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Victoria's Secret in London

Von DPA

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Mode

Wer für Victoria Secret Dessous präsentieren darf, hat es ziemlich weit nach oben geschafft in der Modewelt. In diesem Jahr schickt das Label seine Engel erstmals in London auf den Laufsteg.

Man nehme bildhübsche Frauen in Unterwäsche, setze ihnen Flügel auf und schicke sie als Engel auf einen Laufsteg. Das Erfolgsrezept der jährlichen Modeschau des amerikanischen Dessous-Labels Victoria's Secret (VS) ist simpel. Und so erfolgreich, dass jedes Model dabei sein will, weltbekannte Musiker auftreten und Hunderte echte und Möchtegern-Promis zu dem Schaulaufen strömen. Dieses Jahr flanieren die Models erstmals in London über den Catwalk.

Eine Auswahl der Frauen, die «Engel» im Lebenslauf stehen haben: Claudia Schiffer, Heidi Klum, Tyra Banks, Gisele Bündchen, Miranda Kerr. Nur die Perfekten unter den Schönen dürfen sich für VS zeigen, diese Botschaft verbreitet die Marke jedenfalls selbst. „Die Zahl derer, die den Job machen können, liegt bei unter 100", sagte Edward Razek, Marketingchef beim Mutterkontern L Brands, dem Magazin GQ.

Sexismusvorwürfe und Kritik

Als sensationell galt, dass Heidi Klum 2009 knapp sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter Lou wieder auftrat, wenn auch etwas bedeckter als sonst und flügellos. Überhaupt ist Klums Name mit der Marke eng verbunden. Von 1999 bis 2010 bekam sie immer wieder den wohl äußerst lukrativen Engel-Vertrag und stand bei vielen der Shows im Mittelpunkt.

Eines der Models wird jedes Jahr ausgewählt, den 'Fantasy Bra' zu tragen, einen BH im Millionenwert, der gut für Schlagzeilen ist. In diesem Jahr sind es sogar zwei, die Brasilianerinnen Adriana Lima und Alessandra Ambrosio (beide 33).

Gern diskutiert wird auch das Gewicht der Flügel. Je größer sie sind, desto weiter oben schwebt das Model im Modehimmel, heißt es. Ambrosio schleppte 2011 angeblich 15 Kilo schwere Schwingen - was ihr natürlich keiner ansehen durfte. Kein Wunder, dass die Mannequins vor der Show hart trainieren, wie sie erzählen.

Seit der ersten Show 1995 lässt VS seine Models meist in New York marschieren, nun erstmals in London. Die Unternehmensgeschichte begann in Kalifornien. Dort machte Unternehmer Roy Raymond 1977 den ersten Laden auf - wie er später sagte, weil es ihm peinlich war, Unterwäsche für seine Frau im Kaufhaus zu erstehen.

Leslie Wexner kaufte das Label 1982 für Limited, heute L Brands, und änderte die Strategie: Die Zielgruppe sind seitdem nicht mehr Männer, die Geschenke kaufen, sondern die Dessousträgerinnen selbst. Sexismusvorwürfe und Kritik, VS biete zu wenig Qualität für einen zu hohen Preis, werden immer wieder laut. Nach eigenen Angaben machte die Marke im vergangenen Jahr 6,7 Milliarden Dollar Umsatz und erreicht 390 Millionen Kunden.

Neben Lima, Swanepoel und Ambrosio sollen in London unter anderem Doutzen Kroes, Karlie Kloss und Lily Aldridge das Weihnachtsgeschäft anheizen. Für musikalische Untermalung sorgten unter anderem Taylor Swift und Ed Sheeran, die damit in die Fußstapfen von Justin Timberlake, Katy Perry und den Spice Girls treten. Es geht eben nicht nur um schöne Unterwäsche bei Victoria's Secret, es geht auch um eine große Show. (Teresa Dapp, dpa)

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