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Ferrari lehnt Philipp Pleins Nutzung seiner Sportwagen zu Werbezwecken ab

Von Simone Preuss

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Man könnte meinen, dass kostenlose Publicity für wenige ein Grund wäre, sich zu beschweren, aber Ferrari sieht das anders: Der italienische Hersteller von Luxusautos konfrontierte den deutschen Modedesigner am Montag mit einer Unterlassungsanordnung und warf dem Designer vor, „den Ruf der Marke Ferrari zu schädigen”. Das Schreiben wurde prompt von Plein auf Instagram geteilt.

Der Stein des Anstosses? Eine Serie von Bildern der Luxusautos, die Plein besitzt (nicht nur Ferraris), auf denen die Sneaker seines Labels ausgestellt sind. So weit, so nicht gut für den Autohersteller: „Auf diesen Bildern werden die Marken von Ferrari erneut für Werbezwecke Ihrer Marke und Ihrer Produkte verwendet, wodurch der damit verbundene Firmenwert rechtswidrig erworben wird.”

Aber das ist noch nicht alles, was Ferrari nicht passt: „Ihr Verhalten ist in diesem Fall jedoch noch schädlicher und ernster”, sagt der Autohersteller und bezieht sich auf eine Reihe von Bildern von Frauen in Bikinis, die die Autos reinigen, auf denen die Sneakers stehen. „Ferraris Markenzeichen und Automodelle werden in Ihren Bildern mit einem Lebensstil assoziiert, der völlig unvereinbar mit der Markenwahrnehmung von Ferrari ist, in Verbindung mit Darstellern, die sexuelle Anspielungen machen und Ferraris Autos als Requisiten in einer Weise verwenden, die per se abstoßend ist”, beklagt der Autohersteller.

„Dieses Verhalten schadet dem Ruf der Ferrari-Marken und verursacht Ferrari weiteren materiellen Schaden. Tatsächlich stört der unerwünschte Zusammenhang zwischen den Marken von Ferrari einerseits und der Schuhlinie von Philipp Plein (und der fragwürdigen Art und Weise, wie sie beworben wird) andererseits negativ die Rechte der ausgewählten Lizenznehmer von Ferrari, die ausschließlich berechtigt sind, die Marken von Ferrari zur Herstellung und Bewerbung von Schuhlinien mit der Marke Ferrari zu verwenden”, heißt es in dem Schreiben.

Darin verspricht Ferrari, die Angelegenheit vor Gericht zu bringen und fordert Plein auf, alle Bilder spätestens 48 Stunden nach Erhalt der Unterlassungsanordnung des Unternehmens aus den sozialen Medien zu entfernen. Diese Frist ist bereits abgelaufen und obwohl das fragliche Bild - Pleins Phantom Kick$ Turnschuhe auf seinem grünen Ferrari 812 Superfast - entfernt worden zu sein scheint, werden andere immer noch prominent auf Pleins Instagram-Konto angezeigt, zusammen mit dem Brief von Ferrari.

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GOT A LOVE LETTER TODAY FROM THE LAWYERS OF FERRARI asking me to delete the picture OF MY PERSONAL CAR WITH MY PERSONAL SHOES ON IT !!!!! I can’t even put in words how disappointed and disgusted I am about this unfair and totally inappropriate claim against me personally......obviously I love cars and ESPECIALLY FERRARI !!!! I bought my first FERRARI 10 years ago and recently I bought a Ferrari for my mother as her birthday gift !!!! I think it is absolutely ridiculous as a good client to receive such a letter from a company like FERRARI !!! This message goes out to the CEO Louis Carey Camilleri of FERRARI !! If you want to continue treating your loyal clients with such letters from your lawyers you will lose the support from many FERRARI FANS ! @scuderiaferrari

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„Ich kann nicht einmal in Worte fassen, wie enttäuscht und angewidert ich über diese unfaire und völlig unangemessene Behauptung gegen mich persönlich bin”, konterte Plein noch am Montag in einem Instagram-Post und erwähnte, dass er vor zehn Jahren seinen ersten Ferrari gekauft habe. „Wenn Sie Ihre treuen Kunden weiterhin mit solchen Briefen Ihrer Anwälte behandeln wollen, werden Sie die Unterstützung vieler Ferrari-Fans verlieren”, fügte er hinzu und warf dem Autohersteller vor, ihn zu „erpressen”, weil er damit gedroht habe, rechtliche Schritte einzuleiten.

Angesichts der hervorstechenden Platzierung des Namens Ferrari und des Pferde-Logos, die Markenzeichen sind, könnte der Automobilhersteller eine Grundlage für seinen Anspruch haben, da Verbraucher leicht zu der Annahme veranlasst werden können, dass eine Zusammenarbeit zwischen dem deutschen Designer und dem italienischen Luxusautohersteller besteht.

Jedoch hätte der Automobilhersteller, der nicht dafür bekannt ist, Markenverletzungen auf die leichte Schulter zu nehmen, in Zeiten der sozialen Medien und der Schnelle, mit der Beiträge sich verbreiten, sorgfältig die sehr öffentliche Reaktion von Plein erwägen sollen. Nun bleibt abzuwarten, auf welcher Seite Ferrari- und Philipp Plein-Kunden stehen und wer am Ende von der ganzen unbeabsichtigten Werbung profitiert.

Plein ist inzwischen einen Schritt weiter gegangen und hat ein weiteres Video auf Instagram veröffentlicht, in dem er die Besitzer von Philipp Plein-Turnschuhen auffordert, sie „auf ihre Supersportwagen” zu stellen. Sieht so aus, als ob diese Schlacht nicht von Anwälten gewonnen würde, sondern von Anhängern.

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Philipp Plein