Europäische Textilverbände fordern die EU zu ‘Sofortmaßnahmen’ gegen Ultra-Fast-Fashion auf
Europäische Textil- und Bekleidungsunternehmen fordern in einem gemeinsamen Schreiben an die Europäische Kommission ein unverzügliches Handeln gegen Ultra-Fast-Fashion.
Die Branche kritisiert die schleppende Gesetzgebung gegenüber Plattformen wie Shein, Temu und AliExpress. Diese großen asiatischen E-Commerce-Anbieter werden beschuldigt, den europäischen Markt mit Billigprodukten zu überschwemmen, die nicht den Vorschriften entsprechen. Darüber hinaus werfen Kritiker:innen den Plattformen unlauteren Wettbewerb, Umweltverschmutzung und menschenunwürdige Arbeitsbedingungen vor.
Die Verbände fordern die EU zu Sofortmaßnahmen auf, um den „beispiellosen Anstieg von Textilabfällen“ einzudämmen und den „unzumutbaren Druck auf europäische Unternehmen“ zu verringern. 2024 wurden laut dem Schreiben, das der AFP vorliegt, 4,5 Milliarden Pakete von den größten E-Commerce-Plattformen aus Drittländern importiert.
Für die Verbände ist es entscheidend, die Zollkontrollen zu verschärfen. Insbesondere die Reform des europäischen Zollkodex müsse „sofort“ umgesetzt werden – nicht erst in einigen Jahren. Geplant ist die Abschaffung der Zollbefreiung für Waren unter 150 Euro, von der derzeit die asiatischen E-Commerce-Giganten profitieren, die kleine Pakete aus China versenden.
Die Unterzeichner:innen fordern zudem, laufende Untersuchungen gegen diese Plattformen zu beschleunigen und „die schwersten Sanktionen“ gemäß europäischem Recht zu verhängen. Sie unterstützen Gebühren für kleine Pakete sowie einen „Dialog mit den chinesischen Behörden“. Außerdem sollten diese Unternehmen verpflichtet werden, Vertreter zu benennen, die rechtlich zur Verantwortung gezogen werden können.
„Jetzt handeln“
Die Forderungen werden vom Dachverband Euratex (Europäischer Verband der Bekleidungs- und Textilindustrie) sowie zahlreichen nationalen Verbänden aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Griechenland, der Schweiz, Belgien, Portugal und weiteren Ländern getragen. Das Schreiben wurde am Dienstag auf der Pariser Messe Première Vision (GL Events) unterzeichnet und anschließend an die Europäische Kommission übermittelt.
Seit mehreren Monaten sehen sich die asiatischen Online-Plattformen Protesten von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, europäischen Unternehmen und Behörden ausgesetzt. Dies zeigt sich in laufenden Untersuchungen, hohen Geldstrafen und Gesetzesvorschlägen, die ihr Wachstum bremsen sollen.
Die bisherigen Maßnahmen hält die Branche zwar für notwendig, aber unzureichend. „Die EU hat sowohl die Mittel als auch die Pflicht, jetzt zu handeln“, erklärte Euratex-Präsident Mario Jorge Machado gegenüber der AFP. „Es ist das erste Mal, dass sich die europäischen Verbände auf eine gemeinsame Erklärung verständigen konnten“, freut sich Pierre-François Le Louët, Co-Präsident der UFIMH. Olivier Ducatillion, Präsident der UIT, betont: „Dieses Schreiben stellt den Beginn konkreter Maßnahmen dar, ohne die mühsamen europäischen Entscheidungsprozesse durchlaufen zu müssen.“
Ende August hatte auch die französische Regierung an die Europäische Kommission geschrieben. Sie forderte dringend neue Befugnisse zur Sperrung von Online-Verkaufsplattformen, die gegen EU-Recht verstoßen – mit einem besonderen Fokus auf Shein.
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