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New Cotton Project startet, um kreislauffähige Mode möglich zu machen

Von Danielle Wightman-Stone

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Mode

Die Europäische Union finanziert ein neues Projekt, um Kollaborationen in der Modebranche und Technologie zur Schaffung kreislauffähiger Mode zu nutzen. Im Rahmen des „New Cotton Projects“ soll ein Zusammenschluss von Marken, Herstellern, Zulieferern, Innovatoren und Forschungsinstituten beweisen, dass zirkuläre, nachhaltige Mode „nicht nur ein Ziel ist, sondern schon heute erreicht werden kann“.

Zu den zwölf teilnehmenden Modeunternehmen und -marken gehören Adidas und die H&M Group sowie der finnische Biotechnologiekonzern Infinited Fiber Company, die Aalto Universität, Fashion for Good, Frankenhuis, Inovafil, Kipas Textiles, REvolve Waste, Rise, Tekstina und Xamk.

Das Projekt, das 6,7 Millionen Euro aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizon 2020“ der Europäischen Union erhalten hat, soll nicht nur ein völlig zirkuläres Modell für die kommerzielle Bekleidungsproduktion erstellen - was eine Weltneuheit in der Modebranche wäre - sondern es soll auch als Inspiration und Sprungbrett für „noch größere zirkuläre Initiativen“ in der Branche dienen.

Um die Kreislauffähigkeit von Textilien zu zeigen, werden über einen Zeitraum von drei Jahren Textilabfälle gesammelt, sortiert und zu den einzigartigen, auf Zellulose basierenden Textilfasern des finnischen Biotechnologiekonzerns Infinited Fiber Company regeneriert. Die Fasern werden zur Herstellung verschiedener Arten von Stoffen für Bekleidung verwendet, die von der globalen Marke Adidas und den Unternehmen des H&M-Konzerns entworfen, hergestellt und verkauft werden sollen, hieß es zum Projekt in einer Erklärung.

Die Initiative wird auch Rücknahmeprogramme für Kleidungsstücke am Ende des Gebrauchs umfassen, bei denen die Kleidung gesammelt wird, um die nächste Phase in ihrem Lebenszyklus zu bestimmen. Kleidung, die nicht mehr getragen werden kann, wird zur Regeneration in neue Fasern zurückgegeben, „was weiter zu einer Kreislaufwirtschaft beiträgt, in der Textilien nie verschwendet werden, sondern stattdessen wiederverwendet, recycelt oder zu neuen Kleidungsstücken gemacht werden“.

Adidas und H&M Group beteiligen sich an EU-finanziertem, zirkulären, nachhaltigen Modeprojekt

„Es gibt ein hohes Potenzial für Zirkularität innerhalb der Textilindustrie“, erklärt die EU, stellt aber auch fest, dass „dringender Bedarf“ für die Entwicklung von Technologien zur Herstellung und Gestaltung nachhaltiger und zirkulärer biobasierter Materialien besteht. Nachhaltige Produkte zur Norm zu machen, Abfall zu reduzieren und die weltweiten Bemühungen um die Kreislaufwirtschaft anzuführen, werden im EU-Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft der Europäischen Kommission als notwendig für die Bemühungen Europas um nachhaltiges Wachstum genannt.

Durch die Finanzierung des New Cotton Projects an der Seite eines Zusammenschlusses von Partnern aus Finnland, Portugal, Schweden, Deutschland, den Niederlanden, Slowenien und der Türkei soll das Projekt dazu beitragen, die von der EU als „kritische Fragen“ bezeichneten Probleme direkt anzugehen und gleichzeitig Pionierarbeit bei der Umsetzung eines zirkulären Betriebsmodells für die Textilindustrie zu leisten.

Das New Cotton Project ist eine direkte Antwort auf die Tatsache, dass die meisten Umweltprobleme der Textilindustrie mit den von der Branche verwendeten Rohstoffen zusammenhängen: Baumwolle, Fasern auf fossiler Basis wie Polyester und Viskose als die häufigste künstliche Zellulosefaser sind alle mit ernsthaften Umweltproblemen verbunden.

Deshalb soll diese Forschungsinitiative eine „wertvolle Lösung für Textilabfälle und eine Alternative zur Abhängigkeit der Industrie von Neumaterialien wie Baumwolle“ bieten, da das Projekt die wertvollen Rohstoffe in ausrangierten Kleidungsstücken zurückgewinnt und sie wieder zu hochwertigen Fasern auf Zellulosebasis regeneriert, die zu neuem Garn gesponnen, zu neuem Stoff gewebt und zu neuer Kleidung gestaltet werden können - immer und immer wieder.

Da dies das erste Projekt dieser Art ist, wird auch darauf hingewiesen, dass dies eine Gelegenheit sei, Lösungen für potenzielle Engpässe bei der Ausweitung der zirkulären Textilproduktion und für die Berechnung der Umweltauswirkungen über den gesamten Lebenszyklus von Textilien zu bestimmen.

Infinited Fiber Company leitet Projekt, um zu beweisen, dass zirkuläre Mode möglich ist

Die Infinited Fiber Company, deren patentierte Technologie zellulosereiche Textilabfälle in einzigartige Fasern regenerieren kann, die wie Baumwolle aussehen und sich auch so anfühlen, führt den Zusammenschluss von 12 Unternehmen und Organisationen an, die die gesamte Lieferkette abdecken. Die Hersteller Inovafil, Tekstina und Kipas werden die regenerierten Fasern zur Herstellung von Garnen, Geweben und Denim verwenden, während Adidas und Unternehmen der H&M-Gruppe aus den Stoffen hergestellte Kleidung entwerfen, herstellen und verkaufen werden. Darüber hinaus wird Sportartikelhersteller Adidas auch Kundenfeedback und Erkenntnisse sammeln und ein Textilrücknahmeprogramm entwickeln, um zurückgegebene Bekleidung wieder in den Kreislauf zu integrieren.

Andere Mitglieder wie Frankenhuis werden die im Projekt verwendeten Textilabfälle sortieren und vorverarbeiten, während die Fachhochschule Südostfinnland (Xamk) eine technische Lösung für die kontinuierliche Verarbeitung von Textilabfallfasern zur Vorbehandlung entwickeln wird und REvolve Waste Daten über Textilabfälle sammeln und verwalten wird, um die Verfügbarkeit von Rohstoffen in Europa abzuschätzen und die Qualität der gebrauchten Textilabfälle zu definieren.

Das schwedische Forschungsinstitut Rise wird die Nachhaltigkeits- und techno-ökonomischen Analysen für das Projekt zusammen mit der Infinited Fiber Company durchführen und die Umweltkennzeichnung für das Projekt und die nachfolgenden Stoffe und Kleidungsstücke verwalten. Die finnische Aalto-Universität wird das geschaffene Ökosystem und die zirkulären Geschäftsmodelle im weiteren Sinne analysieren, um das für das Projekt praktikabelste Geschäftsmodell zu definieren.

Die nachhaltige Innovationsplattform für Mode, Fashion for Good, wird die Zusammenarbeit der Interessengruppen erleichtern und Schulungen durchführen, wobei sie die gesamte Projektkommunikation, Markenbildung und Verbreitung mit Unterstützung der Aalto Universität und der Infinited Fiber Company leitet.

„Wir freuen uns sehr und sind stolz darauf, dieses Projekt zu leiten, das neue Wege beschreitet, wenn es darum geht, die Zirkularität in der Textilindustrie Wirklichkeit werden zu lassen“, sagte Petri Alava, Mitbegründer und Geschäftsführer der Infinited Fiber Company. „Der Enthusiasmus und das Engagement, mit dem sich das gesamte Konsortium zusammengeschlossen hat, um auf eine sauberere, nachhaltigere Zukunft der Mode hinzuarbeiten, ist wirklich inspirierend“.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

Bild: New Cotton Project - Infinited Fiber - vom zerkleinerten Textilabfall zu regenerierter Zellulose-Carbamat-Faser

Kreislaufwirtschaft
Nachhaltigkeit
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