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Schweizer Bundeshaus mit Kleiderberg konfrontiert

Eine Koalition von 13 Schweizer Organisationen protestierte mit einem Kleiderberg gegen Fast Fashion.
Von Simone Preuss

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Mode
Am Mittwochmorgen lagen fünf Tonnen Kleidung vor dem Berner Bundeshaus. Bild: © volltoll.ch / Public Eye

Fast Fashion ist schon seit Jahren ein Problem; statt Lösungen gibt es jetzt Ultra-Fast-Fashion. Die Schweizer Zivilgesellschaft hat genug: Eine Koalition von 13 Organisationen veranlasste, dass auf dem Berner Bundesplatz am Mittwochmorgen fünf Tonnen Altkleider abgeladen wurden. Die Nachricht ist klar: Wir ersticken im Textilmüll.

Die Organisationen — darunter Watchdog Public Eye, Fashion Revolution Switzerland, die Fair Fashion Factory, die Gewerkschaft Unia und der Konsument:innenschutz, wollen mit der Aktion dem Schweizer Parlament und Bundesrat die Dringlichkeit von Schritten gegen Fast Fashion verdeutlichen: Sie fordern politische Maßnahmen sowie die gezielte Förderung fairer und umweltverträglicher Mode.

„Mit dem Markterfolg chinesischer Modegiganten wie Shein und Temu sind die weltweite Produktion und der Konsum von Kleidung explosionsartig gestiegen. Auch die Schweiz bleibt von diesem Phänomen und seinen verheerenden Folgen nicht verschont. Schweizweit werden jedes Jahr 100.000 Tonnen Kleidung, hergestellt unter ausbeuterischen Bedingungen und kaum getragen, als Abfall verbrannt oder zur Entsorgung in einkommensschwächere Länder exportiert“, heißt es in einer Mitteilung.

Schweizer Organisationen fordern politische Maßnahmen

Neben politischen Maßnahmen wie der Einführung einer Abgabe auf neue Kleidung und Schuhe, die Förderung von Reparatur und Wiederverkauf sowie Anreize für eine nachhaltige Produktion und die Gewährleistung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette, fordern die Organisationen auch die Einrichtung eines Schweizer Modefonds.

Dieser würde Unternehmen verpflichten, sich an den sozialen und ökologischen Folgekosten ihres Geschäftsmodells zu beteiligen. Eine entsprechende Motion wurde bereits im Juni von Nationalrätin Sophie Michaud Gigon eingereicht, vom Bundesrat jedoch abgelehnt. Er setzt — wie Regierungen in anderen Ländern auch — auf freiwillige Initiativen der Unternehmen. Diese sind jedoch uneinheitlich, oft nicht sehr tiefgehend und daher nicht mehr als Greenwashing.

Nach der Aktion am Bundesplatz fand übrigens im Berner Kulturzentrum PROGR eine Sortieraktion der Kleidungsstücke statt.

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