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Sneaker und Nachhaltigkeit: Marken müssen reparierte Schuhe attraktiver machen

Von Isabella Naef

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Mode|Interview
Es gibt Nutzer:innen, die bereit sind, ihre Sneaker reparieren zu lassen, aber die Marken bieten diesen Service nicht an Credits: FashionUnited, Bild generiert mit Hilfe Künstlicher Intelligenz

Das Thema Nachhaltigkeit in der Mode betrifft auch den Bereich Schuhe, insbesondere Sneaker. Diese haben sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil von Kollektionen jeder Preisklasse und Zielgruppe entwickelt und sind für fast jeden Anlass salonfähig.

Nachhaltig, teilweise nachhaltig, recycelbar oder teilweise recycelbar: Sneaker, die moderne Version der einstigen Tennis-, Turn- oder Freizeitschuhe, stehen im Mittelpunkt experimenteller Projekte und der Materialforschung von Pionierunternehmen. Doch wie steht es wirklich um die Nachhaltigkeit von Sneakern? FashionUnited sprach darüber mit Saverio Lapini, Mitbegründer und CEO der Ollum GmbH, einem italenischen Beratungsunternehmen, das auf Unternehmensnachhaltigkeit spezialisiert ist und Firmen auf ihrem Weg zur Reduzierung der Umweltbelastung begleitet.

Saverio Lapini, Mitbegründer und CEO von Ollum GmbH, einem Beratungsunternehmen, das auf Unternehmensnachhaltigkeit spezialisiert ist Credits: Ollum GmbH

Wie fügt sich die Sneakerproduktion in das Nachhaltigkeitsbild ein?

Es handelt sich um eines der interessantesten Segmente. Traditionell werden hier synthetische Materialien auf Erdölbasis verwendet, sei es Gummi oder Polyester. Viele Unternehmen stellen nun aus Gründen der Nachhaltigkeit auf natürliche Materialien um. Beispiele hierfür sind Hanffasern und Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen, die kompostierbar, recycelbar und biobasiert sind.

Gibt es also eine Veränderung im Produktionsansatz?

Ja, auch wenn natürliche Materialien nicht immer für diese Art von Anwendung geeignet sind. Sportschuhe müssen widerstandsfähig sein und bestimmte mechanische Eigenschaften aufweisen. Natürliche Materialien werden zur Herstellung von biobasiertem Gummi verwendet. Sie durchlaufen dann Prozesse, die mit denen von synthetischen Materialien identisch sind. Der Unterschied liegt in der pflanzlichen Ausgangsfaser. Kurzum: Das Material ändert sich, aber die Schritte zur Herstellung des Gummis bleiben gleich, auch wenn der Ursprung unterschiedlich ist. Das ermöglicht es den Unternehmen, ihre bestehenden Maschinen für die "traditionelle Produktion" weiter zu nutzen.

Aber funktioniert dieses System aus ökologischer Sicht?

Ja, auf diese Weise lassen sich Sneaker mit einer etwa um ein Drittel geringeren Umweltbelastung als herkömmliche Schuhe herstellen. Es gibt jedoch zwei Probleme.

Welche sind das?

Erstens haben die Materialien, wie bereits erwähnt, nicht die gleichen Eigenschaften und Qualitäten wie "traditionelle" Materialien und können daher eine kürzere Lebensdauer haben. Die Umweltbelastung eines Schuhs wird zwar verringert, aber es wird nichts getan, um seine Lebensdauer zu verlängern. Das Problem ist, dass das Unternehmen so nicht viel tut, um die Spielregeln zu ändern.

Welcher Weg ist der richtige?

Der erste Teil des Prozesses, bei dem natürliche Materialien verwendet werden, geht in die richtige Richtung. Die nächsten Schritte bestehen darin, an der Haltbarkeit der Schuhe und am After-Sales-Service zu arbeiten. Es gibt Nutzer:innen, die bereit wären, ihre Sneaker reparieren zu lassen, aber die Marken bieten solche Service-Leistungen nicht an. Man hat vielleicht ein Loch am großen Zeh, aber der Schuh ist noch intakt. Natürlich kann man nicht mit einem Loch im Obermaterial herumlaufen. Gäbe es aber die Möglichkeit, die abgenutzte Stelle angemessen zu reparieren, könnte der Sneaker noch lange getragen werden.

Marken sollten auch das Reparierte wieder attraktiv machen Credits: FashionUnited, Bild generiert mit Hilfe Künstlicher Intelligenz

In diesem Fall spielt aber auch der Wunsch der Kundschaft nach einem neuen Look eine Rolle, oder?

Die Marken tragen dabei aber auch eine Verantwortung. Sie sollten das "Reparierte" wieder attraktiv machen. Wenn auf einer Modenschau ein geflicktes Kleidungsstück präsentiert wird und das cool wird, dann ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getan.

Sprechen wir über die Preise: Nachhaltigere Accessoires sind oft teurer, und das beeinflusst die Kaufentscheidungen der Verbraucher:innen.

Die natürlichen Materialien, aus denen nachhaltige Sneaker hergestellt werden, sind in der Regel teurer. Das liegt daran, dass es keine Skaleneffekte gibt. Die Herstellenden, die hauptsächlich in Italien, in der Region Marken, oder in Südostasien ansässig sind, besetzten immer noch eine Nische und leiden nicht unter dem „Preiskrieg“, der anderen Anbieter:innnen betrifft. Ich möchte jedoch hinzufügen, dass die Materialkosten etwa 20 Prozent des Endpreises der Sneaker ausmachen.

Könnte man durch den Kauf größerer Mengen zur Herstellung ausschließlich nachhaltiger Sneaker Skaleneffekte erzielen?

Genau. Die Realität sieht so aus, dass viele Unternehmen nur ein nachhaltiges Modell oder eine nachhaltige Linie anbieten.

Warum ist das Ihrer Meinung nach so?

Oft fehlt die Vision in Bezug auf Nachhaltigkeit. Es mangelt an Kultur und Kompetenz. Viele gut ausgebildete junge Menschen fangen bei den Marken an und haben große Erwartungen. Wenn sie dann aber feststellen, dass es an einer langfristigen Vision mangelt, wechseln sie leider zu anderen Unternehmen.

Dieser Artikel wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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