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Stressfaktor Kleidung - Studie untersucht, wie Mode Wohlbefinden verbessern kann

Von Simone Preuss

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Mode

Stresserlebnis. Bild: Nathan Cowley / Pexels

Wer kennt es nicht - ein Pullover kratzt, eine Jeans ist zu eng oder das Lieblingshemd hat einen Fleck, der nicht herausgeht. Oder man ist gar gezwungen, Kleidung zu tragen, die man nicht mag - einer neuen Studie zufolge alles Faktoren, die Menschen Stress durch Kleidung verursachen.

Eine vom Hamburger Marktforschungsinstitut Appinio im Auftrag des japanischen Bekleidungskonzerns Uniqlo Anfang März durchgeführte Onlineumfrage befragte jeweils 500 deutsche Männer und Frauen zwischen 18 und 65 Jahren (Durchschnittsalter 41,7 Jahre) dazu, wie Kleidung das tägliche Leben maßgeblich beeinflusst. Ziel war es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Mode dazu beiträgt, Stress im Alltag zu reduzieren, das Wohlbefinden verbessern kann und auf welche Eigenschaften Wert gelegt wird.

„Sich morgens ein Hemd aus feinstem Leinen überzuwerfen und das sanfte Material auf der Haut zu spüren, macht einen stressigen Morgen zu etwas ganz Besonderem. Wenn es hektisch wird und man schnell zu einem Meeting muss, hält lockere und funktionale Kleidung frisch und hilft, die Konzentration für das Wesentliche zu bewahren. Und in stressigen Situationen sorgen gedeckte Farben für Ruhe“, verrät Uniqlo in der Pressemitteilung zur Studie. Hier ein Überblick der wichtigsten Erkenntnisse.

Deutsche schätzen Komfort und Individualität…

Generell muss Mode in Deutschland vor allem gemütlich sein; dies war für 44 Prozent der Befragten am wichtigsten. Sie bevorzugen bequeme und praktische Kleidung, die sie im Alltag gut tragen können und die sie nicht einschränkt. Für 26 Prozent ist es am wichtigsten, dass ihre Kleidung ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit ist und ihre Individualität unterstreicht.

„Ein interessantes Ergebnis der Umfrage ist, dass je höher das Alter ist, desto wichtiger Bequemlichkeit von Kleidung wird. Während es bei der jüngeren Generation (Gen Z) nur 29 Prozent sind, die Komfort als wichtigen Faktor betrachten, steigt dieser Anteil bei den 55- bis 65-Jährigen auf 54 Prozent an. Hier zeigt sich also, dass die Präferenzen und Bedürfnisse in Bezug auf Kleidung auch von der Altersgruppe abhängen können“, fand die Studie heraus.

… und Sportlichkeit und Lässigkeit

Nach dem eigenen Kleidungsstil befragt, beschreibt ihn die Mehrheit (56 Prozent) der Befragten als „sportlich“ oder „lässig“, wobei mehrere Antworten möglich waren. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) hingegen bevorzugt einen „zeitlosen“ oder „klassischen“ Stil, während für 29 Prozent Zurückhaltung im Vordergrund geht - sie kleiden sich eher „dezent“ und „unauffällig“.

Rund ein Viertel legt Wert darauf, „modisch“ oder „trendy“ gekleidet zu sein, während weniger als ein Fünftel ihren persönlichen Kleidungsstil als „edel“ oder „elegant“ beschreiben würde. „Alternativ“ oder „unangepasst“ wählten gut 10 Prozent der Befragten, beziehungsweise „ausgefallen“ und „extravagant“ (rund 7,5 Prozent) oder „naturverbunden“ und „handgefertigt“ (rund 6 Prozent).

Die Qual der Wahl. Bild: Cottonbro Studio / Pexels

Materialvorlieben hängen von Alter und Geschlecht ab

Auf die Frage, welche Fasern sie bei Alltagskleidung im Frühjahr/Sommer bevorzugten, gab fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an, dass sie keine Vorliebe zu haben. Jedoch sagten nur etwas weniger (44 Prozent), dass sie „natürliche Fasern mit natürlicher Funktion“ vorzögen. Rund ein Zehntel setzt auf Kunstfasern mit speziell entwickelten Funktionen.

„Es gibt jedoch leichte Unterschiede zwischen Frauen und Männern: 47 Prozent der Frauen bevorzugen natürliche Fasern im Vergleich zu 41 Prozent der Männer. Außerdem wird die Faserwahl mit zunehmenden Alter wichtiger: Während es bei den 18- bis 24-Jährigen nur 32 Prozent um natürliche Fasern geht, sind es bei den 55- bis 65-Jährigen mehr als jede:r zweite (55 Prozent)“, fand die Untersuchung heraus.

Tragekomfort vor Nachhaltigkeit

Tragekomfort und Bequemlichkeit sind jedoch für eine Mehrheit wichtig (56 Prozent). Vielseitigkeit steht für gut ein Drittel (34 Prozent) der Befragten an zweiter Stelle beziehungsweise ein „ansprechendes Design“ an dritter (31 Prozent). Die hochwertige Verarbeitung, hochwertige beziehungsweise nachhaltige Materialien folgen auf den Plätzen vier bis sechs (zwischen 25 und 18 Prozent).

Das trendige Design kommt erst an siebter Stelle, gefolgt von der Materialzusammensetzung und nachhaltigen Produktion. Auch geruchshemmende Eigenschaften, angesehen Marke, Kühlfunktion und ein „ausgefallenes Design“ belegten jeweils die Plätze zehn bis dreizehn.

Stress beeinflusst Kleiderwahl

Auf die Frage, ob Stress einen Einfluss auf ihre Kleiderwahl im Alltag habe, stimmten 41 Prozent zu, wobei Frauen dabei eher einen Unterschied in der Art finden, wie sie sich kleiden, wenn sie gestresst sind als Männer (47 Prozent gegenüber 36 Prozent).

„Besonders bei jüngeren Generationen gibt es einen Wandel in der Kleidung, wenn Stress empfunden wird (33 Prozent der 55- bis 65-Jährigen vs. über 40 Prozent bei allen anderen Altersgruppen)“, so die Studie.

Wohlfühlen und gedeckte Farben gleichen Stress aus

Über ein Drittel (37 Prozent) der Befragten greift dabei zu einem bequemen Outfit, um dem Stress zu trotzen, gefolgt von einem vertrauten oder Wohlfühloutfit (25 Prozent) oder einem, das zum Wetter passt (23 Prozent). Rund 15 Prozent gehen dann keine modischen Risiken ein beziehungsweise wählen angenehm zu tragende Stoffe (rund 12 Prozent) oder eher verhüllende/bedeckende Kleidung (rund 11 Prozent).

Rund 10 Prozent der Befragten gaben an, dass Stress ihre Farbwahl beeinflusse, was mit einer Folgefrage erforscht wurde: „Wenn das Gefühl von Stress aufkommt, neigen die meisten Deutschen dazu, gedeckte und neutrale Farben zu wählen, um sich zu beruhigen. Schwarz ist dabei mit 57 Prozent der Favorit, gefolgt von Grautönen (37 Prozent) und Blau (36 Prozent)”, so die Studie.

Grün-, Braun- und Rottöne liegen im Mittelfeld, während Lila- und Violettöne, Rosa, Geld und Orange eher wenig gewählt werden. Wenn die Kleidung nicht dem persönlichen Stil entspricht, fühlen sich rund 27 Prozent der Befragten teil sehr gestresst.

Gefühl des Nichts-zum-Anziehen-Habens stresst ebenfalls

Nichts anzuziehen. Bild: Ron Lach / Pexels

Ein weiterer Stressfaktor im Zusammenhang mit Kleidung ist das Gefühl, nichts zum Anziehen zu haben. „59 Prozent der Deutschen haben manchmal das Gefühl, dass ihr Kleiderschrank leer sei. Besonders Frauen sind davon betroffen, denn 72 Prozent von ihnen fühlen sich manchmal so, während es bei den Männern nur 45 Prozent sind”, so die Studie.

31 Prozent der Befragten fühlen sich dadurch sogar sehr gestresst und haben aus diesem Grund schon einmal Kleidung gekauft (14 Prozent), um ihren Stress bewusst zu reduzieren. Dabei lagen Jacken vorn (9,9 Prozent), gefolgt von Kleidern (7 Prozent) und Pullovern (6,3 Prozent) beziehungsweise T-Shirts, Jogginghosen und Schuhen (alle 6,3 Prozent).

Fazit

Wie die Umfrage von Uniqlo und Appinio gezeigt hat, spielt Kleidung eine wichtige Rolle dabei, Gefühle von Stress im Alltag zu reduzieren. „Bequeme Kleidung und Outfits, die den persönlichen Stil widerspiegeln, sind besonders wichtig. Die Mehrheit der Befragten wählen in stressigen Situationen gedeckte und neutrale Farben wie Schwarz und Grau. Das Gefühl, nichts zum Anziehen zu haben, kann ebenfalls Stressfaktor sein. Um Stress abzubauen, nutzen viele Menschen verschiedene Methoden wie Sport, Zeit mit Freunden oder ein Nickerchen. Insgesamt zeigt die Umfrage, dass Kleidung eine wichtige Rolle dabei spielen kann, das Wohlbefinden zu verbessern und Stress zu reduzieren”, fasst Uniqlo zusammen.

„Hochwertige Materialien fühlen sich gut auf der Haut an, schöne Farben und Muster heben die Stimmung, verschiedene Stücke zu kombinieren, lässt dich deine Persönlichkeit ausdrücken. Die Mission von LifeWear besteht darin, Kleidung zu entwerfen, die positiv auf Menschen wirkt“, schließt Cédric Charlier, globaler Designdirektor bei Uniqlo.

Studie
Uniqlo