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Vier Denim-Trends für Herbst/Winter 2023

Von Rachel Douglass

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Mode

Kingpins | Bild: Aygin Kolaei for FashionUnited

Im Rahmen der jüngsten Ausgabe der Denim-Messe Kingpins stellte die Inhaberin von Denim Dudes, Amy Leverton, vier Denim-Trends vor, die für die kommende Herbst/Winter-Saison 2023 zu erwarten sind.

Der Trend-Report wurde durch eine Präsentation auf der Veranstaltung ergänzt, wo eine Auswahl an Looks zu jedem Trend zu sehen waren. Die Ausstellung war Teil eines neuen Konzepts für diese Ausgabe der Kingpins. Die Messe wählte einige ausstellende Unternehmen aus, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Kleidungsstücke zu zeigen, die sie entworfen und entwickelt hatten.

Passend zur allgemeinen Stimmung der Messe spiegelten die von Leverton untersuchten Trends die aktuelle Stimmung in der Gesellschaft wider und berührten Elemente von Eskapismus, post-apokalyptischem Optimismus und dem Wunsch, der Erde etwas zurückzugeben.

Vetements H/W22, Isabel Marant H/W22, Balenciaga H/W22 (Von links nach rechts) | Fotos: CatwalkPictures

Simulacrum

Dieser Trend, der eng mit der wachsenden Beliebtheit eines Balenciaga-inspirierten Looks und der Verwischung der Grenzen zwischen Realität und Digitalisierung verbunden ist, dreht sich um die Erkundung der Grenzen der Online-Welt und wie sich das Metaverse auf das reale Leben auswirken könnte. Das Wort ‚Simulacrum‘ fasst das Konzept an sich bereits zusammen, das als ‚Nachahmung der Realität‘ definiert ist.

Dieser Trend passt zum aktuellen Zeitgeschehen. Marken beginnen, die Möglichkeiten einer Metaverse-Präsenz weiter zu erkunden, indem sie Kollaborationen mit Tech-Unternehmen eingehen, Meta-Marketing betreiben und digitale Assets wie Virtual-Reality-Kleidung oder NFT-Kollektionen (Non-Fungible Tokens) herausbringen.

Viele der in ‚Simulacrum‘ enthaltenen Silhouetten konzentrierten sich darauf, den Körper von der Außenwelt abzuschirmen, was sich in ballonartigen Formen und übertriebener Utility-Wear zeigt, die das Gefühl des Trotzes widerspiegeln, das den Trend umgibt. Das Comeback vergangener Trends ist ebenfalls sehr präsent, wie die Wiederbelebung von Low-Rise-Jeans und Acid-Wash-Techniken, die den späten 90ern und frühen Nullerjahren ihren Stempel aufgedrückt haben.

Die Farben dieses Trends reichen von dunkel und stimmungsvoll, was auf seine apokalyptischen Züge hinweist, bis hin zu gesättigteren Online-Farbtönen, wie leuchtendem Orange und elektrischem Blau.

Etro H/W22, Christian Siriano H/W22, Marni H/W22 (Von links nach rechts) | Fotos: CatwalkPictures

The Outsiders

Auch dieser Trend bezieht sich auf post-apokalyptische Themen, doch im Gegensatz zu den düsteren, digitalen Inspirationen geht es bei ‚The Outsiders‘ um Optimismus und eine tiefe Verbundenheit mit der Erde. Handwerkliches, selbst angebaute Produkte und landwirtschaftliche Techniken stehen bei diesem Trend hoch im Kurs und legen den Schwerpunkt auf Kleidung, die für den Menschen eine starke Bedeutung hat.

Die Ästhetik knüpft eng an einen Trend des vergangenen Jahres an: Goblincore, bei dem die Ablehnung kapitalistischer Strukturen durch umweltfreundliche Kleidung im Vordergrund stand.

Besonders viel Wert wurde auf natürliche Waschungen und mineralische Töne gelegt, die sich in den Farben des Trends widerspiegeln, zu denen auch militärische Grüntöne und Indigos gehören. Diese stehen jedoch in starkem Kontrast zu Neonorange und leuchtendem Gelb, die am anderen Ende des Spektrums gezeigt wurden und eng mit der Hippiekultur verbunden sind.

Bild: Blumarine H/W22, Labrum London H/W22, Matty Bovan H/W22 (Von links nach rechts ) | Fotos: CatwalkPictures

Wonderment

Als Antwort auf die Sehnsucht der Menschen, nach der Pandemie die entstandene Leere füllen zu wollen, konzentriert sich ‚Wonderment‘ auf ein Gefühl des Eskapismus, mit Kleidung, die eng mit den Emotionen der Menschen verbunden ist. Ähnlich wie bei der aktuellen Dopamin-Dressing-Bewegung geht es bei diesem Trend darum, durch mutiges Styling und Farbwahl Freude und Verspieltheit auszudrücken.

Ein besonderes Highlight ist der Einfluss des verstorbenen Virgil Abloh, der in seiner Arbeit junge Designschaffende dazu ermutigte, Fröhlichkeit in die High Fashion zu transportieren. Dieser Einfluss zeigt sich in cartoonhaften Designs, handgefertigten Details, wiederverwendeten Textilien und psychedelischen Oberflächen, die allesamt die Lebendigkeit dieses Trends zusammenfassen.

Jede Farbe in ‚Wonderment‘ ist dazu gedacht, mit ihr zu spielen. Dieses entscheidende Element des Trends setzt auf Experimentierfreude, Expressionismus und Kreativität. Leuchtende Gelb-, Blau- und Orangetöne gehen ineinander über und bieten eine breite Palette an Möglichkeiten für Farben, die das ganze Jahr über getragen werden sollen.

GCDS H/W22, Mark Fast H/W22, Molly Goddard H/W22 (Von links nach rechts) | Fotos: CatwalkPictures

Softly

‚Softly‘ wird als einer der kommerzielleren Trends der Saison bezeichnet und verfolgt einen eher philanthropischen Ansatz in der Mode, wobei der Schwerpunkt auf langsam wachsenden Unternehmen und Produkten mit geringem Umwelt-Fußabdruck liegt. Authentisches Geschichtenerzählen ist ein zentraler Bestandteil von ‚Softly‘. Die Marken werden dazu ermutigt, ihre Herkunft zu bewahren, kulturelle Geschichten zu erzählen und auf tief verwurzelte Traditionen Rücksicht zu nehmen, indem sie sich sowohl um den Planeten als auch um seine Bewohner:innen kümmern.

Wie der Name schon sagt, dreht sich das Farbschema von ‚Softly‘ um Pastelltöne und herbstliche Schattierungen, mit besonderem Augenmerk auf Rohstoffen und Prozessen, wie unbehandeltem Denim und natürlichen Farbstoffen.

Wie bei den anderen Trends sind Re- und Upcycling maßgebliche Merkmale, allerdings wirken sie erhabener, indem Techniken wie Shibori, Batik und Handstickereien eingesetzt werden. Die Silhouetten entsprechen der Ruhe und Gelassenheit, die ‚Softly‘ erforscht hat, und werden durch die Verwendung von Cocooning, langen Schnitten und vereinfachter Arbeitskleidung definiert.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ.

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