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Re’aD Summit: Die Chancen der Digitalen Transformation

Von FashionUnited

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Vergangene Woche trafen sich Vertreter unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche in Düsseldorf bei Re’aD, einem neuen Forum zur digitalen Transformation, um über den Transformationsprozess ins Digitale zu sprechen. Insbesondere die Supply Chain stand im Mittelpunkt. Anhand von Best Practice Beispielen aus den Bereichen Konsumgüter- und Lifestyle-Industrien, Mode und Textil, sowie Interior und Automotive wurde diskutiert, wie sich Zeit und Kosten sparen lassen, kreative Workflows und auch Druckprozesse digital beschleunigen ließen. Das Fazit: Es besteht noch Nachholbedarf.

Der Kongress stand unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministerium NRW, das sich Digitalisierung als Aufgabe gesetzt hat: „Veranstaltungen wie diese sind sehr wichtig, um sich ein eigenes Bild zu machen, zu orientieren“, begrüßte Hans-Jürgen Alt, Geschäftsführung VDMA NRW, Clustermanagement ProduktionNRW, die erschienenen Besucher beim ersten Re’aD Summit für digitale Transformation. „Es gibt kein Patentrezept. Jedes Unternehmen braucht eine eigene Strategie“, hob Alt die Bedeutung des Forums hervor, „Es sind Kooperationen gefragt, um Wissen zu teilen. Deutschland und NRW sollten hier eine Vorreiterrolle übernehmen und die Digitalisierung stärken.“

Digitalisierung: Geschwindigkeit ist wesentlich

„Um Daten zu teilen, brauchen wir erst mal Datenautobahnen“ lieferte der Moderator der Veranstaltung, Guido Brackelsberg von Setlog, das Stichwort für Hagen Rickmann von der Telekom Deutschland. Unter dem Titel „Digitale Dividende“ wies Rickmann anhand konkreter Beispiele darauf hin, dass „Geschwindigkeit eine der wesentlichen Komponenten“ sei, um von der Digitalisierung profitieren zu können. Sprachgesteuerte Systeme, die Beeinflussung durch künstliche Intelligenz, individualisierbare Produkte, „auch Virtual Augmented Reality ist Bestandteil unseres täglichen Lebens“, so Rickmann. „Wir stehen vor einer Riesen-Chance, die nicht nur die Wirtschaft verändern wird, sondern auch die Gesellschaft.“ Vor allem aber forderte er dazu auf, keine Chance aus Angst vor Veränderung zu verpassen. Zum Veränderungsprozess hin zu etwas Neuem gehöre auch die so genannte „schöpferische Zerstörung“, wenn Produktionsfaktoren auf eine neuartige Weise kombiniert werden.

„Die digitale Transformation ist bei den Menschen schon sehr viel weiter als in der Wirtschaft“

Stefan Grünewald, Diplom-Psychologe und Gründer des Rheingold Instituts, wechselte die Perspektive und veranschaulichte, was die Digitalisierung auf persönlicher Ebene mit den Menschen anstelle. Durch das Smartphone habe er plötzlich ein neues Körperteil dazu bekommen. Dieses sei ungeheuer hilfreich, die Digitalisierung schaffe es, Prozesse zu vereinfachen. Gleichzeitig entstehe ein Erwartungsüberschuss. Grünewald appellierte an „kreative, verrückte Ideen“. Auch wichtig: „Big Data allein führt noch nicht automatisch zu Innovationen.“

Produktentwicklung, Prototypen und Variationen

Computergenerierte Bilder, Produktmuster, Anpassungen – virtuelle Präsentationen, obwohl das Produkt noch gar nicht fertig ist – Dr. Tobias Rausch von X-rite Pantone präsentierte neue Lösungen, die den kreativen Prozess erheblich vereinfachen und beschleunigen können – so wird in Zukunft Produktentwicklung aussehen: Von der Vermessung des Materials bis zum computergenerierten Prototyp - alles geschieht digital. Die Ausstattung ändern, unterschiedliche Farben – „da ist man ganz schnell bei 100 000 bis 1 Million Varianten.“

Auch Marc Freyberg, Marketingleiter von BRAX, zeigte den Einsatz digitaler Möglichkeiten am Beispiel „Dirk“, eines klassischen Hemdes, auf. Von der Idee bis zur Warenpräsentation am POS: Produktentwicklung, Produktion, Omnichannel alles wird digital erledigt. „9 Millionen Teile im Jahr – jedes Teil kommt einmal zu uns in den Teutoburger Wald“. So werde wertvolle Zeit in unnötigen Prozessen aufgebracht – von der Designscouterin bis zum Abgleich der Farbschnipsel beim Stoffproduzenten und darüber hinaus – ein Wahnsinnsaufwand, der sich dank ColorDigital einfach reduzieren lasse.

Première Vision: „Jeder Partner muss eine Win-Win-Situation für sich sehen“

Am Ende der Produktionskette steht der Marktplatz. Wie radikal sich dieser in den letzten Jahren verändert hat, erfuhr man von Gaël Séguillon am Beispiel des Business-Modells der Messe Première Vision. Diese setzt verstärkt auf einen virtuellen B2B-Marktplatz als Service Plattform für die Modebranche. Auf einer Datenbank könnten so Materialien, Leder, Accessoires, Kataloge und Muster online gesichtet werden – eine Datenbank mit ca. 250 000 professionellen Einkäufern, 2000 Verkäufern und 100 000 Produkte online, dazu News und Analysen zu Materialtrends hat die Messe dazu aufgebaut. Die Idee dabei sei es, die Erfahrung und Expertise der Première Vision zu bündeln und der Community zugänglich zu machen.

Bilder: Mit freundlicher Genehmigung des DMI

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