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‘Objektivierung von Frauen’: Britische Aufsichtsbehörde verbietet Calvin-Klein-Werbung

Von Susan Zijp

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Unterwäsche der Marke Calvin Klein. Bild: Veritas

Die unabhängige britische Aufsichtsbehörde für Werbung aller Medien Advertising Standards Authority (ASA) hat in Großbritannien eine Calvin Klein-Werbung verboten.

Das Verbot bezieht sich auf eine Kampagne mit der britischen Musikerin FKA Twigs, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die im April letzten Jahres veröffentlichte Kampagne hatte zu zwei Beschwerden bei der ASA geführt. Beschwerdeführer:innen empfanden die Werbung als übermäßig sexualisiert, beleidigend und unverantwortlich. Sie kritisierten insbesondere die öffentliche Darstellung von Frauen „als Sexobjekte“.

Auf der Reklame ist FKA Twigs mit teilweise ausgezogener Jeansbluse zu sehen, die Teile ihres Gesäßes sowie ihre rechte Brust freigibt. Aufgrund der Einstufung „potenziell beleidigend“ und als Beispiel für die „Objektivierung von Frauen“ wurde sie nun verboten. Der am Plakat prangende Slogan ‘Calvins oder nichts’ erinnert an die berüchtigte 80er-Werbung mit der US-amerikanischen Schauspielerin Brooke Shields, in der sie in engen ‘Kampfjeans’ mit dem Slogan ‘Nichts kommt zwischen mich und meine Calvins’ gezeigt wurde.

Die zum US-amerikanischen Bekleidungskonzern gehörende Marke verteidigte sich mit dem Argument, dass die Werbung im gleichen Stil gehalten sei wie weitere Kampagnen der Marke, die im Vereinigten Königreich zuvor veröffentlicht wurden. Außerdem sei die Sängerin eine „selbstbewusste und starke Frau“, und die Kampagne in gemeinsamer Absprache entstanden.

Kampagne sei nicht erste ihrer Art

Dies ist nicht das erste Mal, dass Beschwerden über Calvin Klein bei der ASA eingehen. Aufsehen erregte bereits eine zeitgleich veröffentlichte Kampagne, die das US-amerikanische Model Kendall Jenner zeigte. Auf der ersten Abbildung ist das Model oben ohne, wenn auch mit den Händen über den Brüsten, zu sehen, auf einem weiteren Bild nur leicht bekleidet. Diese Beanstandungen wies die ASA jedoch zurück, da die Plakate Jenners Körper nicht „in einer Weise betonten, die sie als Sexualobjekt darstellten“. Zudem gehe das Ausmaß der Nacktheit nicht über das hinaus, was bei einer Wäschewerbung zu erwarten sei.

Calvin Klein ist für kontroverse Werbung bekannt. 1992 zeigte sich das damals minderjährige, britische Model Kate Moss oben ohne in der Unterwäsche der Marke. Später sorgte eine Kampagne des US-amerikanischen Fotografen Steven Meisel mit einer Gruppe junger Models für Aufsehen. Im Mai 2022 löste ein Werbespot mit einem schwangeren Transmann eine Internetdebatte aus.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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