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Prada und Versace: zwei Geschichten und eine gemeinsame Zukunft

Von Isabella Naef

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Prada HW25 Credits: Launchmetrics/spotlight

Nach der vollzogenen Fusion von Prada und Versace stellen sich zahlreiche Fragen – doch eine rückt besonders in den Fokus: Wird es Prada gelingen, die DNA von Versace zu bewahren, wie es das Mailänder Modehaus in seiner jüngsten Pressemitteilung versprochen hat?

„Unser Ziel ist es, das Erbe von Versace fortzuführen, indem wir seine kühne und zeitlose Ästhetik feiern und neu interpretieren”, versicherte Patrizio Bertelli, Präsident und geschäftsführender Direktor der Prada Gruppe. „Wir werden eine solide Plattform bieten, die im Laufe der Jahre durch kontinuierliche Industrie- und Vertriebsinvestitionen gestärkt wurde. Unsere Organisation ist bereit und gut aufgestellt, um eine neue Seite in der Geschichte von Versace zu schreiben, indem sie die Werte der Gruppe nutzt und weiterhin mit Zuversicht und strenger Entschlossenheit agiert."

Nicht die erste Übernahme für die Prada Group

Die Gruppe ist kein Neuling, wenn es um Übernahmen geht. In ihrer Geschichte finden sich bereits Akquisitionen wie jene von Helmut Lang und Jil Sander – beides Marken, die später wieder veräußert wurden – sowie die Übernahme der Church’s-Gruppe. Nun setzt das Unternehmen alles daran, Versace weiterzuentwickeln – ein Vorhaben, das dem vorherigen Eigentümer, Capri Holdings, nicht erfolgreich umzusetzen gelang.

Versace sei „ein einzigartiges Kapital in der Luxuslandschaft – mit tiefen Wurzeln in der Modegeschichte und gleichzeitig starkem Potenzial im zeitgenössischen Kontext sowie einem feinen Gespür für die heutige und zukünftige Gesellschaft“, betonte Prada am Donnerstag. Dennoch scheint es, als werde die DNA der Marke künftig durch das „Made in Prada“-Gen ergänzt. Ein Einfluss, den Dario Vitale, ehemaliger Design- und Image-Direktor der Prada-Schwester Miu Miu, maßgeblich prägen dürfte. Er wurde am 13. März, noch vor der Übernahme, zum neuen Kreativdirektor und Nachfolger von Donatella Versace ernannt.

Die Ursprünge der Prada Gruppe reichen bis 1913 zurück

Die Ursprünge der Prada Gruppe, die seit 2011 an der Börse von Hongkong notiert ist, reichen bis 1913 zurück. Die Marke entstand als "Fratelli Prada" durch die Brüder Mario und Martino Prada. Sie eröffneten ihr erstes Geschäft in der prestigeträchtigen Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. 1978 übernahm Marios Enkelin Miuccia Prada die Leitung des Unternehmens. Dieses Datum markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Marke.

Miuccia Prada führte einen innovativen Ansatz für Design und Materialeinsatz ein. In den 1980er Jahren lancierte sie ihre ikonische Linie von Taschen und Rucksäcken aus schwarzem Nylon, einem Industriematerial, das zu einem Symbol für Modernität und unkonventionellen Luxus wurde.

Ende der 1980er Jahre führte Prada ihre erste Damenkollektion ein und definierte damit eine minimalistische, raffinierte und intellektuelle Ästhetik, die sich von den auffälligeren Trends der Epoche abhob. Unter der Leitung von Miuccia Prada und ihrem Ehemann Patrizio Bertelli, der in den 1970er Jahren in das Unternehmen eintrat, wurden die Herrenlinie Prada Uomo und die Schwestermarke Miu Miu lanciert. 1993 gründeten Miuccia Prada und Patrizio Bertelli zudem die Fondazione Prada mit Sitz in Mailand und Venedig.

Patrizio Bertelli Credits: Brigitte Lacombe courtesy of Prada Group

Heute zählt die Prada Group zu den bedeutendsten Akteuren im globalen Luxussegment. Die Produktpalette umfasst Bekleidung, Lederwaren, Schuhe, Accessoires, Parfums und Brillen. Seit 2020 teilen sich Miuccia Prada und der Designer Raf Simons die kreative Leitung der Hauptmarke. Zum Markenportfolio des Konzerns gehören neben Prada auch Miu Miu, Church’s, Car Shoe, Marchesi 1824 und Luna Rossa. Der Konzern produziert und vertreibt Prêt-à-porter-Kollektionen, Lederwaren und Schuhe in über 70 Ländern – über ein Netzwerk eigener Stores, E-Commerce-Kanäle, E-Tailer und weltweit agierende Warenhäuser.

Auch im Brillen- und Kosmetikbereich ist das Unternehmen über Lizenzvereinbarungen aktiv. Es betreibt 26 eigene Produktionsstätten und beschäftigt insgesamt 15.216 Mitarbeiter:innen. 2024 erzielte die Gruppe einen Nettoumsatz von 5,4 Milliarden Euro – ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und damit über dem Branchendurchschnitt. Laut Patrizio Bertelli, Präsident und geschäftsführender Direktor der Prada Group, beruht dieses Wachstum auf strategischem Geschick und der hohen Qualität der Produkte. In einer Telefonkonferenz mit Analyst:innen und Presse erklärte er, dass das Unternehmen optimistisch auf 2025 blicke.

Die Einzelhandelsumsätze beliefen sich auf 4,8 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 18 Prozent gegenüber 2023. Getragen wurde dieses Wachstum von flächenbereinigten Umsätzen und einem starken Full-Price-Volumen. Im vierten Quartal legten die Einzelhandelsumsätze ebenfalls um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Betrachtet man die einzelnen Marken, stieg der Einzelhandelsumsatz von Prada um 4 Prozent. Miu Miu hingegen verzeichnete ein Rekordwachstum von 93 Prozent – getragen von allen Produktkategorien und Regionen. Im vierten Quartal lag das Wachstum bei 84 Prozent.

Unter der Führung von CEO Andrea Guerra konnte die Rentabilität weiter gesteigert werden: Die EBIT-Marge lag bei 23,6 Prozent, was einem operativen Ergebnis von 1,3 Milliarden Euro entspricht. Der Konzernüberschuss belief sich auf 839 Millionen Euro – ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Miuccia Prada, HW20-Show Credits: Launchmetrics/spotlight

Was macht Versace aus?

Die Geschichte von Versace begann vor 47 Jahren im Palazzo della Permanente in Mailand, als Gianni Versace dort seine erste Damenkollektion präsentierte. Bereits in jungen Jahren kam er im Atelier seiner Mutter, einer Schneiderin, mit Mode in Berührung. Seine kalabrischen Wurzeln, seine Arbeit als Kostümbildner und der glamouröse Mailänder Stil formten seinen mutigen, sinnlichen und luxuriösen Designansatz.

1972 zog er nach Mailand, wo er zunächst für andere Marken entwarf, bevor er 1978 seine erste Kollektion unter eigenem Namen präsentierte. Versace revolutionierte die Modewelt mit leuchtenden Farben, auffälligen Prints und einem unverwechselbaren Mix aus klassischer Kunst und Popkultur – ikonisch verkörpert durch das Medusa-Logo. Nach Giannis Ermordung 1997 übernahm Donatella Versace die kreative Leitung und führte die Marke in eine neue Ära.

Versace entwickelte sich zu einem globalen Modeimperium mit Kollektionen für Damen, Herren und Kinder, Haute Couture, Accessoires, Brillen, Parfums, Uhren, Interior-Design und der Linie Versace Jeans Couture. Stars wie Madonna, Jennifer Lopez, Prinzessin Diana, Elton John, Naomi Campbell und Cindy Crawford trugen die Marke und machten sie weltweit bekannt.

2018 wurde Versace Teil von Capri Holdings, bevor die Marke nun nach wochenlangen Spekulationen von der Prada Group übernommen wurde. Mit der Herbst/Winter-Kollektion 2025/26 übergab Donatella Versace zudem die kreative Leitung an Dario Vitale. Sie bleibt der Marke jedoch weiterhin als Chief Brand Ambassador treu.

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