Mailänder Modewoche: Stilmix bei Prada, fröhliche Farben bei Fendi

Das italienische Modehaus Prada kombinierte am Donnerstag Hemden im Militärstil mit glockenförmigen Röcken und eleganten Abendhandschuhen. Die Kollektion sollte traditionelle Vorstellungen von Glamour auf den Kopf stellen.

Die Co-Kreativdirektor:innen Miuccia Prada und Raf Simons griffen bei ihrer Modenschau für Frühjahr/Sommer 2026 auf der Mailänder Modewoche erneut das Thema Uniformen auf. Ihr Ziel war es, traditionelle Outfits zu dekonstruieren.

Simons erklärte, die Kollektion sei eine „Neuzusammensetzung“ von Kleidungsstücken. Sie solle den Träger:innen mehr Freiheit geben, wobei der Stoff den Körper an manchen Stellen kaum berühre.

Zu den Looks gehörten aufgesetzte Taschen im Uniform-Stil auf einem Kleid mit weichem Rock, Overalls im Arbeitskleidungs-Stil kombiniert mit Absätzen und eine seidige schwarze Jacke. Büstenhalter wurden locker und ohne den traditionellen Halt getragen. Röcke hingen an den Schultern und Kleider wurden am Saum angehoben, um einen weiteren Stoff darunter zu enthüllen.

Im Gespräch mit der Presse hinter der Bühne bezeichnete Simons diesen Schritt als „anti-skulpturalen Ansatz“. „Eine Frau kann sich in einer Uniform genauso wunderschön, frei, schick und luxuriös fühlen wie in einem fließenden Kleid“, erklärte er. „Die Kleidungsstücke sind auch sehr austauschbar, man kann sie auf vielfältige Weise tragen“, fügte er hinzu.

Die 76-jährige Miuccia Prada, die das Luxusimperium der Familie leitet, sagte, sie wolle „versuchen, eine neue Form der Eleganz zu schaffen“.

'Lässige Eleganz' bei Fendi

Am Vortag setzte Silvia Venturini Fendi bei Fendi, einer weiteren historischen italienischen Marke, auf weiche, sinnliche Formen und fröhliche Farben. Damit sollte das ausgedrückt werden, was die Marke als „lässige Eleganz“ bezeichnet.

Gezeigt wurden Jacken mit gerafftem Ballonsaum und Rüschenröcke. Dazu kamen transparente Organza-Hemden für Sie und Ihn sowie passende Oberteile und Röcke aus gedrehtem Seidenstrick.

Getreu der Tradition der Marke, die mit Leder und Pelz begann, standen die Taschen im Mittelpunkt. Eine von ihnen war mit Perlen verziert, die ein Blumenmuster bildeten. Dieses Muster wurde auch auf anderen Kleidungsstücken wieder aufgegriffen.

„Es geht um ein Gefühl des lässigen und farbenfrohen Wohlbefindens, mit einer romantischen Eleganz“, erklärte Fendi in der Mitteilung zur Show. „Einfache Gesten mit komplexer Arbeit im Hintergrund.“