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Performance Days München: DryDye Technologie gewinnt ersten Eco Performance Award

Von Regina Henkel

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Die Performance Days München vergeben zum ersten Mal einen Eco Performance Award. Er geht an den Aussteller ATAG aus der Schweiz und würdigt die Entwicklung eines Stoffes, der dank des DryDye-Färbeverfahrens Top-Technologie mit Tragekomfort durch Merinowolle in sich vereint.

Das Neue und Revolutionäre an der DryDye Technologie ist die Möglichkeit, Stoffe komplett ohne den Einsatz von Wasser und mit nur der Hälfte des Energieverbrauchs zu färben. Das spart nicht nur kostbares Wasser, auch die Verwendung vieler Chemikalien und die Abwasserreinigung, die in der herkömmlichen Färbetechnik nötig sind, werden überflüssig. Die DryDye Färbetechnologie, die bislang nur mit Polyester möglich ist, verwendet als Trägermaterial für die Farbpigmente CO². Durch hohen Druck, gepaart mit einer bestimmten Temperatur, verändert das CO² seinen Aggregatzustand und wird in einen sogenannten superkritischen Zustand gebracht. So verwandelt ist es in der Lage, die Farbpigmente in den Stoff zu transportieren. Das Ergebnis ist ein trockener, gefärbter Stoff, der sofort weiter verarbeitet werden kann.

Die DryDye Technologie ist längst über den Pilotstatus hinausgewachsen. „Über drei Millionen Yards Polyester wurden bislang auf diese Weise gefärbt, vor allem für Adidas“, erklärt Marc Preisig vom Handelsunternehmen ATAG, das auf textile Technologien spezialisiert ist. 2013 wurde die DryDye Technologie von Adidas auf der Outdoor Messe in Friedrichshafen exklusiv gelauncht. Industriell umgesetzt und weiterentwickelt hat sie das thailändische Unternehmen Tong Siang Co., Ltd. Jetzt soll sie mithilfe von ATAG europaweit vertrieben werden. „Anfangs wurde die DryDye Technologie vor allem für Strick aus dem Bereich Base Layer eingesetzt“, so Marc Preisig von ATAG. „Inzwischen ist man auch in der Lage, Fleece und Gewebe zu färben, auch aus recyceltem Polyester.“

Der Stoff, der den Eco Performance Award gewonnen hat, steht beispielhaft für die vielen Einsatzmöglichkeiten von DryDye Polyester. Konkret handelt es sich dabei um einen gebondeten Stoff mit einer Rückseite aus hydrophiler Merinowolle und einer Vorderseite aus hydrophobem DryDyed Polyester, wie er z.B. für sehr atmungsaktive, leicht schützende First- und Second Layer eingesetzt werden könnte.

Noch ist der Preis aufgrund der hohen Investition in die Maschinen um etwa 10 bis 15 Prozent teurer. Preisig: „Wir gehen aber davon aus, dass sich dieser Unterschied aufgrund der steigenden Energie- und Wasserkosten mittelfristig einpendeln wird.“

Dem Thema Ökologie haben die Performance Days, die vom 28.-29. April in München stattfinden, eine ganze „Performance Wall“ gewidmet. Zu den weiteren Highlights gehören z.B. die aus Abfallstoffen der Papierindustrie hergestellten Knöpfe, Schließen und Tankas der Hersteller Rudholm & Haak sowie Hartmann.

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