London Collections: Men - Was Sie vielleicht verpasst haben
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Die neunte und vorerst letzte London Collections Men ist beendet – in Zukunft sollen die Herrenkollektionen in London unter dem Titel ‚London Fashion Week Men’s’ stattfinden. Auch wenn sich einige Brancheninsider fragen mögen, wie die Zukunft der Männermodewochen angesichts des Erfolgs vereinheitlichter Modewochen mit Unisex-Schauen aussehen mag, wird die LCM (bzw. LFWM) uns doch noch einige Zeit als Plattform für etablierte Menswear und neue Talente im HAKA-Bereich begleiten. Die Höhepunkte der eben zu Ende gegangenen Ausgabe jedenfalls haben wir bei FashionUnited für Sie zusammengefasst.
40 Jahre Punk #PunkLondon
Der British Fashion Council wurde herangezogen, um eine Eventreihe während der London Collections Men zu kuratieren, die das 40-jährige Jubiläum der Punkbewegung zelebrierte. 40 Jahre Punk-Heritage in London, das feierte Sir Paul Smith in seinem Laden auf der Albemarle Street mit einer Ausstellung der Werke des Fotografen Derek Ridgers. Die beiden taten sich darüber hinaus auch zusammen, um eine limitierte Auflage an Shirts mit den Drucken Ridgers herauszubringen. Die Ausstellung wurde am Donnerstagabend eröffnet und markierte den Auftakt der London Collections Men.
Astrid Andersen
Astrid Andersen war eine von mehreren DesignerInnen, die in ihrer Show sowohl männliche als auch weibliche Models laufen ließ. Damit wagte Andersen den ersten schritt in Richtung einer Damenkollektion. Ein Schritt, der sicherlich eine positive Auswirkung auf ihre ohnehin wachsende Klientel haben dürfte. Die S/S 17 Kollektion, bestehend aus Polokleidern, langen Tuniken, Hosen und Shirts hielt sich farblich im Rahmen der Beige-, Sand- und neutralen Töne. Sie erinnerte an Uniformen aus dem Kampfsport, inklusive Namen und Logos, wodurch die Kollektion eine urbane Note bekam.
Henry Holland
Henry Holland entschloss sich, das ‚See Now, Buy Now’-Businessmodell einen Schritt weiterzuführen, indem er eine Augmented Reality App anbot, mit Hilfe derer seine S/S17 Kollektion bereits während der Show zu kaufen war. Die App scannt den gesehenen gesamten Artikel ein und braucht keinen zusätzlichen QR Code oder Ähnliches, um zu funktionieren. Der gekaufte Look wird dann bereits am nächsten Tag geliefert. Ob es sich hier um die Zukunft des Shoppings handelt? Vielleicht, aber bisher war die App nur einer erlesenen Gruppe aus VIP-Gästen vorbehalten.
Agi & Sam
Das Designerduo Agi & Sam untersuchte in seiner S/S17 Kollektion, was es heutzutage heißt, männlich zu sein und wie sich die traditionellen Geschlechterrollen verändert haben. Die daraus resultierende Kollektion präsentiert sowohl von männlichen, als auch weiblichen Models, beinhaltete Details wie Abwaschhandschuhe in Knallfarben, Blumen und pinke Socken, sowie Statement-Pieces wie eine Kuhfelljacke und losen, gerade geschnittene Karoblazer.
Jermyn Street
In der Jermyn Street, im Herzen des Londoner East Ends, wurde unter freiem Himmel ein Openair-Catwalk ausgerufen. Über dreißig Brands zeigten dort ihre Kollektionen, darunter Labels wie Tiger of Sweden, John Smedley, Turnbell & Asser und Sunspel. “LCM ist einer der wichtigsten Termine im globalen Menswearkalender. Es ist fabelhaft, dass wir diesen Moment wieder einmal in der Jermyn Street mit der Öffentlichkeit teilen können”, so Dylan Jones, Redakteur bei GQ und Vorsitzender der London Collections Men. “St. James’s ist mit seiner Kombination aus Heritagebrands und zeitgenössischen Modelabels der ideale Ort dafür“, fügte er hinzu.
Matthew Miller
Die S/S17 Kollektion von Matthew Miller brachte Herrenschneiderkunst und Punkakzente zusammen. Die Inspiration: Die erste Welle der Skinhead-Kultur, die im Vereinigten Königreich ihre Wurzeln hat. Schlüssel-Looks bestanden unter anderem aus lose sitzenden Anzügen, Hemden, verziert mit Schmetterlings-Ansteckpins und Kombinationen aus Jeans und Jeansjacke für den Komplettlook in hellem Indigo.
Aitor Throup
‚Transseasonal’ lautete der Konsens bei Aitor Throup, der damit die Debatte um Gender und Saisons auf seinen Nenner brachte. Seine transsaisonalen Prototypen stellte der Designer zur LCM auf lebensgroßen Puppen vor. Diese sind Teil seines ‚New Object Research Project’ das eineinhalb Jahre seiner Arbeit zusammenfasst. Zusammen mit Puppendesigner James Perowne führte Aitor Throup unter dem Titel ‚The Rite of Spring/SummerAutumn/Winter’ eine Fashion-Performance auf. Sowohl Kleider, als auch Puppen sollen ab Dienstag als Kunstwerke im Dover Street Market verkauft werden.
Ximon Lee
Die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2017 von Ximon Lee setzt das Thema seiner vorherigen Kollektion, die sich mit Kindheit beschäftigte, fort, allerdings mit einer zusätzlichen Kante und Härte, die die Schwierigkeit des Heranwachens repräsentieren sollen. Der Designer zeigte bei seiner Debütshow in London oversized Denimjacken, mit aggressiven Waschungen und offenen Nähten, in der ein überdimensionales Kinderlätzchen zur Schürze wurde.
Coach
Klassische Stücke im Americana-Look zelebrierte das Label Coach. Darunter Bikerjacken, Hawaiishirts mit einem modernen Twist, den der in L.A. lebende Künstler Gary Baseman beisteuerte. Besonderes Highlight bildeten die Lederjacken à la James Dean, Hosen mit Hawaiiprint sowie Varsity- und Bomberjacken von oben bis unten mit Charakteren von Baseman verziert.
Fotos: London Collections Men, courtesy of the British Fashion Council