mal hier in Österreich stattfindet. In Zusammenarbeit mit der fantastischen Kostümabteilung der Salzburger Festspiele entwarfen wir Kostüme für diese Aufführung. Die Kostüme werden versteigert, um Spenden für die wichtige Forschung und den anhaltenden Kampf gegen die globale Aids-Epidemie zu sammeln. Theater ist lebensnotwendig“, kommentierte Kronthaler.
Figuren und Kreationen
Die Kostüme stellten die Themen des Theaterstückes dar: Leben und Tod, Besitz und Verlust, Macht und Demut, und erzählten die Geschichte der Motive des Stücks und der darin vorkommenden Figuren.
Die Figur der Buhlschaft erschien (anders als im Original) dreimal auf der Bühne, um ihre Transformation und die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu symbolisieren. Drei rote Kleider zeigen die verschiedenen Phasen: Ein hellrot-rosa Chiffonkleid über einem klassischen Vivienne Westwood-Korsett ist eine verspielte Variante, mit Perlenverzierungen aus dem Archiv und einem Westwood-Schmetterlingsmotiv. Dazu wurden zwei Originalkleider aus dem Salzburger Kostümarchiv zu einem kombiniert.
Ein zweites rotes Kleid ist elegant und besteht aus einem perlenbesetzten Mieder und einem langen Paillettenrock mit Fransensaum, das ebenfalls aus der Kombination zweier Stücke aus dem Archiv entstand.
Das dritte Kleid, das die Vision symbolisiert, ist ein klassisches Vivienne Westwood „Bird of Paradise“-Kleid aus rotem Seidentaft mit voluminösen Ärmeln und der klassischen Silhouette des Hauses. Dekorative Verzierungen, die aus einem Originalkostüm stammen, wurden in das neue romantische Westwood-Design integriert.
Auch für die Tischgesellen wurden Originalkleider verwendet: Für einen Look wurden wieder zwei Originalkleider aus dem Salzburger Kostümarchiv zu einem dramatischen kombiniert, das auf einer Korsettstruktur mit überlappendem, übertriebenem Schößchen vorne sitzt. Es hat überlagerte Ärmeln im elisabethanischen Stil, eine klassische Westwood-Silhouette und einen fallenden schwarzen Federrock.
Der zweite Look ist ein von den 50er-Jahren inspiriertes Kleid, das auf der Grundlage eines schlichten schwarzen Taft-Ballkleides aus dem Salzburger Theaterarchiv entstand, mit Tüllschichten überarbeitet und mit übergroßen Kristallmotiven und riesigen gestickten Blumen verziert wurde.
Die Figur des Todes trug ein schwarzes Korsettkleid mit perlenbesetzten Schulterkappen und Fransenärmeln, die vorne herunterfallen und in einer langen Taftschleppe enden. Für diese Kreation wurden verschiedene auseinandergenommen, kombiniert und neu genäht.
Nach der Vorstellung wurden die 18 Kostüme zusammen mit anderen Artikeln für einen guten Zweck versteigert. Insgesamt kamen über eine halbe Million Euro zusammen.