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Primark lanciert erste zirkuläre Kollektion

Von Simone Preuss

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Mode

Primarks neue zirkuläre Kollektion. Bild: Primark

Der Bekleidungsdiscounter Primark hat seine erste zirkuläre Kollektion auf den Markt gebracht. Dabei handelt es sich um ein Produktsortiment, das mit einem Blick auf das Ende des Lebenszyklus entwickelt wurde, wenn die Artikel repariert, weiterverkauft oder zu neuer Kleidung oder neuen Materialien recycelt werden können.

Das Sortiment wurde auf der Grundlage von Primarks neuem zirkulärem Produktstandard entwickelt, der auf den von der Ellen MacArthur Foundation aufgestellten Prinzipien basiert. Die neue Kollektion wird ab Mitte April erhältlich sein; weitere Kollektionen sind im Jahresverlauf geplant.

„Diese Kollektion ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit an einem neuen Rahmen, der unsere Produktteams und Lieferant:innen in die Lage versetzen soll, kreislauffähige Produkte zu entwickeln, bei deren Gestaltung die Endverbraucher:innen im Mittelpunkt steht“, kommentiert Nicholas Lambert, Leiter der Abteilung für kreislauffähige Produkte bei Primark, in einer Pressemitteilung.

Primarks erste zirkuläre Kollektion. Bild: Primark

Die 35-teilige Kollektion umfasst Herren-, Damen- und Kindermode in „allseits beliebten Formen, Designs und Farben, die Sie mit Ihren Lieblingsstücken aus dem Kleiderschrank kombinieren können“, heißt es in der Pressemitteilung. Die Preise liegen zwischen 5 und 25 Euro (4 und 20 Britischen Pfund).

Teil der Frühjahr/Sommer-Kollektion sind Jeans mit weitem Bein sowie Denim-Overshirts und T-Shirts, alle in entspannter Passform. Bei der Herstellung aller Teile wurde auf Langlebigkeit, Wiederverwertbarkeit und nachhaltigere Materialien geachtet.

Primarks zirkuläre Kollektion beruht auf drei Ansätzen

Die Kleidungsstücke bestehen zu mindestens 95 Prozent aus Baumwolle, die aus dem Primark-Programm für nachhaltige Baumwolle stammt, in dessen Rahmen Baumwollanbauer:innen geschult werden, weniger Wasser, chemische Düngemittel und Pestizide zu verwenden. Die verbleibenden 5 Prozent bestehen aus Besätzen, Verzierungen oder Knöpfen, die laut Primark so konzipiert wurden, dass sie nach Möglichkeit abnehmbar oder recycelbar sind.

Die Kollektion wurde gemäß Primarks neuem Waschstandard auf erhöhte Haltbarkeit getestet, das heißt alle Denimartikel 30 Wäschen beziehungsweise alle Jerseyartikel 56 Wäschen unterzogen.

Am Ende der Lebensdauer eines Produkts können Kund:innen es bei ihrer Textilannahmestelle vor Ort abgeben, die derzeit in allen 190 britischen Primark-Filialen und in 73 Filialen in Irland, Deutschland und Österreich zu finden ist.

„Rewear, repair, recycle”-Etikett von Primarks erster zirkulärer Kollektion. Bild: Primark

Primarks „Circular Product Standard”, der auf der Website des Unternehmens eingesehen werden kann, wurde in Zusammenarbeit mit Thinktank Circle Economy und der gemeinnützigen Nachhaltigkeitsorganisation Sustainable Fashion Academy entwickelt. Er basiert auf der Vision der Ellen MacArthur Foundation für mehr Kreislaufwirtschaft in der Modebranche und wurde in Absprache mit Klimaschutz-NGO Wrap entwickelt.

„Um unsere derzeitige lineare Modebranche - ‘take, make, waste’ - in den Griff zu bekommen, müssen wir zu einer Kreislaufwirtschaft für Mode übergehen, in der Kleidung mehr benutzt, für die Wiederverwendung hergestellt und aus sicheren und recycelten oder erneuerbaren Rohstoffen gefertigt wird. Durch die Teilnahme am Jeans-Redesign-Projekt und die Entwicklung des ‘Circular Product Standards’ macht Primark einen Schritt vorwärts auf dem Weg zu einer langfristigen Kreislaufwirtschaft. Jetzt gibt es einen klaren Weg und die Notwendigkeit, die Maßnahmen weiter voranzutreiben, und zwar schnell und in großem Umfang”, erklärt Jules Lennon, Leiterin des Bereichs Mode bei der Ellen MacArthur Foundation.

Zirkuläre Jeans für Jungen. Bild: Primark

Die Einführung von Primarks erster zirkulären Kollektion folgt auf ein Pilotprojekt im Rahmen des zirkulären Produktstandards im vergangenen Jahr, bei dem das Unternehmen eine erste Gruppe von Designer:innen, Einkäufer:innen und Lieferant:innen im Kreislaufdesign schulte.

„Zu lernen, wie man mit einer wirklich kreislauforientierten Vision entwirft, war augenöffnend. Ich war im letzten Jahr an dem Design-Pilotprojekt beteiligt und freue mich sehr, dass die Produkte nun endlich in den Geschäften sind und unsere Kund:innen sie genießen können. Das Tolle an diesem Sortiment ist, dass es sich um essenzielle Stücke handelt, die sich immer wieder mit anderen Kleidungsstücken kombinieren lassen. Ich freue mich schon auf die nächste Kollektion, die wir zusammenstellen”, erklärt Laura Leahy, stellvertretende Einkäuferin für Damenmode.

Der nächste Schritt besteht darin, die Schulung noch in diesem Jahr auf mehr als 500 Mitglieder der Primark-Produktteams und weitere ausgewählte Lieferant:innen auszuweiten. Weitere zirkuläre Kollektionen sind im Jahresverlauf geplant.

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