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Silberrausch, Wilder Westen & auf dem Boden der Tatsachen: Die FW24-Streetstyles der Modewochen

Von Heide Halama

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Mode

Die FW24-Streetstyles aus London, New York, Mailand und Paris. Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Obwohl die Saison der ‘Big Four’, der tonangebenden Modewochen in London, New York, Mailand und Paris, noch im Gange ist, ließen sich an den Standorten bereits deutliche Trends ausmachen, auf die die Gäste der Laufstegpräsentationen setzen.

Ob offene Bekenntnisse zur metallischen Farbe Silber, eine überdimensionale Tasche als ständige Begleiterin, das Revival des Western-Stils oder die zurückgewonnene Bequemlichkeit der Outfits durch flache Schuhe – die Besucher:innen der FW24-Modewochen bewiesen einmal mehr, dass es nicht nur der Catwalk ist, auf dem für modische Begeisterung gesorgt wird.

Silberrausch

Bei Prachtwetter reflektiert sie die Sonne und schafft strahlende Momente, im winterlichen Nebel sorgt sie trotzdem für Lichtblicke: Silber tritt in dieser Saison als besonders beliebte Farbe in Erscheinung, die aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit zu festlichen Anlässen getragen wird, aber auch im legeren Alltagslook zu überzeugen weiß.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Modebegeisterte trugen Kleider in der Trendfarbe, denen Besonderheiten, wie filigrane Ausstanzungen des Materials, das gewisse Etwas verliehen. Mit grauem Kuschelstrick, übergroßer Brille oder verspieltem Haarschmuck ließ sich Silber lässig kombinieren; mit beerenfarbenem Pullover, farblich abgestimmter Tasche und ‘Gazelle’-Sneaker des deutschen Sportartikelkonzerns Adidas trug sie sogar zum bequemen Büro-Look bei.

Im Weste(r)n nichts Neues

Nachdem bereits im Januar auf der Modemesse Pitti Uomo in Florenz wilde Streetstyles zu erspähen waren, feierten Cowboys einige Wochen später ihr großes Comeback. Die jüngste Musikveröffentlichung der US-amerikanischen Sängerin Beyoncé ‘This Ain’t Texas’ und die begleitende, mit Cowboy-Hüten gespickte Kampagne dürften das wiederkehrende Modephänomen noch beschleunigt haben.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Auf den Straßen von London, Paris, Mailand und New York präsentierte sich eine Vielzahl von Lederstiefeln und -jacken mit verspielten Fransen, oft kombiniert zu kurzen Denim-Kleidern oder schwarzen Hosen. Felljacken in Kuhfelloptik und gerade geschnittene, tief sitzende Jeans brachten zusammen mit Cowboyhut und der ungezähmten Lockenmähne das Flair des Wilden Westens in die Großstädte.

Ton in Ton

‘Quiet Luxury’ hat seine Spuren hinterlassen: Nach Jahren der Dekadenz in der Mode setzt sich der Trend zum eleganten Minimalismus kontinuierlich fort. Neben Subtrends wie die an den Kaffee angelehnte ‘Latte’-Farbpalette oder dem Wunsch nach individueller Schneiderkunst stehen in dieser Saison farblich genau aufeinander abgestimmte Outfits im Mittelpunkt. Spannende Kontraste werden durch die verwendeten Materialien erzielt.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Ein schneeweißes Outfit, bestehend aus Blazer und hochgeschnittener Hose, wurde durch einen kurzen Strickpullover aufgepeppt. Kubische Ohrringe und eine übergroße Sonnenbrille rundeten den Look ab. Strahlende Momente bietet ein fuchsiafarbener, gewalkter Wollmantel, der mit einer gleichfarbigen Hose und Stiefeletten im Leopardenmuster abgerundet wird. Der Materialmix setzte sich in Kombinationen aus Jersey und Leder oder Satin und Mesh fort, wobei allenfalls kontrastierende Schuhe farbliche Akzente lieferten.

Die warme Schulter zeigen

Fans der 90er-Jahre aufgepasst! Pullover für die kälteren Stunden werden über die Schultern drapiert und versetzen in eine modische Ära der britischen Kronprinzessin Lady Diana oder des US-amerikanischen Serienklassikers ‘Prince of Bel-Air’ zurück. Ob am Schlüsselbein geknotet oder offen über Rücken und Oberkörper getragen, der kuschelige Begleiter wirkt meist elegant. Sportliche Elemente wie die Ergänzung von Sneakern oder Oversize-Blazern sorgen für eine Rückkehr zur Lässigkeit.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Besucher:innen der Laufstegshows zeigten die Trageweise anhand eines beigefarbenen Pullovers, der über eine Anzugkombination in Dunkelbraun getragen wurde. Sneaker sowie eine gesteppte Tasche des italienischen Luxusmodehauses Miu Miu sorgen für Frische. Ganz in Weiß wurde ein Pullovermodell aus Merinowolle zu einem Hemd, Pilotenbrille und Cornrows getragen. Spitzenbluse, Perlenarmband und Lederstiefeletten garantierten einen eleganten Office-Look.

Am Boden geblieben

Aus schwindelerregenden Höhen wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt, hat sich der flache Schuh in dieser Saison sogar zur Eventtauglichkeit etabliert. Anstatt für die Schönheit zu leiden, wurde der Komfort ins Rampenlicht gerückt und sorgte so auch während der Modewochen für entspannte Momente und gesunde Füße.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Mode-Enthusiast:innen greifen bei der Wahl eines flachen Schuhs jedoch auf Marken-Klassiker, wie das klobige Modell des dänischen Labels Ganni, die mit Kristallsteinen besetzte Version des französischen Modehauses Alaïa oder die Nietenvariante der Prada-Schwester Miu Miu zurück. Hier ist es die ungewöhnliche Kombination, die für Individualität sorgt. Der Einsatz einer weißen Strumpfhose, eines langen Mantels in Kuhfelloptik, eines Lederoutfits oder einer Statement-Tasche hebt schlussendlich von der Masse ab.

Prägnante Begleiter

Das Abwägen, welche persönlichen Gegenstände in kleinformatige Taschen gepackt werden, gehört der Vergangenheit an. Träger:innen setzen in dieser Saison auf überdimensionale Modelle, durch deren Geräumigkeit auf kein Mitbringsel – es sei dahingestellt, ob notwendig oder überflüssig – mehr verzichtet werden muss.

Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Ganz im Sinne der ‘Mob Wife’-Ästhetik wird auf eine Kombination aus hellem Kunstfellmantel mit Kroko-Tasche im XXL-Format und schwarzen Mary Janes gesetzt; ein gelbes Modell lockert den überwiegend in Schwarz gehaltenen Look aus Kleid, Lederjacke und Stiefeln auf. Für einen ‘Double Denim’-Look wurde eine große Schultertasche aus Jeansstoff mit einer dunkelblauen Denim-Hose und kontrastierenden Nähten komplettiert.

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