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Rakuten Fashion Week Tokyo: Globale Beteiligung steht im Fokus

Von Rachel Douglass

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Mode

Karen Moriyama SS24, Rakuten Fashion Week Tokyo. Bild: Launchmetrics Spotlight.

”Open, Fashion Week" – so lautete das übergeordnete Motto der Frühjahr/Sommer-Ausgabe 2024 der Rakuten Fashion Week Tokyo, bei der "die Stärkung der Kraft zur globalen Übertragung" im Mittelpunkt stand. Wie viele andere Modewochen ihres Kalibers hat auch die Tokyo Fashion Week das Ziel, globaler zu werden – ein Element, das nach der Pandemie noch verstärkt wurde. Dies wurde auch durch die bewusste Entscheidung, die Modewoche vom 28. August bis zum 2. September durchzuführen, deutlich. Der Termin liegt damit vor den internationalen Schauen der großen Modestädten.

In dieser Saison umfasste das offizielle Programm der Veranstaltung, die seit 2019 vom japanischen Einzelhändler Rakuten gesponsert wird, 50 Marken, von denen 35 physische und 15 digitale Präsentationen abhielten. Einige kamen auch aus Übersee, eine Neuerung im Vergleich zum Vorjahr und ein weiterer Beweis für das Bestreben der Veranstaltung, einen globaleren, ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen. Wie schon bei der HW23-Ausgabe wurde jedoch deutlich, dass Rakuten die lokale Industrie in Tokyo unterstützen will, um die Mode der Region für Einkäufer:innen und die Presse attraktiver zu machen.

Ein wesentlicher Teil davon liegt in dem Wunsch, starke japanische Marken zurück nach Tokyo zu bringen. Dies spiegelt sich auch im "By R"-Projekt der Veranstaltung wider, das 2020 ins Leben gerufen wurde, um namhafte Designer:innen zu ermutigen, zu ihren Wurzeln zurückzukehren, und sie in ihren Bemühungen rund um die Modewoche zu unterstützen. In dieser Saison wurde A Bathing Ape (BAPE) eingeladen, die Menschen in Tokyo mit ihrer Anwesenheit zu beglücken. Es war das erste Mal, dass die von Kenzo-Designer Nigo gegründete Marke eine Show in ihrer Heimatstadt veranstaltete. Die Beteiligung war natürlich in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Zum einen wollte Rakuten die Anziehungskraft von BAPE auf noch mehr Fans innerhalb und außerhalb Japans ausweiten, zum anderen hoffte das Unternehmen, den Bekanntheitsgrad der Rakuten Fashion Week Tokyo zu steigern, um so ein breiteres Publikum anzulocken.

Global Fashion Collective bringt internationalen Schwung nach Tokyo

The School of Design SS24, Rakuten Fashion Week Tokyo. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Der Wunsch, internationale Kreative zu fördern, war jedoch auch bei den an der Veranstaltung teilnehmenden Organisationen zu erkennen. Global Fashion Collective (GFC) gehörte zu denen, die sich einen prominenten Platz auf dem Programm sicherten. Sie brachten sechs aufstrebende Designer:innen aus der ganzen Welt mit. Das Event, das in Omotesando, Shibuya, stattfand, umfasste eine Laufstegshow, bei der die Designer:innen ihre Kollektionen nicht nur persönlich, sondern auch online auf der Rakuten-Website der Modewoche vorstellten.

Die ein Jahr alte Marke Jusma beispielsweise präsentierte die Kollektion "Multiple Impact", bei der sportliche Designs eine gehobene Form annahmen und eine kontrastreiche Materialauswahl im Mittelpunkt stand. Vielseitiges Design war auch in der Kollektion des belgischen Designers Maxime Edward zu sehen, der sich ebenfalls dafür entschied, eine Kollektion zu präsentieren, die urbanen, sportlichen Kleidungsstücken einen Hauch von Klassizität verleiht. Ebenfalls auf der GFC-Agenda standen die Kollektionen von Aline Arnoux, die ihr Label Couleurs D'Afrique präsentierte, und der französischen Marke Alça, die beide ihre persönlichen Wurzeln in ihre Entwürfe einfließen ließen. Während Arnoux' französisch-kamerunische Herkunft sich in der Verwendung von Wachs Malereien und gestickten ghanaischen Schriften widerspiegelte, wurde die Kollektion "Late Bloomer" von Alça mit afrikanischen Designdetails durchzogen und erzählte die Geschichte einer Frau, die sich ihren eigenen Rhythmus lebt - ein weiterer Hinweis auf die Slow-Fashion-Werte der Marke.

Alsa Sama SS24, Rakuten Fashion Week Tokyo. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Erbe und Kultur waren auch ein wesentlicher Bestandteil der Kollektionen der mexikanischen Designschule CEDIM. Sieben aufstrebende Designer:innen aus dem Unfold-Kollektiv der mexikanischen Designschule würdigten das Erbe des Instituts. Auch Karen Moriyama, eine der ersten japanischen Kreativen, die sich in die Modebranche wagte, nahm an der GFC-Veranstaltung teil. Moriyama, die normalerweise als Illustratorin tätig ist, hat ihren Schwerpunkt vor kurzem auf Textilien verlagert, und ihre SS24-Kollektion "Tsubomi" ist eine Erweiterung dieser Entwicklung. Seidige Silhouetten und fließende Stoffe wurden mit handgezeichneten Bildern verziert und im traditionellen japanischen Malstil gefärbt.

Karen Moriyama SS24, Rakuten Fashion Week Tokyo. Bild: Launchmetrics Spotlight.

Showrooms stärken die globale Markenpräsenz weiter

Obwohl die Kollektionen von den Zuschauer:innen und Insider:innen der Modeindustrie gleichermaßen begrüßt wurden, ist klar, dass es für diejenigen, die sich in der japanischen Modeszene einen Namen machen wollen, immer noch Herausforderungen gibt. Es sind diese Hindernisse, die Showrooms wie And im Zuge ihrer Aufnahme in das Rakuten-Programm zu überwinden versuchen. Drei Tage lang präsentierte der And Showroom im Tokyu Plaza den Anwesenden und Einkäufer:innen sein Angebot an lokalen und internationalen Marken. Unter der Leitung des Gründers Akira Kudo will der Showroom seinen Marken dabei helfen, auf dem japanischen Einzelhandelsmarkt Fuß zu fassen.

And Showroom, Rakuten Fashion Week Toyko SS24. Bild: And Showroom.

Bei der Auswahl der Marken scheint Kudo einen persönlicheren Ansatz zu verfolgen, indem er sowohl die Neuheit der Marke als auch die Frage berücksichtigt, ob sie "seine Sensibilität schätzt" oder nicht. Zu den Marken, die diese Anforderungen offensichtlich erfüllt haben, gehören das italienische Schuhlabel Fracap, das japanische Unternehmen Ivxlcdm, die britische Marke Universal Works und die ungarische Bekleidungsmarke Zsigmond. Mit dieser Auswahl hofft man auch, die großen japanischen Einkäufer:innen, Kaufhäuser und Medien anzusprechen, auf die der Showroom ausgerichtet ist. Kudo wies jedoch darauf hin, dass die Zahl der einheimischen Einkäufer:innen nach der Pandemie zurückgegangen sei, während die Zahl der Einkäufer:innen aus Übersee "allmählich" zunehme.

Die Teilnahme von And an der Rakuten Fashion Week Tokyo war ein Zeichen dafür, dass sich die Veranstaltung wieder stärker auf eine internationale Beteiligung konzentriert. Kudo merkte an, dass auch er einen kleinen Beitrag zur Modewoche leisten wollte - auch wenn er etwas zu spät in der Einkaufssaison kam. Die Erfahrung des Showrooms im Umgang mit japanischen und internationalen Marken hat Kudo einen guten Überblick darüber verschafft, welchen Herausforderungen man gegenübersteht, wenn man mit kontrastierenden Märkten konfrontiert wird.

And Showroom, Rakuten Fashion Week Toyko SS24. Bild: And Showroom.

Für And und Kudo liegt die Zukunft nicht nur in Geschäftsabschlüssen und Expansionen, sondern auch im bewussten und durchdachten Handeln. "Nächstes Jahr möchte ich, dass mehr Menschen And kennen und einen positiven Einfluss haben. Ich denke, Mode hat viele Bedeutungen", erklärte Kudo seiner Vision für den Showroom und die Branche als Ganzes. "Das Beste ist, nicht nur Geld zu verdienen, sondern ein friedliches und menschliches Leben führen zu können. Das ist in den letzten Jahren zu einem Schlüsselwort in der Modeindustrie geworden, aber es ist auch wichtig, wirklich nachhaltig und kontinuierlich zu handeln, um der Erde und der Zukunft etwas zurückzugeben."

Dieser übersetzte und bearbeitete Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk

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