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Studie: Neuer Luxus liegt im Erlebbaren, nicht in Gütern

Von Don-Alvin Adegeest

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Die Definition von Luxus verlagert sich von materiellem Reichtum auf eine neue Wertschätzung für - und einen Appetit auf - das Erlebbare. Ein von Euromonitor veröffentlichter Bericht kommt zu dem Schluss, dass Achtsamkeit der neue Luxus ist, da Millennials Erfahrungen über Güter stellen.

Globaler Luxus

Die Nachfrage nach Luxusgütern verlangsamt sich derweil nicht. Der globale Umsatz mit Luxusgütern wuchs um 14 Prozent online und fünf Prozent im stationären Handel und beläuft sich auf einen Gesamtwert von über einer Billion Dollar.

Der Löwenanteil der globalen Umsätze wird weiterhin im asiatisch-pazifischen Raum generiert, wobei China 68 Prozent des asiatischen Umsatzes ausmacht. West-Europa weist eine Verlangsamung der Kauflaune bei Luxusgütern auf, die vor allem auf die politische Instabilität in den Schlüsselmärkten zurückzuführen ist.

Die regionalen Wachstumsaussichten zeigen die stärkste Wachstumsprognose für den Asien-Pazifik-Raum, der 2018 ein Wachstum von neun Prozent verzeichnete. Auch Osteuropa befindet sich im Aufschwung, mit wieder auflebenden Ausgaben in Russland. Nordamerika entwickelt sich weiterhin unterdurchschnittlich, während Lateinamerika aufgrund von Mexiko und Brasilien ein positiveres Wachstum verzeichnet.

Politische Instabilität beeinflusst Luxusumsätze

Der Rückgang ist auf politische Instabilität zurückzuführen und auch Terrorismus könnte einen Grund für den merklichen Rückgang der globalen Reiseausgaben darstellen, was sich auf die Umsätze im Luxussegment auswirkt.

Neue Bereiche innerhalb des Luxus gewinnen an Bedeutung, darunter Gastronomie, Erlebnisse und Luxusautos. Dies wird durch die Übernahme der Luxushotelgruppe Belmond durch LVMH im Dezember unterstrichen. Für Luxus-Experiences wird in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum von 27 Prozent erwartet.

In Großbritannien sind die Ausgaben für Luxusgüter seit 2014 um 41 Prozent gestiegen. Die Chinesen geben international am meisten Geld am Luxusgütermarkt im Vereinigten Königreich aus und bevorzugen Designermode und Accessoires.

China wird außerdem die USA und Deutschland als größte Quelle für Tourismus überholen, und viele Luxusmarken und Einzelhändler werden weiterhin von chinesischen Touristen profitieren, die auf Reisen und bei Einkäufen nach Luxus suchen.

Disruptoren im Luxus

Es gibt einen Wandel in den Einstellungen der Verbraucher und den Kaufgewohnheiten, wobei Wellness, ethisches Wohnen und luxuriöse Erlebnisse zu den wichtigsten Triebfedern der Branche werden.

In einer Verschiebung der Marktgrenzen besteht ein Bedarf an einzigartigen Reisen, wie beispielsweise die SpaceX Mondreise 2019, die schätzungsweise 35 Millionen Dollar pro Ticket kosten soll.

Exklusiv und doch inklusive

Es gibt mehr Raum für bezahlbaren Luxus und Premiumisierung, wobei viele Haushalte der Mittelschicht keine Verbesserung ihres Lebensstandards sehen.

Darüber hinaus gibt es einen grundlegenden Wandel der Verbraucherwerte hin zu Luxuserlebnissen, die Glück und Wohlbefinden bringen - und weg von Dingen. Marken werden authentisch, lokal, immersiv, stimulierend und sozial. Sie nehmen ihre Unvollkommenheiten an, um dem Überangebot entgegenzuwirken.

Das weltweite Interesse an Luxus zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung, nur die Ausrichtung wird sich verändern: Man setzt weniger auf Reichtum als auf achtsamen Luxus.

Foto: Louis Vuitton Ladeneinrichtung von Gzen92, WikiMedia Commons, lizenzfrei; Quelle: Webinar Luxusgüter: Global Trend Watch, Dezember 2018, Euromonitor International

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