Khadi erobert die Modewelt
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Khadi, handgesponnene und handgewebte Kleidung, einst von Mahatma Gandhi propagiert, wird nicht nur in Indien begeistert angenommen, sondern erobert langsam aber stetig auch die Laufstege der Welt. Designer Gaurang Shah begeisterte sein Publikum bereits 2012 auf den Modenschauen in Berlin und New York mit seinen Khadi-Kollektionen; für Designer Rohit Bal ist Khadi die Antwort Indiens auf Leinen, und der Mode-Einzelhändler Fabindia setzt auf reine Khadi-Reihen für Kunden zu Hause und im Ausland.
Einst als bevorzugte Bekleidung reiferer Kunden gesehen, ist Khadi inzwischen auch bei jungen Leuten beliebt: Sie ziehen begeistert Kurtas, Kurtis, Saris und andere Kleidungsstücke aus Khadi an; sogar die passeden Accessoires gibt es inzwischen. Neue Webtechniken und Verzierungen lassen das Material vielseitiger werden, und Designer machen inzwischen alles von Abendgarderobe bis zur Hochzeitsmode aus Khadi, aber auch legere Anwendungen wie Batik, Hand- und Indigodruck sind möglich.
Führende Designer setzen schon lange auf Khadi
Designer wie Neeru Kumar, Ritu Kumar, Pranavi Kapur und Madhu Jain und das Mode- und Textillabel Anokhi, die schon immer mit Khadi gearbeitet haben, profitieren vom Trend hin zu natürlichen Materialien und Webarten und konnten landesweit Umsatzanstiege verzeichnet; die Umsätze mit Fabindias Khadi-Kollektion wuchsen in den letzten fünf Jahren gar um fast das Dreifache. Khadi-Begeisterte in Großbritannien können über die Initiative Moral Fibre und die britische Marke 'Where Does It Come From? herausfinden, woher die Khadi-Bekleidung stammt, die im Internet oder im stationären Handel angeboten wird.
Einst fast ausschließlich mit Baumwolle assoziiert, können Khadi-Produkte jedoch auch aus einer Reihe anderer Materialien wie Seide oder Wolle gemacht werden. Da es sich um natürliche Rohstoffe handelt, entsteht ein vielseitiger Stoff, der auf einem Spinnrad namens Charkha verarbeitet wird, der im Sommer kühlt und im Winter wärmt.
Die Khadi-Umsätze wuchsen in Indien im Geschäftsjahr 2013-14 um 6 Prozent auf umgerechnet 111 Millionen Euro an, während die Produktion in diesem Zeitraum um 6,45 Prozent zulegte.
Basierend auf einem Artikel von Sujata Sachdeva für FashionUnited India