Virtuelle KI-Kolleg:innen: Noch Zukunftsmusik für italienische Modeunternehmen
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Die weltweiten Ausgaben für künstliche Intelligenz (KI) werden sich bis 2028 mehr als verdoppeln. Dem „Worldwide AI and Generative AI Spending Guide“ der International Data Corporation (IDC) zufolge werden sie voraussichtlich 632 Milliarden US-Dollar (582,54 Milliarden Euro) erreichen. „Wir treten in eine Welt ein, in der unsere Arbeitskräfte sowohl KI-Agent:innen als auch Menschen sein können“, betont Jorge Amar, Senior Partner bei McKinsey, in einem Bericht.
Virtuelle KI-Mitarbeiter:innen mit spezifischen Rollen, User Names und Firmenpasswörtern
Das bedeutet, dass in naher Zukunft virtuelle, KI-basierte Mitarbeiter:innen in Unternehmen „eintreten“ und im Organigramm auftauchen könnten. Diese hätten spezifische Rollen, individuelle „Erinnerungen“ sowie Benutzer:innennamen und Firmenpasswörter.
Diese Perspektive erfordert von Anfang an eine Harmonisierung zwischen Mensch und Maschine. Nur so kann die Einführung und Integration von KI gefördert werden, die bereits jetzt für Unternehmen weltweit greifbare Ergebnisse und Unternehmenswerte hervorgebracht hat.
Valsport-Präsident: „Keine Vorbehalte der Mitarbeiter:innen gegenüber KI“
Doch wie ist der aktuelle Stand der KI in Modeunternehmen? Und wie gehen Führungskräfte mit dieser revolutionären Innovation um?
„Unsere Mitarbeiter:innen sind an die Nutzung von KI gewöhnt. Wir haben ein Kommunikationssystem mit speziell entwickelten Programmen“, berichtet Siro Toniolo, Präsident von Rewind srl, einem bereits in der Schuhproduktion tätigen Unternehmen, das 2016 die italienische Sportwear-Marke Valsport übernahm. „Bisher haben wir keine Hindernisse bei der Einführung dieser innovativen Technologien festgestellt", fügt der Präsident der Sneaker-Marke hinzu, deren Gründung auf das Jahr 1920 zurückgeht.
KI wird bei Valsport vor allem im E-Commerce eingesetzt: Sie „unterstützt uns im gesamten Prozess, vom Eingang der Bestellung bis zum Versand“. In anderen Bereichen, wie beispielsweise der Recherche und stilistischen Analyse, wird sie ebenfalls genutzt, benötigt aber das Eingreifen von Designer:innen und Fachleuten. „Das Produkt muss man anprobieren, man muss es tragen, da braucht es den Eingriff der Modellierer:innen“, erklärt Toniolo. Er fügt hinzu, dass der Reiz der handwerklichen Schuhproduktion auch in der Unvollkommenheit und Einzigartigkeit liege, die entsteht, wenn ein Produkt von Hand gefertigt wird.
Sebago- und Superga-Manager: „Schuhmacher:innenausbildung wichtiger als KI-Schulungen“
Marco Tamponi, Global Brand Manager von Sebago und Superga, sieht das ähnlich: „Unser Produkt ist vollständig handgenäht, von Menschen hergestellt. Wer Schuhe macht, arbeitet mit Leisten, weil man auch sehen muss, wie die Materialien reagieren.“ Der Global Brand Manager von zwei Marken der BasicNet Gruppe, zu der neben Superga und Sebago auch Kappa, Robe di Kappa, Jesus Jeans, Sabelt, Briko und K-Way gehören, fügt hinzu: „Wir nutzen KI für die Entwicklung von Inhalten.“ Laut Tamponi seien im Produktionsbereich die Eröffnung von Schulen für zukünftige Schuhmacher:innen wichtiger als Module zur Entwicklung und zum Erlernen von KI.
KI-Agent:innen können über Erstellung von Inhalten hinausgehen und Aufgaben nach Vorgaben ausführen
Zumindest in italienischen Unternehmen scheint die Aufnahme von KI-Agent:innen neben menschlichen Kolleg:innen ins Organigramm noch nicht unmittelbar bevorzustehen.
Einige Unternehmen, so die McKinsey-Expert:innen, bewegen sich jedoch bereits in diese Richtung, da KI-Agent:innen über die Erstellung von Inhalten hinausgehen und Aufgaben basierend auf spezifischen Anweisungen ausführen können.
„Die Agent:innen nehmen die Realität durch ihr Training wahr, treffen dann ihre eigenen Entscheidungen, wenden ihr Urteilsvermögen an, handeln und lernen sogar aus diesen Handlungen“, erklärt Amar. Zu den Tätigkeitsbereichen, in denen KI-Agent:innen getestet werden, gehört beispielsweise das erste Screening aller Bewerber:innen für Front-Line-Jobs oder ihre Implementierung zur Schulung von Mitarbeiter:innen.
In der Modebranche sind Inhalte und E-Commerce die beiden Hauptanwendungsgebiete für KI, auch bei der Luxusmarke La Martina. „Wir nutzen KI in großem Umfang, um die Prozesse im E-Commerce und im Kund:innenservice zu verwalten“, erklärt Alessandro Milia, Managing Director, Sales and Marketing bei La Martina, gegenüber FashionUnited.
„Ein weiterer Einsatzbereich ist die Content-Erstellung“, betont der Geschäftsführer des Unternehmens, das eine gezielte Reorganisation seines Vertriebsnetzes in Italien sowie die Gewinnung neuer internationaler Partner:innen durchgeführt hat. Im Bereich Kreativität und Produktion hingegen wird keine KI eingesetzt.
Tod's bewahrt Tradition, fördert Innovation
Zu den italienischen Modemarken, die Produktion und Kreativität vor dem Einfluss von KI-Agent:innen „schützen“, gehört auch Tod's.
Vor etwa einem Monat erhielt Diego Della Valle, Präsident der Tod's Gruppe, den „Changemaker Award for Craftsmanship“ im Rahmen der dritten Ausgabe der Veranstaltung „Changemakers in Luxury Fashion“, organisiert von der Handelskammer für italienischen Mode.
Der Preis würdigt Della Valles Engagement, die handwerkliche Exzellenz und Produktqualität in den Mittelpunkt der Identität des Konzerns zu stellen, der seine Tradition und gleichzeitig Innovation fördert. Durch Initiativen wie „Bottega dei Mestieri" gibt er das handwerkliche Wissen an neue Generationen weiter. Diese Vision, die Della Valle als „handwerkliche Intelligenz“ bezeichnet, eine Mischung aus menschlichen Fähigkeiten, kulturellem Erbe und zukunftsorientierter Kreativität, inspiriert weiterhin den Erfolg und die Nachhaltigkeit von „Made in Italy“.
„Das Handwerk ist die wahre Essenz des italienischen Luxus: eine Traditions aus Handwerkskunst, Zeit und Wissen, das nicht reproduziert werden kann. Es ist ein nationaler Wert für Italien und muss durch konkrete Investitionen geschützt und gefördert werden, angefangen bei der Ausbildung junger Menschen“, bemerkte Della Valle während einer Videobotschaft im Rahmen der Veranstaltung „Changemakers in Luxury Fashion“.
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