Görtz will Konkurrenz hinter sich lassen
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Der Hamburger Schuhfilialist Görtz sagt Konkurrenten wie Deichmann, Zalando & Co. den Kampf an und will mit Investitionen in den Onlinehandel und sein Filialnetzwerk weiter vorn bleiben, besonders was die Verzahnung von Online- und Offlinehandel angeht, was bei der Konkurrenz noch lange nicht selbstverständlich ist.
„Es wird ein Kampf. Last Man Standing. Und wir nehmen den Kampf auf“, sagte Mit-Geschäftsführer Stephan Tendam gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Capital. „In unserem Markt schenkt sich keiner was, da herrscht seit Jahren purer Verdrängungswettbewerb.“
Konkret will Görtz weiter in den Onlinehandel, neue Filialen und besonders Flagshipstores investieren und strebt bis 2021 einen Umsatz von 300 Millionen Euro an, einen Anstieg von 13 Prozent von derzeit 265 Millionen Euro.
Ganz wichtig ist für den Schuhfilialisten die Verzahnung von stationärem mit digitalem Handel, wie etwa durch Initiativen wie „Check & Reserve“, mit der Kunden sich Artikel im Onlineshop aussuchen und in eine Filiale zum Anschauen und/oder Abholen schicken lassen können. „On- und Offline sind für uns kommunizierende Röhren“, bestätigte Tendam.
Und das ist wichtig, denn der Schuhfachhandel hinkt immer noch hinterher. Rühmliche Ausnahme: Görtz. Dies fand bereits eine vor zwei Jahren durchgeführte Studie der Hamburger UDG United Digital Group, die die Multichannelfähigkeit und das Performance-Marketing des deutschen Schuhfachhandels untersuchte. Drei Viertel aller deutschen Schuhfilialisten waren zu dem Zeitpunkt noch nicht in der Lage, ihre Online- und Offlineaktivitäten erfolgreich miteinander zu verknüpfen.
Görtz erkannte die Wichtigkeit dieser Verzahnung früh und schaltete schnell: Bereits im Sommer 2015 begann das Unternehmen mit der Wiedereinführung und dem Eigenbetrieb seines Onlineshops, der auf ein stark erweitertes Sortiment setzte. Dieses wurde den Kunden durch die Verzahnung von Online- und Offline zugänglicher, was Görtz durch ein gemeinsames Logistikzentrum löste.
Derzeit hat das Unternehmen 12.000 Schuhmodelle und Accessoires im Sortiment, die preislich im mittleren bis oberen Segment liegen. "Wir differenzieren uns durch unser Sortiment. Bei Görtz weiß der Kunde, was er bekommt", fügte Verwaltungsratschef Ludwig Görtz gegenüber Capital hinzu.
Und die Anstrengungen zahlten sich aus, macht das Onlinegeschäft, das 2017 um 30 Prozent wuchs, doch inzwischen 13 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Hinzu kommt nach Jahren der Restrukturierung wieder ein operativer Gewinn und ein positiver Cashflow, so dass Görtz gut aufgestellt scheint, um es mit der Konkurrenz aufnehmen zu können. Derzeit betreibt das Unternehmen mit Sitz in Hamburg 160 Filialen in 90 Städten sowie die beiden Onlineshops goertz.de und goertz.at.
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