Global Change Award 2018: Ernteabfälle und Algen helfen beim Wandel der Modebranche
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Stockholm - Die Gewinnung neuer Fasern und Textilien aus Lebensmittelabfällen gewann die Herzen des Publikums beim Global Change Award 2018. Als beliebteste nachhaltige Innovation wurde 'Crop-A-Porter' (Agraloop) zum Hauptgewinner des jährlichen Innovationswettbewerbs der H&M-Stiftung ernannt und darf sich über eine Preisgeld in Höhe von 300.000 Euro freuen.
Als einer der weltweit wichtigsten Wettbewerbe für Early Stage-Innovationen von der H&M Foundation 2015 ins Leben gerufen, hatte das Expertengremium des Global Change Award zuvor fünf erfolgreiche innovative Start-ups ausgewählt, die den Wandel der Branche hin zu einem nachhaltigen Wachstum beschleunigen können. Anschließend wurde es der Öffentlichkeit überlassen, zu entscheiden, wie das Preisgeld von einer Million Euro auf die Finalisten verteilt werden sollte.
Crop-A-Porter gewinnt den mit 300.000 Euro dotierten Global Change Award 2018
Crop-A-Porter (Agraloop) will das Problem der landwirtschaftlichen Ernteabfälle angehen, indem es diese zu einer wertvollen Ressource macht und dadurch zusätzliches Einkommen für die Landwirte generiert. Indem die Abfälle von Erntegut wie Bananen, Ananas, Hanf, Zuckerrohr und Ölsamen-Flachs gewonnen und durch eine geschlossene Technologie in Bio-Fasern umgewandelt werden, kann aus diesen Fasern ein neues nachhaltiges Textil hergestellt werden. „Agraloop wird ein neues Paradigma für Naturfasern auf den Weg bringen, indem sie Lebensmittelabfälle für die Textilfaserproduktion nutzbar machen", sagte Isaac Nichelson, Sprecher von Crop-A-Porter (Agraloop). „Wir wollen der Modeindustrie helfen, sich von Baumwolle als weltweit meist genutzter Naturfaser zu lösen. Mit dem Global Change Award können wir einen enormen Mehrwert für die Textil- und Modeindustrie erzielen.“
Neben Crop-a-Porter gehören zu den diesjährigen Innovatoren auch Algae Apparel, ein Start-Up, das Biofasern und Farbstoffe aus Algen herstellt; Smart Stitch, ein auflösbarer Faden und The Regenerator, ein neues Verfahren, das Baumwoll- und Polyestermischungen trennt, sowie Fungi Fashion, ein biologisch abbaubares Textil aus Myzel, auch bekannt als Pilzwurzel.
Die fünf Gewinner-Start-ups wurden von dem internationalen Expertengremium aus mehr als 2.600 Einsendungen aus 151 Ländern ausgewählt. Das Gremium, bestehend aus Branchengrößen, darunter Professor Edwin Keh, CEO des Research Institute of Textiles and Apparel in Hong Kong, Dame Ellen MacArthur, Gründerin der Ellen MacArthur Foundation, Steven Kolb, Präsident und CEO des Council of Fashion Designers of America und Bandana Tewari, Editor-at-Large für die Vogue India, suchte nach Innovationen, die sich positiv auf die Branche und den Planeten auswirken sollten.
Fotos: Global Change Awards