Mode Suisse 18: Schweizer Design ohne Klappmesser und Uhrwerke
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Zwischen industriellen Gemäuern treffen die aktuellen Kollektionen der Mode Suisse aufeinander. Von dunklen Tönen bis zu leuchtenden Farbkombinationen präsentierten am Montag verschiedenste Schweizer Labels ihre Entwürfe. Trotz der Coronavirus-bedingten Maßnahmen schien die Stimmung zwischen den Schauen und Präsentationsflächen heiter.
Pandemie-bedingt mussten die Veranstalter der Modenschau das Programm anpassen. Deswegen wurden die Kollektionen der Herbstausgabe 20, neben Showrooms und Shops, auf einem kurzen Laufsteg in der Lessingstrasse 15 in Zürich präsentiert.
Von Zürich um die Welt: Schweizer Labels international
Das Berliner Label mit Zürcher Wurzeln Klaesi Holdener präsentierte die Kapsel ‘Dreamerz’, die luftige Pyjamas, Hemdkleider und Kimonos umfasst. Unterstützt wurde Kollektion durch das Brillenlabel Sol Sol Ito, mit dem Klaesi Holdener bereits in der vergangenen Ausgabe der Mode Suisse kollaborierte.
Auch das libanessisch-schweizerische Label Mourjjan arbeitete erneut mit Vanto alias Veronica Antonucci zusammen. Die Accessoire-Brand rundete mit der Kollektion ‘Reimagine’, die Kleidung des Mourjjan-Designers Roland Rahal ab. Rahal bediente sich an einer leuchtenden, hellen Farbpalette. Die fließenden Stoffe der Kollektion wurden durch Drucke und Applikationen ergänzt.
Brands ohne Gender-Normen
Garnison-Designer Luka Maurer hat mit geschlechtsspezifischen Erwartungen gespielt und versucht, neue Standards zu definieren sowie gleichzeitig die Regeln der Herrenbekleidung zu respektieren. Maurer geht mit der Kollektion einen neuen Weg und nutzt einen angepassten Saisonrhythmus, bei dem einen Look pro Monat herausgebracht wird.
Komplett gegen Gendernormen stellt sich das Designduo Ak Lebinôme. Die Absolventen der Genfer Universität für Kunst und Design (HEAD) nutzten für ihre gender-neutrale Kollektion manipulierte Bilder aus dem persönlichen Archiv und brachten diese auf Tücher und Hemdkleider an.
Das Schaffhauser Label Nomadissem verfolgt einen nachhaltigen Designansatz, der für diese Kollektion von der Natur und der Eleganz des Segelns inspiriert wurde. Nicht weit vom Meer liegt auch die Entwürfe von Nina Yuun, die ihren Sohn Bada als Inspiration nahm – sein Name bedeutet auf Koreanisch ‘Meer’. Die Kollektion richtet sich an starke, unabhängige Frauen, die gleichzeitig freundlich und sanft sind.
Neue Gesichter bei der Mode Suisse
Das erste Mal auf der Mode Suisse dabei ist Luca Xavier Tanner. Das Label wurde erst in diesem Jahr gegründet, nachdem der Designer seinen Abschluss an der HEAD gemacht hat. Die aktuelle Kollektion beschäftigt sich mit Transparenz und skulpturalen Elementen. Dabei sollen die transparenten Textilien das Wechselspiel von Körper und Kleidung, beziehungsweise Raum und Mensch, symbolisieren. Außerdem wurde das neue Label KDH1932 von Kandahar, dem neuen Schuhlieferanten der Mode Suisse, vorgestellt.
Fotos: Alexander Palacios