Mercedes-Benz Fashion Week Berlin: Charlotte Ronson sorgt für sommerlichen Auftakt
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Draußen lag noch Reif auf den Dächern, die Temperaturen erreichten knapp den Gefrierpunkt, aber im Zelt der Mercedes-Benz Fashion Week schien am Montagvormittag der Sommer ausgebrochen zu sein.
Die in New York ansässige Designerin Charlotte Ronson schickte ihre Models in Shorts, hauchzarten Tops und flattrigen Minikleidern auf den Laufsteg. Kein Wunder, hatte die gebürtige Britin doch ihre Kollektion für die kommende Frühjahr/Sommer-Saison nach Berlin mitgebracht. Ansonsten werden auf der Mercedes-Benz Fashion Week natürlich Entwürfe für die Saison Herbst/Winter 2015/16 gezeigt, aber die jüngere Schwester von Musikproduzent Mark Ronson durfte bei ihrem Debüt in der Hauptstadt eine Ausnahme machen. Schließlich arbeitet sie in einem anderen Rhythmus, die nächste Fashion Week in New York steht erst Mitte Februar auf dem Programm.
Die 37-Jährige balanciert stilistisch zwischen sportiver Ostküsten-Moderne und träumerischer Verspieltheit, für die nicht nur transparente, hauchdünne Materialien, sondern vor allem die immer wiederkehrenden Spitzenblüten und Blumendrucke sorgen. Ihre Entwürfe, mit denen sie seit Jahren in den USA und Japan ausgesprochen erfolgreich ist, sind gefällig und klug kalkuliert, aber viel zu glatt, um irgendwelche tiefergehenden Fragen aufzuwerfen.
Es wirkte fast so, als sollte die Eröffnungsshow den vielen Jungdesignern, die im Anschluss ihre Entwürfe auf der Berliner Modewoche zeigen werden, eine Lektion vermitteln: Seht her, so sieht hochprofessionelle Markttauglichkeit aus. Als Demonstration gekonnten Kalküls wusste die Auftaktshow zu überzeugen, wahre Begeisterung vermochte sie nicht zu wecken. Der Beifall fiel hinterher entsprechend sparsam aus.
Fotos: ©Mercedes-Benz Fashion