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Tradition trifft Moderne: die Tracht neu inszeniert

Von FashionUnited

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Mode

Trachtenmode zählt nicht nur in der Schweiz zur altbewährten Tradition. Auch in Ungarn, Russland oder Schottland sind die klassischen, markanten Gewänder Teil der kulturellen Identität. Jene Popularität brachte einige nationale sowie internationale Designer nun auf die Idee, Trachten in die Alltagsmode zu integrieren. Das Ergebnis: auffällige Kreationen, welche die Ursprünglichkeit gut zur Geltung bringen, aber auch moderne Interpretationen, die optisch nur dezent an die traditionellen Formen erinnern.

Trachtenmode kann durchaus alltagstauglich sein, was viele Online-Shops auch unabhängig von der Oktoberfestsaison beweisen: Hosen und Jacken aus Veloursleder in trendigen Schnitten – gesehen auf heine.ch – entpuppen sich in Kombination zu Bluse und Boots als unkonventionelles und stillvolles Outfit. Doch drei Labels aus Ungarn, dem Schwarzwald und der Schweiz beweisen, dass Trachten noch viel mehr kreativen Spielraum zulassen.

Ungarische Trachten mit urbanen Grafikmustern

Einen Eindruck von urbanen Interpretationen ungarischer Trachtenmode können sich Besucher der Designmesse „Blickfang“ verschaffen, die in Basel und Zürich stattfindet. In der Hauptstadt präsentiert die aus Budapest stammende Anna Julia Gyenge vom 20. bis zum 22. November 2015 ihre Kollektion „Ju Ninelle“, die den Einfluss klassischer Formen und Farben der ungarischen Trachten gut veranschaulicht: Lange, weite Ärmel, die den traditionellen Blusen entlehnt sind, werden mit roten und grünen Ornamenten versehen, die an die Matroska-Puppen erinnern. Gyenge schleust die Trachten in die Gegenwart, indem sie die althergebrachten Stickereien durch moderne Muster ersetzt, die an Grafikkunst erinnern.

Schwarzwald auf dem T-Shirt: Jochen Scherzinger: Artwood Black Forest

Anders als Anna Julia Gyenge, in deren Kollektion man die Einflüsse der Trachtenmode ihrer Heimat gut erkennen kann, lässt sich der deutsche Designer Jochen Scherzinger bei seiner Arbeit zwar vom Schwarzwald inspirieren, integriert Natur und Kultur jedoch bildhaft in seine Mode. Der ehemalige Werkzeugmacher durchkämmt Bücher und Fotografien, um das richtige Motiv zu finden, um T-Shirts zu bedrucken. Das Ergebnis: Schlichte, urbane Oberteile mit vergilbten Schwarzwaldfotografien und Christusfiguren, mit denen der Designer die Ursprünglichkeit seiner Heimat nutzt, um im modernen Retro-Schick den Nerv der Zeit zu treffen.

Zurück zu den Wurzeln: Das Schweizer Label ACLA

Reto Cameri und Julia Greiner haben ihre Schweizer Heimat für drei Jahre verlassen – in dem Glauben, auf internationalem Boden ein fruchtbares Terrain für ihr Modestudium zu finden. Letztlich traten sie den Weg zurück an und fanden hier den Schlüssel zur ihrem Label ACLA, dass sie 2012 gründeten. Die Idee ihrer Kollektion: Alte Schweizer Trachtendesigns und traditionelles Handwerk in ihren Arbeitsprozess zu integrieren. Zu sehen sind die Einflüsse vor allem an dezenten Faltungen, Strickmustern sowie Spitzen- und Steppeinsätzen, die mit erdigen und schlichten Farben sowie Jersey-Stoffen ihren modernen Gegenpol finden. Und das, was traditionell aussieht, wurde auch so verarbeitet, denn den jungen Designerinnen stellen ihre Stücke in Handarbeit mit der klassischen Klöppeltechnik her.