Garn von den Rheinwiesen: Düsseldorfer Zukunftspreis geht an Rh:ool Yarn
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Das Düsseldorfer Start-up Rh:ool Yarn verarbeitet die Wolle der Schafe, die auf den Rheinwiesen in Düsseldorf und Köln grasen, zu Handarbeitsgarn. Dadurch wird die Biodiversität vor Ort unterstützt.
Das Projekt überzeugte mehr als 1.000 Düsseldorfer:innen bei der geheimen Online-Abstimmung und wurde damit zum Gewinner gekürt, teilte die Stadt Düsseldorf am Samstag auf ihrem Instagram-Account mit. Rh:ool Yarn-Gründerin Frieda Feld erhält 4.000 Euro Preisgeld sowie die Zukunftspreis-Trophäe, die zum ersten Mal verliehen wurde.
„Frieda Feld zeigt auf beeindruckende Weise, wie mit Einfallsreichtum, Neugier und Leidenschaft neue Lösungsansätze entstehen können, von denen am Ende alle profitieren“, sagte Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller.
Was passiert mit der Wolle der Rheinwiesen-Schafe?
Feld startete Rh:ool Yarn nachdem sie erfuhr, dass die Wolle bis dato an Wollgroßhändler:innen verkauft wurden, die einen so geringen Kaufpreis boten, dass nicht einmal die Schurkosten damit finanziert werden konnten. Für den kontaktierten Schäfer, so schreibt die Hobbystrickerin auf der Unternehmensseite, sei der Rohstoff ein lästiges Beiwerk gewesen, das beim jährlichen Schafscheren entstand.
Im Frühjahr 2021 kaufte sie erstmals vom Schäfer Albert Görsmeyer etwa 300 Kilo Rhönschaf-Rohwolle für einen Preis, der zumindest die Schurkosten decken würde. Anschließend wurde die Wolle zum Waschen nach Österreich geschickt, weil es laut Feld in Deutschland keine Wollwäschereien mehr gibt und dann im niedersächsischen Wagenfeld verspinnt.
Mittlerweile ist die Nachfrage nach ihrem Garn so gestiegen, dass sie die gesamte Wolle der Düsseldorfer und der Kölner Rheinschafe verarbeiten lassen kann. Im Onlineshop bietet das Unternehmen Garn für zwischen acht Euro – Vorgarn ‘Whisper’ – und 14,50 Euro an.