Pitti Uomo: Ist der individuelle, farbenfrohe Streetstyle tot?
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Die Pitti Uomo gilt als Startschuss der Menswear-Saison und wegweisend für aktuelle Trends. Abseits der Stände zeigt sich auf dem Messegelände Fortezza da Basso und in ganz Florenz während der Männermode-Messe, wie die modische Stimmung der Branche ist. Nach Saisons voller Trends, Farben und Individualität scheint der Streetstyle in dieser Saison doch etwas abgekühlt. Auch wenn einige mutige Besucher:innen sich davon nicht unterkriegen lassen, macht sich insgesamt eine gewisse Trend-Müdigkeit breit.
Schlicht und schwarz
Nachdem das Ender der Pandemie eine Farbexplosion ausgelöst hat, alle in Feierlaune waren und Social-Media-Plattformen die Modewelt jede Woche mit einem neuen Microtrend überschwemmten, scheinen einige von dieser Reizüberflutung erschöpft zu sein. Sie kehren zu deutlich ruhigeren Looks zurück, die auf geradlinige Silhouetten ohne viel Schnickschnack setzen und meist in Schwarz-Nauncen und anderen dunklen Tönen gehalten sind. Das höchste der Gefühle sind dabei kleine silberne Details wie der Reißverschluss oder die Schnalle der Umhängetasche.
Ein Lichtblick
Insgesamt scheint die Pitti Uomo in dieser Saison nicht gerade vor Farben und Extravaganz zu strotzen. Neben den üblichen Pitti Peacocks, die gekleidet in ihren maßgeschneiderten Anzüge, Hüten und einem abgestimmten Mantel auf dem Messegelände Schau laufen, scheint die Tendenz auch bei anderen Besuchenden eher zu einem klassischeren Look zu gehen, was mit der besagten Trend-Müdigkeit einhergeht.
Dennoch gibt es in dieser tristen Winterzeit zum Jahresbeginn vereinzelte Besucher:innen, die aus der Masse herausbrechen und weiterhin für ein bisschen Spaß und Freude bei der Garderobe sorgen, wenn auch nur dezent. Dies wurde besonders durch großflächige Stickereien, Strickmuster oder Prints und Art-Pieces auf dem jeweiligen Stück verdeutlicht. Bei den Looks stand dieses farbenfrohe Piece im Mittelpunkt und wurde mit schlichteren Stücken kombiniert.
Schicke Streetwear
Die Streetwear befindet sich in einem stetigen Wandel und bietet mittlerweile ein breites Spektrum an Styles und Strömungen. Während sich die Richtlinien fürs Büro gelockert haben, scheinen die Streetwear-Fans erwachsen geworden zu sein. So taucht statt der Goldkette immer öfter die Krawatte auf, statt der Baggy Jeans gibt es weite Anzughosen und statt Sneakers auch mal Loafers. Dennoch will man auf seine DNA nicht verzichten und so kommen diese neuen Einflüsse mit gewöhnlichen Stücken wie Schirmmützen, weiten Denim-Stücken und einer gewissen Lässigkeit zusammen.