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Rüschen, Federn und Häkelarbeit: Madrid macht Handwerk zum Trend

Von Ole Spötter

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Mode

Evade House (FW24) bei der Madrid Fashion Week Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Die Kollektionen der Modewoche in Madrid beruhen auf handwerklichen Details, dem kulturellen Hintergrund Spaniens und sind oft auch mit Anlass- und Brautmode verbunden. Dabei kehren einige Elemente Saison für Saison zurück und andere peppen das Gesamtbild auf. FashionUnited war in der spanischen Hauptstadt unterwegs und hat die Looks für Herbst/Winter 24 genauer unter die Lupe genommen.

Seitliche Schleppen

Besonders in der Anlaß- und Brautmode sind Schleppen – ob extra lang oder kürzer – keine Seltenheit und auch nicht immer müssen sie wie bei einem Hochzeitskleid weiß sein. In Madrid überzeugte in dieser Saison außerdem eine seitlich gestylte Variante, die als Detail von eleganten Kleidern in Pastellfarben sowie einem kräftigen Blau zu sehen war. Aber auch als drapiertes Element bei einer Nadelstreifen Hose, getragen mit Hemd und Krawatte, war die seitliche Schleppe ein echter Hingucker, der sich so in einer modernen Menswear etablieren könnte.

Seitliche Schleppe in Kollektionen von Isabel Sanchis, Roberto Torretta, Hannibal Laguna und Claro Couture (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Federkleid

Federn sind ein beliebtes Detail in Kollektionen, die an die ‘Hohe Schneiderkunst’ angelehnt sind. Wie die Vögel zeigen sich auch die Models mit ihrem Federkleid in vollster Pracht. Dabei tendieren mehrere Marken wie Isabel Sanchis, Duyos und Adria Egea zur düsteren Variante à la Alfred Hitchcock. Neben den kreisenden Raben sind wie bei Claro Couture auch Nachteulen unterwegs. Das spanische Label schmückt ein enges Kleid mit rotem Smoke-Print und einzelnen Federn. Zusammen mit einem roten Plüschmantel, der leicht um die freigelegten Schultern drapiert ist, skizziert sich die Tendenz zum Pariser Nachtleben und Moulin Rouge, ohne den Showgirl-Aspekt.

Mit Federn geschmückte Kleider bei Isabel Sanchis, Duyos, Claro Couture und Adria Egea (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Rüschen

Deutlich mehr Schau bieten die Rüschen-Details, die bei traditionellen Flamenco-Kleidern beliebt sind. Diese haben auch einen wichtigen Teil bei der Fashion Week in Madrid eingenommen, sind aber in diesem Trend besonders auffällig platziert. Statt als Manschette oder am unteren Saum von Kleidern sind sie bei einigen Kollektionen im Dekolleté-Bereich zu finden. Modeschöpfer:innen nutzten sie aber auch in Form einer Knopfleisten-Alternative sowie als großflächige Drapage. Dafür verzichteten Marken wie Simorra und Hannibal Laguna dann auf bedeckte Schultern.

Rüschen als Verzierung bei Simorra, Hannibal Laguna, Mans und Paloma Suárez (v.l.n.r.)Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Transparente Stoffe

Sehr beliebt auf dem Laufsteg der Modewoche in Madrid sind transparente Stoffe, vielleicht auch wegen der Leichtigkeit bei wärmeren Temperaturen. Die Designer:innen setzen für FW24 besonders auf Oberteile mit floralen Applikationen, Glitter und Edelsteinen, teilweise aber auch auf dezente Variante ohne weitere Details. Farblich waren die transparenten Stücke oft in Schwarz und Weiß gehalten, es gab aber auch grüne und rote Akzente. Je nach Kollektion ist das Stück Statement-Piece sowie unterstützender Begleiter. So zeigte Claro Couture ein bordeauxrotes Mesh Top, das mit einem aufgeplusterten Rüschenrock kombiniert ist.

Transparente Stoffe bei Lola Casademunt by Maite, Odette Alvarez, Evade House, Adria Egea, Acromatyx und Claro Couture (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Häkelware

Auf einen Hauch von ‘Boho Chic’ ganz im Stil der klassischen weißen Häkel-Tischdecke sowie von bestickten Gardinen setzen Marken mit Röcken, Kleidern und auch Zweiteilern aus Hemd und Hose. Trotz der luftigen Maschinen wirken die Looks deutlich blickdichter als die transparenten Stoffe. Auch farblich sind sie deutlich zurückhaltender und werden meist Ton-in-Ton, mit Schwarz oder einem leichten Himmelblau kombiniert.

Häkelware bei Simorra, Peter Sposito Studio, Pablo Erroz und Anystudio (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Rosegold und Bronze

Ein bisschen mehr Farbe, wenn auch nicht wirklich knallig, zeigt sich in den Rosegold- und Bronze-Details von Marken wie Lola Casademunt by Maite und Duyos, die diese leicht schimmernden Farben als Print gegenüber matten Tönen hervorblitzen lassen. Der Menswear-Spezialist Felix Ramiro integriert derweil ein bronzefarbenes Hemd mit braunen Ärmeln in einen Material-Mix mit Fell und Animal-Print.

Bronze-Details bei Lola Casademunt by Maite, Felix Ramiro, Duyos und Custo Barcelona (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight

Vinyl Optik

Shiny sind auch die Stücke in Vinyloptik, die direkt aus der aufpolierten Autowerbung des ‘Fashion Week Madrid’-Sponsors Mercedes-Benz stammen könnten. Durch die Lichtreflektion der Scheinwerfer entsteht auf den Jacken, Tops und Röcken ein spannendes Muster, das sich je nach Bewegung verändert. Die Farbpalette ist dabei mit Schwarz und Graublau wieder eher zurückhaltend. Dafür setzen Marken wie Visori Studio und Malne auf reichlich Details wie Federn, Ketten und transparente Stoffe, die den Gesamt-Look aufheizen.

Vinyl-Optik bei Acromatyx, Visori Studio und Malne (v.l.n.r.) Bild: ©Launchmetrics/spotlight
FashionUnited wurde von der spanischen Wirtschafts- und Handelsabteilung in Düsseldorf nach Madrid eingeladen.
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