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Kingpins: Das sind die Denim-Trends der Saison Frühjahr/Sommer 2022

Von Ole Spötter

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Mode

Nachdem bereits die vergangene Ausgabe der Denim-Messe Kingpins im April wegen der anhaltenden Corona-Pandemie digital stattgefunden hat, fand auch die aktuelle Ausgabe in Amsterdam online statt. Auch bei der digitalen KP24 Amsterdam sollte ein Ausblick für die kommenden Saison nicht zu kurz kommen: Amy Leverton von Denim Dudes stellte die wichtigsten Denim-Trends der Saison Frühjahr/Sommer 2022 vor. FashionUnited fast zusammen.

Work in Progress

Der chinesische Philosoph Konfuzius sagte: „Der Weg ist das Ziel.” Diese Weisheit scheint auch für Konsumenten immer wichtiger zu werden: Bei ‘Work in Progress’ – was auf Deutsch so viel heißt wie ‘in Arbeit’ – geht es um die Idee und Inspiration hinter dem Produkt. Nach Leverton stellen diese zwei Punkte den Wert des Endproduktes in den Schatten.

Dabei gibt es keinen direkten Weg der Umsetzung: So kann der Prozess durch Mixed-Media mit digitalem und 3D-Design durchgeführt werden, aber auch durch Techniken wie Upcycling oder Layering.

Der Trend bezieht sich nicht nur auf die kreativen Fertigungsmethoden sondern auch auf die Geschichte, die hinter dem Produkt steht. Dazu zählen kulturelle Referenzen, politische Ansätze aber auch die Kreativen, die die Geschichte erzählen und vor allem durch Kollaborationen in den Vordergrund treten.

Durch die verschiedensten Einflüsse zieht sich auch die Farbpalette in die Breite: Work in Progress weist viele kräftige und verspielte Farben auf.

Fotos: Y/Project SS21 via Catwalkpictures | Candiani/Dim Mak | Wrangler x Orville Peck (von links nach rechts)

Lowkey

Bei Lowkey geht es um das Auge fürs Detail und Qualität. Das Design ist eher minimalistisch statt auffällig und überladen: Es ist nicht das große Labeling und Allover-Prints, sondern kleine Dinge wie ein besonderer Reißverschluss oder die Auswahl der Knöpfe die den Konsumenten ansprechen.

Der Qualitätsaspekt bezieht sich auch auf die Produktion: Wo kommt das Material her und wie hochwertig ist dieses? Hersteller sollten also wirklich sicher und zufrieden mit dem Produkt sein und sich lieber die Zeit dafür nehmen, statt es schnellstmöglich in den Verkauf zu bringen.

„Da das System der globalen Bekleidungsindustrie im Wandel ist, sind wir weniger in einen Zeitplan eingebunden, der Quantität über Qualität stellt. […] Verantwortung muss an erster Stelle stehen”, sagte Leverton.

Stilistisch lebt Lowkey den Look der 80er und 90er wieder auf: ‘Smart casual’ mit Jeans und Blazer oder einem passenden Zweiteiler, aber auch oversized Basics und ein weiter Schnitt zählen dazu.

Passend zu dem zurückhalten Stil ist auch die Farbpalette, die in weiß, beige, braun gehalten ist, aber auch ein bisschen Farbe zeige kann – mit rot, grün und blau.

Fotos: JuunJ SS21 via Catwalkpictures | Y/Project SS21 via Catwalkpictures | Y/Project SS21 via Catwalkpictures (von links nach rechts)

Devolution

Devolution [dt. für Übertragung/Dezentralisierung] setzt den Fokus auf systematische Veränderung. Marken die dieser Ausrichtung folgen setzen soziale Verantwortung, strukturelle Gleichberechtigung, die Umwelt und die Kunst des Handwerks über den Konsum und den wirtschaftlichen Aspekt. Die Veränderung unser Gesellschaft zu einer ‘besseren Welt’ steht dabei im Vordergrund. Der Stopp 2020 habe uns allen, den Menschen und der Natur, einen Nutzen aus einem alternativen Lebensstil vermittelt, so Leverton.

Auch hier spielt der Hintergrund des Produkts wieder eine wichtige Rolle: Wo kommt das Produkt her und wie wird es Produziert? Der Blickpunkt geht allerdings über eine nachhaltige Produktion hinaus und beschäftigt sich mit der Verschwendung und wie viele Rückstände die Produktion hinterlässt.

Insgesamt scheint dieser Trend uns zurück zu den Wurzeln zu führen und die handwerkliche Kunst mehr in den Mittelpunkt zu rücken: Von Upcycling bis zu selbstgemachten Texturen wie Batiken, Malerei oder traditionellen Techniken sind die Grenzen offen.

Die Farbpalette greift diesen Aspekt auf und bietet warme, frohe und naturbelassene Töne.

Fotos: Collina Strada SS21 via Catwalkpictures | Dior Cruise Collection 21 (von links nach rechts)

Investment

Diese Ausrichtung zielt darauf ab, Geld in die Hand zu nehmen. Dabei soll der wirtschaftliche Fokus aber nicht wieder in den Vordergrund treten. Vielmehr geht es darum zu investieren, um moderne Technologie anzuwenden, die die Jeansproduktion mehr Kreisläufig und nachhaltiger macht. Ein Beispiel dafür ist ’Relz Black Denim’, ein nachhaltiger schwarzer Denim-Stoff, den G-Star Raw zusammen mit Artistic Milliners und Archroma entwickelte wurde. Auch dazu zählen neue Möglichkeiten für Drucke wie Laserprints oder die Verwendung von regenerativen Fasern.

Aber nicht nur die Produktentwicklung ist hier wichtig, sondern auch der Vertrieb: Optionen wie Resale und Mietkleidung werden immer beliebter.

Die Farben von ‘Investment’ sind breit gefächert und gehen von Pastelltönen zu abmildernden und ausgewaschenen Farben, die durch das Recycling hervorgebracht werden.

Foto: Levi’s, Daily Paper, G-Star Raw (von links nach rechts)

Titelbild: Y/Project SS21 via Catwalkpictures

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