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Sexualität, Identität, Kunst – das ist die Show der Royal Danish Academy

Von Pia Schulz

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Mode

Foto: Copenhagen Fashion Week

16 junge Design-Talente der Royal Danish Academy zeigten am Dienstag während der Copenhagen Fashion Week ihre „The Last Pieces Show”.

In der halbstündigen Show präsentieren die Studierenden ihre Abschlusskollektionen vor vollbesetzten Reihen. „Die Projekte der Absolventen befassen sich mit einem breiten Spektrum nachhaltiger und gesellschaftspolitischer Herausforderungen in der heutigen Gesellschaft”, schreibt die Royal Danish Academy. Aus den Designs spricht die Auseinandersetzung mit Themen wie Sexualität, Kunst und persönliche Identität in Zeiten des Umbruchs.

Die Show beginnt mit dem Auftritt einer Cellistin, die mit einer ruhigen aber dramatischen Musik die ersten Models begleitet. Die Absolventin Rikke Krogsgaard Mikkelsen eröffnet mit einer schwarzen Schlaghose, die mit großzügigen Cut-Outs auf der Rückseite die Blicke des Publikums auf sich zieht. Jede Kollektion leitet einen neuen Teil der Show ein und mit jedem Wechsel mischen sich auch neue kulturelle Einflüsse in die Show; von der Berliner-Techno-Szene bis hin zu japanischen und nautischen Elementen.

Die Silhouetten unterscheiden sich, genauso wie die Farbpaletten, aber ein Motiv zieht sich durch alle Präsentationen – Befreiung. Befreiung von starren Geschlechtergrenzen, gesellschaftlichen Zwängen und alten Mustern. Mit ihren Arbeiten zeigen die Designer und Designerinnen das, was sie sind; eine junge Generation mit neuen Ideen und Visionen.

Foto: Copenhagen Fashion Week

Mit Mode Statements setzen

Zwei Highlights auf dem Laufsteg waren die Kollektionen von Milan Fliček und Frederik Taus die mit ihren Ideen klare Botschaften an die Gesellschaft und die Modeindustrie sendeten. Mit einem bedruckten Message-Shirt setzte sich Taus für Gender-Diversity ein und Fliček positioniert sich mit Statement-Schals gegen das Verbrennen von Mode im Luxussegment.

Die Designerin Julie Hendel Hunter Astrup zeigte bei der Show ihre Taschenkollektion. Präsentiert wurden die ausgefallenen Stücke von Models, die in schlichten Satin-Kleidern in Metallic-Tönen gekleidet waren. Für die Taschen und Rucksäcke verwendete Hendel recycelte Planen, die zu kunstvollen Mustern verwebt wurden, Leder aus Restbeständen, sowie schweres Mesh.

Foto: Copenhagen Fashion Week

Offenheit und weite Schnitte prägen den Großteil der gezeigten Garderobe. Transparente Stoffe und ausgefallene Cut-Outs stehen geradlinigen und klassischen Teilen gegenüber. Die Kontraste der Kollektionen spiegeln sich auch in der Atmosphäre und der Musik wider. Ist in einem Moment die Stimmung noch kühl und düster – auf dem Laufsteg werden monochrome Leder-Looks wie eine schwarze Jacke mit übergroßen Ärmeln präsentiert – so wechselt im nächsten Moment die Musik und das Publikum sieht ein farbenfrohes, feminines Outfit, das Stärke und Zuversicht ausstrahlt. Nicht nur die Kollektionen der Studierenden sind sehr divers, auch die Models auf dem Laufsteg unterstreichen dieses Motto.

Den Abschluss der Show bildete ein Kleid mit Schulterpolstern von Frederik Taus, das ein klassisches rot-weißes Karomuster mit einem raffinierten und vollkommen transparenten Rückenteil kombiniert und von einem männlichen Model präsentiert wurde.

„Jede Absolventen-Kollektion bietet einen eigenen Ansatz für nachhaltige Modelösungen”, schreibt die Royal Danish Academy, „Die Klasse 2021 hat sich intensiv mit Upcycling, der Minimierung von Materialabfällen, der Verwendung von Alttextilien, der Herstellung innovativer Materialien und dem digitalen Prototyping beschäftigt.”

Video: The Royal Danish Academy via Youtube. Zu sehen waren die Kollektionen von: Agnes Saaby Thomsen, Álla Sinkevich, Andri Unnarson, Asier Quintana, Caroline Hundsholt, Cengiz Güdücu, Emilie Axters, Frederik Taus, Jeppe Juel, Josefine Dyring, Julie Hendel Astrup, maria Bilkiewicz, Milan Fliček, Nina Balstrup, Rikke Krogsgaard Mikkelsen, Sarah Sølver.

Copenhagen Fashion Week
Runway
The Royal Danish Academy