Future Snoops: ‘Was, wenn die wahre Bedrohung nicht die Übernahme durch die KI ist, sondern unser Rückzug?’
In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend in alle Bereiche der Wirtschaft vordringt, steht die Kreativbranche vor einem entscheidenden Wandel. Designer:innen, Marken und Unternehmen müssen neu definieren, wie sie ihre kreative Energie einsetzen. Während des Webinars Active Creation in the Age of AI zeigen Emma Grace Bailey und Lilly Berelovich von der Trendforschuns-Agentur Future Snoops, dass Technologie nicht ersetzt, sondern menschliche Vorstellungskraft und Intuition verstärken kann.
Bailey, Director of Sustainability bei Future Snoops, erklärte während des Webinars, dass KI nicht verschwinden werde. Sie verwies darauf, dass prognostiziert wird, dass sie bis 2028 zwischen 150 und 275 Milliarden US-Dollar (etwa 130 bis 239 Milliarden Euro) zu den Sektoren Bekleidung, Mode und Luxus beitragen wird – und dass diese Entwicklung nur noch drei Jahre entfernt sei. „Die Maschine wird nicht langsamer aber wir vielleicht schon", mahnte sie.„Was, wenn die wahre Bedrohung nicht die Übernahme durch die KI ist, sondern unser eigener Rückzug?“
Bailey reflektierte darüber, wie sich die kreative Energie der Branche im Laufe der Zeit verändert hat. Sie stellte fest, dass man heute nicht mehr so kreativ sei wie früher. Outsourcing, der schnelle Trendzyklus und der konstante Lieferdruck hätten die Kreativität in den letzten Jahrzehnten stark abgeflacht.
„Unsere Fristen drängen uns zur sichersten Option. Wir verpacken neu, was bereits funktioniert hat, anstatt etwas wirklich Neues auszuprobieren“, fuhr sie fort. „Wir haben Recycling mit Schaffen verwechselt.“
Heutige Designer:innen, so bemerkte sie, arbeiten in algorithmischer Geschwindigkeit. Sie bedienen die Anforderungen der Ultra Fast Fashion und des KI-gestützten Designs. Das Ergebnis ist Gleichförmigkeit – ein System, das auf Effizienz, nicht auf Vorstellungskraft, optimiert ist.
„Jeder Technologiesprung versprach Freiheit für die Kreativität, doch jeder machte uns nur schneller, nicht freier. KI ist wirklich unser letzter Test. Sie kann uns in Wiederholungen ertränken oder eine neue kreative Evolution auslösen“, erklärte Bailey.
Die entscheidende Frage sei nicht, was KI tun kann, sondern wie die Menschen sie nutzen, argumentierte sie. „Die Zukunft der Kreativität wird nicht von Algorithmen entschieden“, sagte sie. „Sie wird von denen bestimmt, denen es noch wichtig genug ist, sich etwas vorzustellen.“
Berelovich, Mitbegründerin und Chief Future Vision Officer bei Future Snoops, stimmte ihr zu. Sie betonte, dass menschliche Intuition, Vorstellungskraft und Emotion die Eigenschaften sind, die Kreativität wirklich unersetzlich machen. „Lassen Sie uns menschlicher sein als die Maschinen, die wir seit viel zu vielen Jahren zu sein üben“, sagte sie.
Die Ära der Schöpfer:innenschaft: KI als kreativer Verstärker
Bailey erklärte, dass die Creatorship Era den Menschen die Möglichkeit gibt, sich auf Neugier, Vorstellungskraft und Emotionen zu konzentrieren. Mit den Worten von Berelovich sind dies „all die Dinge, die in der rechten Gehirnhälfte leben, die wir nicht ganz messen, aber umso mehr fühlen können.“
Sie verwies auf mehrere Marken, die bereits zeigen, wie diese Balance zwischen Instinkt und Intelligenz in der Praxis aussehen kann.
Beim französischen Kosmetikunternehmen L’Oréal verändert eine Partnerschaft mit der Gen AI des US-Technologiekonzerns IBM die Produktinnovation. Das Unternehmen nutzt Vorhersagemodelle, um neue Rezepturen virtuell zu simulieren und Wirkstoffkombinationen zu testen, deren Perfektionierung früher Jahre dauerte. „Ihr Ziel ist es, Innovationsbereiche viel schneller zu erschließen, als es die menschliche Forschung und Entwicklung allein könnte“, sagte Bailey. Das System hilft den Teams, frühzeitig brauchbare und nachhaltige Materialien zu identifizieren, reduziert Abfall bei Tests und verbindet so Datenpräzision mit menschlichen Nachhaltigkeitszielen.
Für die US-amerikanische Designerin Norma Kamali, die mit Meson Meta zusammenarbeitet, dient KI der Bewahrung ihres kreativen Erbes. Sie hat ein benutzerdefiniertes Modell ausschließlich mit ihrem eigenen Archiv trainiert und Tausende von Bildern aus Jahrzehnten ihres Schaffens eingespeist. „Für sie geht es überhaupt nicht darum, kreative Köpfe zu ersetzen, sondern sie dabei zu unterstützen, das Erbe der Marke wirklich weiterzuführen“, bemerkte Bailey.
Beim deutschen Sportartikelhersteller Puma hob Bailey den Sneaker „Inverse“ hervor, ein Design, das in Zusammenarbeit mit einem KI-Copiloten entwickelt wurde. Das System griff auf das Puma-Archiv zurück, einschließlich der historischen „Inhale“-Silhouette der Marke, und verschob anschließend die Grenzen des Designs über das hinaus, was traditionelles Prototyping ermöglicht hätte. „Das Ergebnis ist ein Hybridprodukt, das die Vergangenheit der Marke mit ihrer Zukunft verbindet“, erklärte Bailey. „Es ist eine Zusammenarbeit zwischen Präzision und Vorstellungskraft.“
Schließlich stellte das globale Trendforschungsunternehmen Muse vor. Muse ist ein KI-Agent, der den kreativen Prozess beschleunigen und bereichern soll und ausschließlich auf die von Future Snoops selbst kuratierte Datenbank zurückgreift.
Quellen:
- KI-Tools wurden für die Transkription und Schreibunterstützung verwendet.
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