Eine Ode an Denim: Der Streetstyle der Kingpins in Amsterdam
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Denim ist vielleicht das vielseitigste, wenn nicht das am häufigsten getragene Kleidungsstück in jedem Kleiderschrank. Der Stoff in all seinen Varianten gilt schon längst als Allheilmittel in der Mode, ein Alleskönner in tragbarer Form. Wenig überraschend, dass der Stoff bei der Denim-Messe Kingpins in Amsterdam den Ton angibt. Zwar kann jedes Stück – eine einfache Bluejeans oder eine klassische Jeansjacke – durch seine Schlichtheit ein Statement setzen, doch die in Denim gekleideten Besucher:innen der Messe machten deutlich, dass manchmal mehr wirklich mehr ist.
Während einige Besucher:innen sich für aufwendige Stücke entschieden, die aus dem Meer von schwarzen und blauen Jeans herausstachen, waren bestimmte Stile und Kombinationen die eindeutigen Favoriten unter den in Denim gekleideten Messegästen bei der Kingpins.
Ein Update für den “Canadian-Tuxedo”
Der “Canadian-Tuxedo” – wenngleich umstritten – ist seit langem eine feste Größe des Denim-Streetstyles. Die Kombination des Stoffes kann knifflig sein, aber das Risiko ist es wert. Anstatt passende Ober- und Unterteile zu wählen, haben die Besucher:innen der Kingpins die Idee des “Canadian-Tuxedo” ein wenig weitergesponnen und sich für Einteiler aus Denim statt für Einzelteile entschieden.
Overalls wurden an Frauen und Männern gesichtet, was die Vielseitigkeit dieser Kleidungsstücke noch unterstreicht. Die Modelle reichten von engen Versionen, die in der Taille durch einen Gürtel zusammengehalten wurden und mit Taschen verziert sind, die an Cargohosen erinnern, hin zu locker sitzenden Stücken mit einem doppelreihigen Verschluss. Ein klassischer, leicht verwaschener Overall mit Reißverschluss wurde gerade so weit geöffnet, dass man einen Blick auf ein weißes T-Shirt darunter erhaschen konnte, während verschiedene Aufnäher für etwas Farbe sorgten.
Denim-Maxis
Designer wie Nicola Brognano von Blumarines und Glenn Martens, der Kreativdirektor der Kult-Denim-Marke Diesel, haben die Rückkehr des langen Jeansrocks auf den Laufstegen ihrer S/S2023-Kollektionen angekündigt. Jetzt hat der Trend die Straßen erobert – und die Kingpins in Amsterdam.
Während einige Maxiröcke vorn kürzer waren, um die Schuhe ihrer Trägerinnen zu zeigen, reichten andere bis zum Boden der Halle. Auch die Passform variierte von eng anliegenden Maxiröcken – mit oder ohne Schlitze für Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit – bis zu lockeren, entspannten Formen, die nach unten hin auffächern.
Denim im Zeichen des Jahrtausends
Die Mode kehrt in die frühen 2000er-Jahre zurück, und die Denim-Trends machen da keine Ausnahme. Die bereits erwähnten Maxiröcke bekamen ein Fallschirm-Update, das an die frühen Nullerjahre erinnerte. Außerdem wurden Low-Waist-Hosen mit Cut-Out-Details und Gürtel aus Satin versehen, während ein enger Maxirock mit einem Korsett-Oberteil Y2K-freundlich gemacht wurde.
Denim-Accessoires
Denim von Kopf bis Fuß machte nicht dort halt, wo der Körper aufhört. Stattdessen wurde der Stoff auch für Accessoires verwendet und bewies einmal mehr, wie vielseitig er wirklich ist.
Kopfbedeckungen gab es in verschiedenen Varianten und Farben, von Baseballkappen über Schiebermützen bis hin zu Schirmmützen, wobei der gemeinsame Nenner natürlich der gewählte Stoff war. Während einige sich für Mützen entschieden, die zum Denim ihrer Kleidung passten, setzten andere mit verschiedenen Waschungen auf Kontrast.
Die Besucher trugen die Stoffe nicht nur auf dem Kopf, sondern auch auf den Schultern. Taschen aller Art, von großen Tragetaschen hin zu kleinen, filigranen Umhängetaschen, waren bei Kingpins allgegenwärtig. Zugegeben, einige Taschen waren Werbegeschenke der ausstellenden Marken, doch selbst diese lieferten ein überzeugendes Argument, die Ledertasche gelegentlich gegen das Denim-Pendant zu tauschen.
Ein Klassiker mit einem Twist
Blue Jeans und ein weißes T-Shirt wurden in der Mode schon so oft angepriesen, dass mittlerweile mehrere Lieder über diese Erfolgskombination geschrieben wurden. Die Frauen der Kingpins haben sich ebenfalls für die bekannte Kombination entschieden und sie auf ihre eigene Art und Weise aufgepeppt: zum einen mit einer Hose mit weitem Bein und extrem hoher Taille, zum anderen mit einem einfachen Top mit roten Details und einer Hose, die mit Cowboystiefeln kombiniert wurde. Auch ein weißes Button-Down wurde verwendet, um ein Jeans-Ensemble mit passendem Crop-Top aufzulockern und dem bekannten Stil eine neue, modische Note zu verleihen.
Die Experimentierfreudigen
Insgesamt wirkte der Stil in dieser Saison im Vergleich zu früheren Ausgaben der Denim-Messe etwas zurückhaltender, aber einige Besucher:innen zeigten sich dennoch experimentierfreudig. Kunstvolle Waschungen und Renaissance-Skulpturen, die im Stoff zum Leben erwachten, machten Lust auf mehr.
Andere haben sich für Denim-Modelle entschieden, die auf "distressed" Stoffe setzen, um ein interessantes Muster in ihre Jeans zu bringen. Was auf den ersten Blick wie gemalt aussieht, entpuppt sich als Fäden, die die Jeans an den Nähten im wahrsten Sinne des Wortes zusammenhalten. Gelegentlich wurde der Stoff nicht entfernt, sondern in großen Flicken mit ausgefransten Rändern neu platziert, was die Form und Haptik der Jeans veränderte.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.com.