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Große Mode- und Schuhmarken tragen zur Abholzung von Amazonaswäldern bei

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Bild: Stand.Earth

Ein neuer Bericht von Stand.Earth zeigt, wie die größten Modeunternehmen der Welt, darunter Zara, Nike, Prada, LVMH und Adidas, potenziell zur Abholzung des Amazonas-Regenwaldes beitragen. Die Viehwirtschaft, zu der auch die Beschaffung von Leder gehört, ist der größte Einzelverursacher der Entwaldung.

Mode steht in Verbindung mit Entwaldung

In einer Studie namens „Nowhere to Hide: How the Fashion Industry is Linked to Amazon Rainforest Deconstruction“ (Wie die Modeindustrie mit der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes verbunden ist) heißt es, dass zwischen 2011 und 2020 6,7 Millionen Hektar des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes verloren gegangen seien. Die durch die Viehzucht im Amazonas-Regenwald verursachte Entwaldung ist jährlich für fast 2 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, was den Emissionen aller Flüge weltweit entspricht.

Leder ist ein lukrativer Wirtschaftszweig, mit dem brasilianische Schlachthöfe über 1,1 Milliarden US-Dollar (rund 970 Millionen Euro) einnehmen. 80 Prozent der brasilianischen Rindlederprodukte werden exportiert. Das Land hat mit über 215 Millionen Tieren die größte Rinderherde der Welt. Es gibt Hinweise darauf, dass der Großteil der Abholzung in Brasilien illegal erfolgt.

Ein Unternehmen namens JBS ist das größte Leder- und Rindfleischkonglomerat in Brasilien und trägt am meisten zur Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes bei. Der Bericht stellt fest, dass Modemarken, die direkt oder indirekt über Lederverarbeiter von JBS beziehen, mit der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Verbindung stehen.

Über 500.000 Datenzeilen wurden analysiert

Die Forschungsgruppe von Stand.Earth analysierte fast 500.000 Zeilen von Zolldaten, die sie von verschiedenen Datenanbietern erhalten hatte, und verglich diese mit Daten aus anderen unten aufgeführten Quellen, um versteckte Lieferketten aufzudecken, die Schuh- und Modemarken mit der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Verbindung bringen.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts im November wurde angenommen, dass über 100 Marken Verbindungen über ihre Lieferkette zu verschiedenen Unternehmen wie Ledergerbereien, lederverarbeitenden und herstellenden Betrieben sowie Schuh- und Modemarken auf der ganzen Welt haben.

Große Modemarken wie H&M, Zara, Adidas, Nike, Prada, Marks & Spencer und andere laufen Gefahr, zur Abholzung des Amazonas-Regenwaldes beizutragen. Aus den Daten des Berichts geht hervor, dass 22 der 74 Unternehmen möglicherweise gegen ihre eigenen Richtlinien verstoßen, die besagen, kein Leder aus Abholzungen zu beziehen. Die anderen zwei Drittel haben gar keine Richtlinien aufgestellt.

Einige Modemarken versteckten sich hinter der Leather Working Group (LWG), heißt es im Bericht. Die LWG behauptet zwar, dass sie sich in Zukunft mit der Abholzung befassen werde, bewertet Gerbereien aber derzeit nur danach, ob sie in der Lage sind, Leder bis zu den Schlachthöfen zurückzuverfolgen, nicht aber bis zu den landwirtschaftlichen Betrieben. Zudem liefert sie auch keine Informationen darüber, ob Schlachthöfe mit Abholzung in Verbindung stehen oder nicht.

Die LWG-Zertifizierung ist daher keine Garantie für eine abholzungsfreie Leder-Lieferkette.

Quelle: „Nowhere to Hide: How the Fashion Industry is Linked to Amazon Rainforest Deconstruction“

Bild: Stand.Earth

Dieser übersetzte Beitrag erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk.

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