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Kuscheltiere, Drei Streifen und Live-Performances: Highlights und Trends der Seoul Fashion Week

Von Ole Spötter

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Mode

FW23-Kollektionen von Blr Bluer, Caruso und Holy Number 7 (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Die Designer:innen der Seoul Fashion Week kreieren sehr mutige Designs und experimentieren dafür mit verschiedenen Silhouetten, Asymmetrie und Mustern.

Auch wenn Schwarz bei vielen der Kollektionen eine wichtige Rolle einnimmt, wird auch mit Farben und knalligen Designs gearbeitet. Dem gegenüber stehen düstere Looks wie bei Iryuk, die an die Gothic-Szene erinnern, sowie Styles mit viel Leder. Dazu kommen sehr sportliche, junge Styles für die Gen Z sowie Designs, die wie Lie Sang Bong mit ihren Schnitten, Mustern und Stoffen das kulturelle Erbe von Südkorea – mit einem modernen Twist – aufleben lassen.

So unterschiedlich die Kollektionen und Styles sind, so breit ist auch die Spannweite der jüngeren und alteingesessenen Designer:innen und Kollektive. So gibt es das Format ‘Seoul Collection’ bereits seit der Jahrtausendwende, bei der die “koreanische Top-Designenden” ihre Kollektion zeigen. Zusammen mit dem Format ‘Generation Next’, bei dem unabhängige Marken gefördert werden, die jünger als sieben Jahre sind, bilden diese beiden Konzepte die heutige Seoul Fashion Week, die am Sonntag endete. FashionUnited verschaffte sich einen Überblick bei den mehr als 30 Shows für Herbst/Winter 23 und fasste die Highlights und Trends zusammen.

FW23-Kollektionen von Lie Sang Bong, Iryuk und Kwak Hyun Joo Collection (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Ärmellose Blazer

Eines der beliebtesten Stücke, mit denen die Marken in Seoul diese Saison experimentieren, ist der Blazer. Dabei geht es nicht unbedingt um die Silhouette und Details wie ausgestellte Schultern, sondern eher um weniger Stoff.

So waren einige gekürzte Modelle zu sehen, aber vor allem auch Blazer mit nackten Armen. Das Label Mmam schickte direkt mehrere Versionen auf den Laufsteg, darunter ohne Ärmel und mit Ärmel, die hinter den Armen herunterhängen. Lie zeigte eine sehr breite Weste, die von der Silhouette eher einem Blazer ähnelte und Iryuk legte bei einem asymmetrischen Blazer nur eine Schulter frei.

FW23-Kollektionen von Iryuk, Lie und Mmam (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Schulterüberwurf

Andere Brands setzen derweil auf eine extra Schicht für die Schultern. Beyond Closet zeigte mehrere lose Krägen mit Kapuzen, die über T-Shirts sowie Jacken getragen wurden. Acceptance Letter Studio kreierte einen olivgrünen, hochgeschlossenen Stepp-Überwurf und M.Rof schickte ein leichtes Geschirr mit Kapuze aus einem Baumwollstoff auf den Laufsteg.

FW23-Kollektionen von Beyond Closet, M.Rof und Acceptance Letter Studio (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Schürzen und Latzhosen

Acceptance Letter Studio designte aber auch weniger experimentelle Stücke und ließ Arbeitskleidung in die Kollektion einfließen. Die Marke präsentierte eine lange, cremeweiße Schürze mit schwarzem Ledereinsatz. Charms bediente sich ebenfalls an Workwear und kreierte eine recht schlichte Latzhose.

Bei M.Rof wurde es dann wieder experimentierfreudiger. Das Label zeigte eine gesteppte hellblaue Schürze, die knapp über die Hüfte geht und mit nur einem diagonalen Träger gehalten wird.

FW23-Kollektionen von Acceptance Letter Studio, Charms und M.Rof (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Kuscheltiere

Einer der wohl niedlichsten Accessoires und Details, die während der Seoul Fashion Week zu sehen waren, sind Teddybären und andere Kuscheltiere. Ob fest umklammert als Wegbegleiter oder als Detail bei Kleidungsstücken wie Röcken, Pullovern und Jacken sorgen die plüschigen Freund:innen für einen herzerwärmenden Look. Zu sehen war dieser Trend bei Lie, Greedilous und Ajobyajo.

FW23-Kollektionen von Lie, Greedilous und Ajobyajo (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Buttons

Ein weiteres sehr beliebtes Detail bei der Seoul Fashion Week waren Buttons, die bei Beyond Closet, Not Enof Words Dearlife und Holy Number 7 für verschiedene Jacken und Blazer eingesetzt wurden. Dabei scheint die Regel zu sein: Je mehr desto besser.

FW23-Kollektionen von Beyond Closet, Not Enof Words Dearlife und Holy Number 7 (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Ivy League

Einige Marken scheinen auch einen Blick über den Pazifik geworfen zu haben und sich von US-amerikanischen Colleges und Highschools inspirieren lassen. Grund dafür könnte die steigende überregionale Beliebtheit von Serien wie dem Teenage-Drama Euphoria sein, dessen Styling und Schauspieler:innen schon den ein oder anderen Trend entfacht haben.

So waren verschiedene Arten von Schuluniformen mit gekürzten Oberteilen und Miniröcken zu sehen. Natürlich durften auch College Jacken sowie Looks mit großen Logos, die an Sportmannschaften erinnern, nicht fehlen.

Auch waren vereinzelte Trikots wie bei Ajobyajo zu sehen. Das Label schickte ein Baseball-Trikot auf den Laufsteg, ein Sport, der auch in Korea sehr beliebt ist.

FW23-Kollektionen von Holy Number 7 (links und rechts) und Kwak Hyun Joo Collection (Mitte). Fotos: Launchmetrics Spotlight
FW23-Kollektionen von Not Enof Words Dearlife (links und rechts) und Ajobyajo (Mitte). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Drei Streifen

Sportlich bleibt es auch bei Ul:kin und Ordinary People. Beide Marken haben Markenzeichen von Adidas in ihre Kollektionen integriert. So zeigte Ul:kin eine Trainingshose mit den ‘Drei Streifen’ und einem auf dem Kopf stehenden Adidas-Logo. Bei Ordinary People kamen die Logos des Herzogenauracher Sportartiklers – darunter auch das Trefoil der Lifestyle-Linie Adidas Originals – gleich bei mehreren Stücken zum Vorschein, darunter bei einem Barett, einem Blazer und einer Balaklava.

Ob es sich dabei um offizielle Kooperationen mit der deutschen Sportmarke handelt, ist nicht klar. Adidas reagierte bisher nicht auf eine Anfrage von FashionUnited. Bei Ordinary People würde allerdings dagegen sprechen, dass in einem dazugehörigen Instagram-Beitrag, in dem eines der Stücke zu sehen ist, Adidas keine Credits bekommen hat.

FW23-Kollektionen von Ordinary People (links und rechts) und Ul:kin (Mitte). Fotos: Launchmetrics Spotlight

Live performances

Insgesamt setzt die Modewoche in Seoul auf einen eher klassischen Laufsteg ohne besonderen Schauplatz, wie es bei vielen großen europäischen Modehäusern der Fall ist. Allerdings machen einige Marken dennoch eine Show – meistens aber als großes Finale.

Performances bei FW23-Kollektionen von Not Enof Words Dearlife, Miss Gee und Mmam (v. l. n. r.). Fotos: Launchmetrics Spotlight

So wurde von Tanz- und Sing-Performances bis zur Drag-Show von Not Enof Words Dearlife, bei der sich Künstler Bori am Ende die Perücke vom Kopf zog, einiges geboten. #whysocerealz! machte die ganze Präsentation zu einer Aufführung mit Tanz und Schauspiel – darunter verschiedenen Alltagssituationen wie Szenen in der Schule, im Fitness-Studio und mit einem Obdachlosen.

Das ganze Spektakel können Sie sich im folgenden Video anschauen.

Video: Seoul Fashion Week via Youtube

Aber auch zum Abschluss der Modewoche gab es noch ein großes Finale, bei der in einer extra Show alle Kollektionen noch einmal gezeigt wurden. Begleitet wurde das Spektakel von einem Sänger.

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