Labels to watch: drei niederländische Luxusmodemarken

Wer an niederländische Luxusmode denkt, dem fallen vielleicht die Schuhmarke Alzúarr und die Modemarke Frenken ein, aber die Modelandschaft hat noch viel mehr zu bieten. Deshalb möchten wir Ihnen drei relativ neue niederländische Luxusmarken vorstellen.

Monique Singh

Die Designerin Monique Singh lässt sich von ihrer indischen und niederländischen Herkunft inspirieren. Es überrascht nicht, dass Singh ihre Marke als „Fusion-Modemarke“ bezeichnet.

Stil

„Die für Monique Singh typische Verschmelzung von indischer Handwerkskunst mit zeitgenössischen europäischen Facetten führt zu zeitlosen Silhouetten. Die indische Kunst der Stickerei und des Drapierens steht bei unseren Entwürfen an erster Stelle, unterstützt durch eine üppige Farbpalette.“

„Jedes Ensemble wird in unserem Atelier in Amsterdam von Hand gefertigt. Außerdem werden nur hochwertige, nachhaltige europäische Stoffe verwendet, die nach ISO 9001 zertifiziert sind, einschließlich veganem Leder.“ Die Marke ist eine große Befürworterin von Slow Fashion.

Zielgruppe

„Mit meinem Label möchte ich die berufstätige ‘Selfmade-Frau’ erreichen, die hart daran arbeitet, ihre Träume auf ihre Weise zu verwirklichen. Ein Kleidungsstück von Monique Singh ist ihre ‘Rüstung’, ihr Poweranzug mit der zusätzlichen Aufforderung, durchzuhalten, aber gleichzeitig zu genießen, wo sie jetzt in ihrem Leben steht. Jeder Artikel unterstreicht ihre eigene Persönlichkeit und wird sozusagen eins mit ihr selbst.“

Einzelhandel

Die Marke Monique Singh wird bereits bei Wolf & Badger, Selfridges, Hurr, Project Cece und The Collectives verkauft.

Bestseller

„Unsere Cape-Jacke ist definitiv einer unserer Bestseller! Die Silhouette ist unverwechselbar und setzt ein Statement“, so Singh. „Kürzlich hat die Herzogin von York unsere Cape-Jacket gekauft, was ein großes Kompliment ist!“

Zukunft

„Ich gehe immer an meine eigenen Grenzen. Ich hoffe, eine erfolgreiche Akteurin zu sein, die mit den etablierten Größen der Branche konkurrieren kann. Außerdem denke ich, dass es sehr interessant wäre, mein Portfolio um Accessoires zu erweitern und unser Vertriebsmodell auf den Nahen Osten und Asien auszudehnen. Auf diesem Weg hoffe ich, durch Partnerschaften und Kampagnen weiterhin zur Stärkung der Frauen beizutragen.“

Zonen van Thor

Bei dieser Männermodemarke mag es bei einigen klingeln. Das 1993 gegründete Label nahme zwischen 2006 und 2020 eine Auszeit. Im Jahr 2020 erlebte die Marke einen Relaunch und ihre einzigartigen Designs verdienen Aufmerksamkeit.

Stil

Zonen van Thor stellt Pullover und Strickjacken her. Die Marke macht dies vor Ort und in Handarbeit. Sie ist nicht auf Saisonen ausgerichtet, sondern fügt ihrer Kollektion immer weitere Artikel hinzu.

„Wir sind eine Marke, die sich auf Strickwaren für Männer spezialisiert hat, die aber auch von Frauen getragen werden. Von einfachen Pullovern aus Kaschmir bis hin zu auffälligen Strickwaren“, sagt Gründerin Annet Schukkink gegenüber FashionUnited. Die Pullover sind sehr tragbar, haben aber besondere Details, die man nur sieht, wenn man genauer hinschaut.

Zielgruppe

„Menschen, die Pullover aus hochwertigen Naturmaterialien suchen, die bis ins letzte Detail verarbeitet sind. Die eine nachhaltige Produktion (lokal) bevorzugen, die in der Maßanfertigung einen Mehrwert sehen (keine Restposten und kein Ausverkauf) und die nicht jede Saison einen neuen Trend suchen. Die auch mal ein Risiko eingehen und sich trauen, Statement-Strick zu tragen.“

Einzelhandel

Zonen van Thor hat derzeit keine Partnerschaften mit Einzelhändler:innen, ist aber offen für solche. „Wir wollen in Zukunft mit Einzelhändler:innen zusammenarbeiten, die in der Maßanfertigung eine gute Möglichkeit sehen, Überproduktionen und unnötige Ausverkäufe zu vermeiden. Einen Pullover speziell auf Bestellung anzufertigen hat viele Vorteile; die Kundschaft empfindet dies als zusätzlichen Luxus, aber diese Methode ist nicht für jeden geeignet.“

Bestseller

Zu den meistverkauften Artikeln gehören Basics aus Kaschmirwolle und Jacquard-Pullover mit Fransen.

Zukunft

„Wir wachsen langsam und erweitern unsere Kollektion ständig. Wir denken, dass es in Zukunft viel mehr unkonventionelle und nachhaltigere Wege geben wird, Kleidung herzustellen und zu verkaufen.“

Max Zara Sterck

Die niederländische Designerin Max Zara Sterck gab ihr Debüt vergangenen August auf der Amsterdam Fashion Week. Dort präsentierte sie ihre SS24-Kollektion, die ihre charakteristische ‘schräge’ Silhouette zeigte.

Stil

In einem früheren Interview mit FashionUnited sagte Sterck, dass ihr typischer Stil ihre diagonalen Silhouetten seien. „Ich habe vier oder fünf Jahre lang studiert, um eine Silhouette zu finden, die es mir erlaubt, weibliche Formen zu betonen“, sagte sie uns damals.

Zielgruppe

„Ich finde das immer eine schwierige Frage, weil ich nicht von der Nachfrage einer Zielgruppe ausgehe, sondern aus meinem eigenen Verlangen heraus kreiere, und die Menschen, die einen Teil dieses Verlangens teilen, bilden dann meiner Meinung nach die Zielgruppe. Mein Wunsch ist es, Kleidung zu kreieren, in der man sich als Frau frei und stark fühlt. Vor allem möchte ich zu einem Bewusstsein für unseren weiblichen Körper beitragen und wie er in der Kleidung zur Geltung kommt, durch Sinnlichkeit und Komfort.“

Einzelhandel

Die Marke hat derzeit vier Läden in Mailand, New York und Los Angeles.

Bestseller

„Im Moment ist der Bondage-Top immer noch der Artikel, der sich am meisten verkauft. Das ist ein Oberteil, das ich zum ersten Mal während meiner Abschlusskollektion 2015 gemacht und dann für den Verkauf im letzten Jahr weiterentwickelt habe. Das Oberteil selbst kann ich nicht mehr sehen, haha. Danach folgen die Fontana-Schnitte (Bodies und Kleider) und die charakteristischen diagonalen Hosen, die sich am besten verkaufen.“

Zukunft

„Ich möchte, dass die Marke nicht nur für die Qualität ihrer eigenen Produkte bekannt wird, sondern auch für ihre innovative Unternehmensstruktur in der Modebranche. Eine, in der Unternehmerinnentum und Energie Teil der Struktur sind. Ich muss nicht groß werden, aber stabil, so dass die Arbeit in einer liebevollen Art und Weise mit Aufmerksamkeit und Zeit für einander und das Produkt getan werden kann.“

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.