Puma bringt in Frankreich gefertigte Kollektion auf den Markt
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Der französische Ableger des Sportartikelherstellers Puma hat eine komplette Kollektion in Frankreich hergestellt, die ab Freitag beim Händler Intersport verkauft wird.
Es ist die erste Kollektion der Marke bei der alle Schlüsselschritte in Frankreich ausgeführt werden: vom Design über das Stricken, Färben, den Zuschnitt und die Konfektion bis hin zur Logistik.
Die Kollektion ist ein Novum für Puma und das Ergebnis von mehr als zwei Jahren Arbeit. Die lokalen Partnerunternehmen mussten zusammengebracht werden, um Kleidung aus Biobaumwolle zu erschwinglichen Preisen zwischen 35 und 79 Euro herzustellen. Insgesamt umfasst die Kollektion 13 Artikel für Männer und Frauen, darunter T-Shirts, Sweat-Shirts, Leggings und Jogginghosen.
Puma baut lokale Produktionsexpertise aus
„Ich bin heute sehr stolz darauf, eine Kollektion anbieten zu können, die so stark in unserem Land verankert ist. Im Sport unterstützt man die Mannschaft seines Viertels, seiner Stadt, seines Landes - heute unterstützen wir die französische Mannschaft aus der Industrie”, sagte Pumas Frankreich-Geschäftsführer Christophe Cance in einer Mitteilung am Dienstag.
Mit der Produktion von mehreren zehntausend Kleidungsstücken will der Herzogenauracher Sportausrüster regionale Textilhersteller in Frankreich unterstützen. Gleichzeitig bietet die lokale Herstellung auch Vorteile für Puma: Die Versandswege sind kurz und die “kurzen Wege” zu den Partnerunternehmen ermöglichen es, Produktionsmengen flexibel anzupassen.
Puma setzt auf Made in France
„Dieses Projekt hat also ganz natürlich in einer bemerkenswerten Dynamik Gestalt angenommen, und gemeinsam konnten wir ein ganzes Netzwerk in der Region aktivieren, um alle Produktionsschritte zusammenzuführen”, sagte Gilles Réguillon, Präsident der Chamatex Group, in der Mitteilung.
Die Chamatex Group half bei der Erstellung der Kollektion. Toptex Cube ist für die Projektsteuerung und die Schnittmuster zuständig, Henitex das Stricken, TAD für das Färben, VTD für den Zuschnitt und Boldoluc, Essentiel Industry, Contino und Archer für die Konfektion.
Im ersten Schritt wird die Kollektion bis Ende Juni exklusiv bei Intersport in ganz Frankreich vertrieben.
Der Trend zum Nearshoring
Der Sportartikelhersteller Puma verfügt über ein weltweit verstreutes Netzwerk an Zulieferbetrieben. In Europa gibt es nur vereinzelt Partnerunternehmen im Vereinigten Königreich, in Portugal, Österreich, Polen, Albanien, Bosnien oder der Türkei. Das zeigt eine Liste für 2022, die auf der Website der Puma SE veröffentlicht wurde. Der Großteil der Lieferanten sitzt in Ländern außerhalb der Europäischen Union wie China, Vietnam oder Bangladesch.
Die Lieferkettenprobleme während der Pandemie haben zuletzt den Trend zu Near-Shoring, der Produktion von Artikeln näher am Absatzmarkt beschleunigt. So hat beispielweise der Bekleidungskonzern C&A ein Denim-Werk in Mönchengladbach eröffnet und der Hosenhersteller Hiltl verbucht erste Erfolge mit seiner Hosenmanufaktur. Auch Chamatex und Schuhmarken wie Salomon arbeiten an einer Schuhfabrik 4.0 vor Ort in Frankreich.