Perlen, Blüten und pompöse Röcke: Die Brautmodentrends 2025
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Von minimalistischen Kleidern über opulente Röcke bis hin zu Retro-Handschuhen und futuristischen 3D-Blüten – die Brautmode zeigt sich 2025 individueller denn je.
„Der Trend geht klar zur Diversität“, sagt Susan Lippe-Bernard, Chefredakteurin des Magazins 'Braut & Bräutigam' in Münster. Statt strikter Stilvorgaben stehen Persönlichkeit und Ausdruck im Mittelpunkt. Inspiration für die neue Brautmode kommt von den Fashion-Shows und Social Media. Doch: „Die Realität ist bei der deutschen Braut etwas zahmer und komfortabler“, sagt Doris Nothnagel, die eine Brautmoden-Boutique in Stuttgart und einen Podcast rund ums Brautkleid betreibt.
Welche Trends sich abzeichnen - ein Überblick.
Minimalismus im Clean-Chic-Stil
Weniger ist mehr - der Clean-Chic-Look bleibt im Trend. Schlichte Hochzeitskleider aus hochwertigen Stoffen, aber ohne Schnickschnack. „Clean-Chic ist die Gegenbewegung zu der vielen Spitze der letzten Jahre und zu opulenten Kleidern“, sagt Doris Nothnagel. Die Kleider reichen von figurbetonten Silhouetten bis hin zu fließenden A-Linien-Formen. Tiefe Rückenausschnitte oder dezente Drapierungen wirken besonders elegant.
Pompöse Ballkleider mit baskischer Taille
Das Gegenteil des Clean-Chic sind voluminöse Ballkleider mit betonter Taille. Designer:innen entdecken die Basken-Taille neu – eine tiefsitzende, V-förmige Taillenlinie. „Oben schmal und schlicht, unten ein Megarock“ - so beschreibt Susan Lippe-Bernard den Trend. Der Rock springt durch die V-förmige Korsage förmlich an den Hüften auf. „Sie schmeichelt vielen Figurtypen besser als die langgezogene Taille, die auf die Hüfte rutscht und den Oberkörper optisch verlängert“, erklärt Nothnagel.
##Strukturierte Korsagen im Lingerie-Look
Korsagen erleben ein großes Revival, vor allem strukturierte Looks. Sie formen nicht nur die feminine Silhouette. „Sie erhalten mit transparenten Elementen jetzt mehr und mehr eine sinnliche Note“, so Lippe-Bernard. Die Korsagen erinnern an moderne Lingerie und verbinden Nostalgie mit Eleganz.
Galia LahavSchlitze bringen Bewegung ins Kleid
Ein weiterer Trend, der 2025 in der Brautmode zu sehen ist, sind raffinierte Schlitze, so Lippe-Bernard. Oberschenkelhohe Schlitze sorgen für eine moderne, selbstbewusste Note. „Sie setzen nicht nur die Beine in Szene, sondern machen das Kleid auch besonders alltagstauglich“, sagt sie. Denn die Schlitze bedeuten mehr Bewegungsfreiheit für die Braut. Für den Dekolleté-Bereich beobachtet Nothnagel wieder höher sitzende Ausschnitte. Hier gilt: „Ein V-Ausschnitt streckt den Oberkörper, während ein Karree-Ausschnitt oft weniger schmeichelhaft ist», sagt sie.
3D-Blumen mit Couture-Charakter
Blumenapplikationen haben Tradition, 2025 erscheinen sie in neuer Dimension. „Große Stoffblüten, zum Beispiel eine 70 Zentimeter große Rose, drapiert auf dem Rock, nähern sich der Couture-Mode“, sagt Lippe-Bernard. Der Look ist romantisch, aber nicht für jede Braut geeignet. „Eine große 3D-Blüten-Applikation kann eine zarte Braut erdrücken“, gibt Nothnagel zu bedenken.
Perlen sind wieder allgegenwärtig
Perlen erleben ein Comeback. „Sie haben den dezenten Mief der Upperclass-Tochter verloren“, sagt Nothnagel. Daher sind sie jetzt entweder "all over", also überall auf dem Kleid, zu sehen oder nur auf dem Rock, Oberteil oder Accessoire wie Schleier, Handschuhe oder Haarreifen. Besonders angesagt: „Transparente Boleros mit Perlen, die über ein schlichtes Kleid getragen werden“, so Lippe-Bernard. Der Look verbindet Eleganz mit moderner Raffinesse.
Filigrane Handschuhe und XXL-Schleier
Ein weiteres Highlight in den neuen Kollektionen sind lange, filigrane Handschuhe. „Sie können auch transparent und mit Perlen und Blüten versehen ein“, sagt Lippe-Bernard. Ebenfalls angesagt: große Schleier - hüft- oder bodenlang, die mit einem Haarkamm befestigt werden. „Auf der Feier wird er abgenommen, zurück bleibt ein Blütenbogen im Haar.“
2-in-1-Kleider für Altar und Tanzfläche
„Viele Bräute möchten für den Gang zum Altar einen anderen Look haben, als für die Party“, sagt Lippe-Bernard. Hier sind 2-in-1-Kleider praktisch: Ihre Ärmel, Schleppen oder Oberröcke kann man abnehmen. Laut der Expertin sind solche Kleider besonders nützlich, weil sie unterschiedliche Stilwünsche erfüllen. Zudem spielt Nachhaltigkeit eine Rolle: Nothnagel betont, dass Bräute ihr Kleid auch danach auswählen, ob sie es nach der Hochzeit mit kleinen Änderungen weitertragen können.
Wer sein Traumkleid rechtzeitig finden will, sollte mindestens acht Monate vor der Hochzeit mit der Suche beginnen, rät Lippe-Bernard. Brautmodengeschäfte müssen viele Modelle bestellen und individuell anpassen. Eine frühzeitige Beratung stellt sicher, dass alle Wünsche berücksichtigt werden können.