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Jacquemus: FW24/25-Kollektion läutet Rückkehr zum Glamour ein

Von AFP

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Mode

Emily Ratajkowski präsentiert eine Kreation von Jacquemus in der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence. Bild: Valery Hache /AFP

Das französische Modehaus Jacquemus präsentierte am Montag eine Kollektion, die zur Bedeutung des Kleidungsstücks selbst zurückkehrte. Die Präsentation im Privatmuseum Fondation Maeght der französischen Stadt Saint-Paul-de-Vence konzentrierte sich auf glamouröse und surrealistische Looks.

„Ich fühle mich, als wäre ich genau da, wo ich sein sollte, und ich bin erleichtert“, sagte der Markengründer Simon Porte Jacquemus gegenüber der Nachrichtenagentur AFP im Anschluss an die jüngste Modenschau. Bereits jetzt kann der 34-Jährige auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken, die in seiner Generation ihresgleichen sucht.

Für die Präsentation seiner Herbst-/Winterkollektion 2024/2025 wählte er diesmal keine pompöse Kulisse wie das Schloss Versailles, die Salzdünen der Camargue oder die Lavendelfelder seiner Heimat Provence. Er blieb zwar dem Süden treu, entschied sich aber für die abstrakte Fondation Maeght, einen Ausstellungsort für moderne und zeitgenössische Kunst.

Jacquemus setzte auf surrealistisch angehauchte Elemente. Bild: Jacquemus

Bilder des spanischen Malers Joan Miró, der französischen Künstler Fernand Léger und Pierre Soulages oder des russischen Malers Wassily Kandinsky wurden in den Räumlichkeiten neu arrangiert, um den Laufsteg für rund 40 Models, darunter die US-Amerikanerinnen Gigi Hadid und Emily Ratajkowski, freizugeben.

Unter dem Titel ‘Sculptures’ (zu Deutsch: Skulpturen) spielte die Kollektion mit Grenzen zwischen den Künsten: Ein weißer Gipsabdruck fungierte als Bustier, das an dem Körper zu schweben schien, und ein abstehender Smoking hinterließ den Eindruck der surrealistische Entstellung einer deplatzierten Taille. Die elegante Farbpalette bestand aus vier Tönen: Schwarz und Weiß mit wiederkehrenden Akzenten von leuchtendem Rot und Gelb.

Gigi Hadid eröffnete die Schau in einem gelben Mantel. Bild: Jacquemus

‘Superb’

Schultern waren breit geschnitten, die Taille ausgeprägt und die Schnitte einfach und symmetrisch – sowohl bei Kleidern, Hosenanzügen als auch Ensembles. Männer und Frauen trugen die Lederjacke ‘Pilota’, die von der Jacke des Schweizer Bildhauers Alberto Giacometti inspiriert ist. Am Arm baumelte das Taschenmodell ‘Le Petit Calino’ der Marke, die an die kurvigen Skulpturen des britischen Bildhauers Henry Moore erinnerten.

In der ersten Reihe saßen der Reality-Star Kylie Jenner und ihre fünfjährige Tochter Stormi, die passend zur Farbpalette in Rot gekleidet war. Die US-amerikanische Schauspielerin Julia Roberts trug ein blaues Jacquemus-Kostüm und schwärmte von der Kollektion. „Superb“, sagte sie der Nachrichtenagentur AFP. Lena Mahfouf, eine französische Influencerin, fügte hinzu: „Eine wahre Auswahl an Materialien. Man merkt, dass sich die Kollektionen weiterentwickeln, man konzentriert sich sehr auf die Kleidung.“

Ein satter Rotton unterstrich die Eleganz der Kollektion. Bild: Jacquemus

Wie für Jacquemus üblich, fand die Modenschau, zu deren Gästen auch eine Reihe von Rapper:innen von der Belgierin Shay bis zu den Franzosen Gazo und Kalash gehörte, außerhalb des Modewochenkalenders statt. Sie wurde mit besonderer Spannung erwartet, da die Entwicklungen der Marke während entscheidender Umstrukturierungen mit großer Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit verfolgt wurden.

Jacquemus ernannte Mélissa Ait-Ouakli, die davor für den französischen Luxusgüterkonzern LVMH arbeitete, Mitte Januar zur ‘Directrice Commerciale’. Der für die Führungsposition verantwortliche Bastien Daguzan hatte nach kurzer Zeit das Unternehmen verlassen. Diese Umstände führten dazu, dass der Designer die Leitung wieder übernahm.

Models liefen über den Cattwalk eines französischen Privatmuseums. Bild: Jacquemus

‘Zizi’ Superstar

Neben einer hohen Präsenz in sozialen Netzwerken scheint Jacquemus stets naturverbunden und optimistisch, im Gegensatz zu manchen Kolleg:innen, die ein elitäres Image pflegen. In dieser Saison zeigte aber auch er sich reifer: Anstatt von Strohhüten oder Sonnenblumen überwogen klassische Bezüge zur Kunst.

Gegenüber der Modeplattform Business of Fashion erklärte das Unternehmen, das weltweit nur einen einzigen Laden in der Pariser Avenue Montaigne besitzt, dass es 2022 die 200-Millionen-Euro-Umsatzgrenze überschreiten werde und bis 2025 eine halbe Milliarde Euro anstrebe. Das Herzstück der Kollektionen bleiben die Taschen der Marke, insbesondere das Modell ‘Chiquito’. Ein Eyecatcher dieser Saison findet sich im geschnürten Tanzschuh, ein ‘Zizi’ Richelieu-Modell, das in Zusammenarbeit mit der französischen Schuhmarke Repetto entstand und in den sozialen Netzwerken für Gesprächsstoff sorgte. (AFP)

Ein weißer Torso-Abdruck fungiert als Bustier. Bild: Jacquemus

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.fr. Übersetzt und bearbeitet von Heide Halama.

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