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Erfolg der Tierschützenden: Immer mehr Marken verzichten auf Känguru-Leder

Von Regina Henkel

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Mode
Foto: Sabel Blanco für Pexels

Wussten Sie, dass viele Fußballschuhe aus Känguruleder hergestellt werden? Beispielsweise der Puma King, der von Fußball-Göttern wie Diego Maradona, Eusébio, Lothar Matthäus und Pelé getragen wurde, bestand jahrelang aus Känguruleder. Aber was früher exotisch anmutete und für Qualität stand, hat heute einen unangenehmen Beigeschmack bekommen: Denn seit vielen Jahren setzen sich Umwelt- und Tierschützer:innen in Australien dafür ein, dass die kommerzielle, weitgehend unkontrollierte Tötung der Wildtiere endlich aufhört.

Das Problem: Kängurus sind offiziell zwar nicht vom Aussterben bedroht, tatsächlich herrschte lange sogar eine Überpopulation. Aber weil die Tiere nicht gezüchtet und in freier Wildbahn geschossen werden, wisse auch niemand genau, wie viele Tiere tatsächlich umkommen. So sei die Population in bestimmten Gebieten inzwischen rückläufig, warnen die Tierschützenden. Zudem sei die Tötung grausam und werde nicht kontrolliert. Millionen Tiere würden jedes Jahr für kommerzielle Zwecke getötet, um zu Fleisch, Tierfutter, Lederaccessoires oder eben Fußballschuhen verarbeitet zu werden.

Vegane Alternativen statt Tierleid

Die Vorwürfe sind schon lange bekannt und einige Modemarken haben bereits vor einigen Jahren darauf reagiert, beispielsweise Versace, Prada oder Diagora, die sich 2020 vom Känguru-Leder offiziell verabschiedeten.

Nun sind auch Nike und Puma gefolgt. Gerade erst hat Puma verkündet, jenen legendären Puma King Fußballschuh künftig aus einem veganen Material herstellen zu wollen, dem sogenannten K-Better, das zusätzlich aus 20 Prozent Recyclingmaterial besteht. K-Better ist aber nicht nur eine vegane Alternative, laut Puma ist es besser als sein tierischer Vorgänger. „K-Better hat in Tests bewiesen, dass es das bisherige King K-Leder in Bezug auf Griffigkeit, Komfort und Haltbarkeit übertrifft. Puma ist von den Leistungsmerkmalen von K-Better so überzeugt, dass das Unternehmen die Produktion von Fußballschuhen mit Känguru-Leder in diesem Jahr komplett einstellen wird“, schreibt Puma in einer Pressemeldung.

Der neue Puma King mit K-Better Technologie und ohne Känguru-Leder. Foto: Puma.

Auch Nike will demnächst ein Update seiner Tiempo-Fußballschuh-Reihe herausbringen, schreibt das US-amerikanische Fachblatt Footwear News und zitiert einen Nike-Verantwortlichen. Auch hier sei ein synthetisches Material gefunden worden und ab diesem Jahr werde kein Känguru-Leder mehr verarbeitet.

Adidas hat Presseberichten zufolge schon 2012 angekündigt, die Verwendung von Känguru-Leder drastisch reduzieren zu wollen, ohne allerdings ganz darauf zu verzichten.

Wachsender Druck

Begleitet wurden die Kampagnen der Tierschützer:innen immer wieder von gesetzlichen Initiativen, die darauf abzielten, die Einfuhr oder den Verkauf von Känguruprodukten zu verbieten. So hat die EU erst vor wenigen Wochen darüber entscheiden müssen, ob Kängurufleisch weiterhin eingeführt werden darf – und hat sich für die Einfuhr ausgesprochen. Derzeit erwägen die Niederlande ein Verbot.

Auch in den USA regt sich Widerstand. Dort wurde im Januar 2023 im US-Bundesstaat Oregon, wo Nike seinen Hauptsitz hat, ein Gesetzentwurf eingebracht, der den Verkauf von Känguru-Teilen verbieten soll. Es wäre nicht der einzige US-Bundesstaat, der diesen Weg gehen würde: Im Bundesstaat Kalifornien ist Känguru-Leder bereits seit 2007 verboten.

Dabei hält die australische Känguruindustrie dagegen, die Tiere würden im Gegensatz zu Rindern und anderen Zuchttieren, deren Fleisch und Leder gehandelt wird, in freier Wildnis leben. Kängurus stoßen weniger Methan aus, benötigen weniger Wasser, belasten das Weideland weniger und man benötige keine Energie, um sie zu züchten. Känguru-Leder sei somit umweltfreundlicher als herkömmliches Leder und verfüge über einen geringeren CO2-Fußabdruck.

Känguru-Leder
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