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Säure-Opfer begeistert auf New Yorker Laufsteg

Von Simone Preuss

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Mode

Groß und schön, aber vor allem makellos, so stellen sich viele ein Model vor. Die junge Inderin Reshma Qureshi ist weit von diesem Ideal entfernt, wurde sie doch vor zwei Jahren Opfer eines Säure-Anschlags, in dem sie ein Auge verlor und der ihr Gesicht für immer auf brutalste Weise entstellte. Die 19-Jährige überwand ihre Scheu und ging für die indische Designerin Archana Kochhar auf den Laufsteg. Ihr Mut wurde prompt belohnt, denn sie eroberte mit ihrem Auftritt die Herzen vieler Zuschauer vor Ort und im Internet.

„Ich fühle mich wirklich gut und die Erfahrung war toll“, sagte Qureshi mit Hilfe eines Übersetzers nach der Modenschau gegenüber AFP. „Ich fühle mich so, als hätte sie auf jeden Fall mein Leben verändert.“ Qureshi wurde von FTL Moda eingeladen, einer Modeproduktionsfirma, die die herkömmliche Auffassung von Schönheit herausfordern möchte und letztes Jahr ein Model mit Down-Syndrom einlud.

Einfach das Leben weiterleben

Die Schülerin, die in zwei Jahren ihren Abschluss machen und dann studieren will, setzt sich seit dem Attentat gegen den Verkauf ätzender Flüssigkeiten in ihrer Heimat ein. Zudem gibt sie anderen Betroffenen auf YouTube Schönheits- und Make-up-Tipps. Sie hofft, dass ihr Auftritt auch anderen Frauen Selbstbewusstsein geben wird. „Warum sollten wir unser Leben nicht genießen? Was uns passiert ist, ist schließlich nicht unsere Schuld, und wir wollen weiter unser Leben leben“, sagt sie selbstbewusst.

„Ich möchte der Welt sagen, uns nicht in einem schwachen Licht zu sehen sondern zu verstehen, dass wir [in die Welt] hinausgehen und Sachen tun können. Die Leute neigen dazu, Opfer von Säure-Attentaten aus nur einer Perspektive zu sehen und ich möchte nicht, dass sie sie weiterhin so betrachten“, fügt Qureshi hinzu.

Säure-Anschlägen richten sich überwiegend gegen Frauen und Kinder, und in Indien gibt es laut Schätzungen 500 bis 1000 dieser feigen Anschläge pro Jahr, die sogar zum Tod führen können und in den meisten Fällen tiefe physische, psychische und gesellschaftliche Narben hinterlassen.

Sie sind besonders in Südostasien, Sub-Sahara-Afrika, den Westindischen Inseln und Nahost verbreitet, sind aber leider auch in Deutschland nicht unbekannt: Erst Anfang August dieses Jahres wurde in Hannover ein Prozess begonnen, in dem ein 32-jähriger Mann gestand, seiner 27-jährigen Ex-Freundin Säure ins Gesicht geschüttet zu haben. Diese verlor ihre Haare, ihr Gesicht und ist auf einem Auge blind.

Bilder: Instagram

Die internationale Fashion Week-Saison für Damenmode beginnt im September und die ganze Aufmerksamkeit richtet sich für die aktuellsten Trends der kommenden Saison wieder auf New York, Paris, London und Mailand. Für alle Neuigkeiten zur Laufsteg-Saison der Damenmode klicken Sie bitte hier.

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