Einblick: Alessandro Micheles erste Valentino-Show
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Die erste Modenschau von Alessandro Michele als Kreativdirektor von Valentino war wahrscheinlich das am sehnlichsten erwartete Ereignis der Paris Fashion Week.
Am gestrigen Sonntag fand die Show dann endlich statt. Zwei Legenden: Das Modehaus Valentino und Alessandro Michele präsentierten sich zum ersten Mal gemeinsam, nachdem er Ende März zum Kreativchef des italienischen Luxusmodehauses berufen wurde. Gespannt wartete die gesamte Branche darauf, wie stark Micheles Designsprache und das, was er fast zehn Jahre an der Spitze des italienischen Modehauses Gucci kreierte, auch bei Valentino zu sehen sein würde.
Für diese Frühjahr/Sommer-Kollektion 2025 knüpft Michele tatsächlich an seine Boheme-Chic-DNA und seinen Hang zur Extravaganz an. Wie könnte es auch anders sein? Wenn ein Modehaus heute einen Kreativdirektor verpflichtet, dann genau wegen des Universums, das dieser verkörpert. Im Fall von Michele liegt das mehr als auf der Hand.
Sein Flower-Power-Spirit spiegelt sich in einer Vielzahl von Kleidern mit Blumenmustern, Metallic-Stickereien, Turbanen, weiten Jeans und Pailletten wider. Hinzu kommt sein Hang zur Extravaganz: breite Capelines, die an die Hüte der Frauen aus der Zeit des französischen Couturiers Paul Poiret erinnern, riesige Boas. Und seine unerschütterliche Romantik: weiße Spitzenstrümpfe, Musselin-Schleier und Schmetterlingsschleifen.
Das Erbe von Valentino zeigt sich in einst von Valentino Garavani favorisierten Punkte, die sich als wiederkehrendes Motiv durch die SS25-Kollektion ziehen. Man findet sie auf Kleidern, Jacken, aber auch auf Schuhen, Ballerinas oder Stiefeln, die alle vom Balletcore-Trend inspiriert sind. Zu dieser Wertevermittlung gesellt sich das Valentino-Rot auf Kleidern, Spitzenkragen und Schmetterlingsschleifen, die als Gürtel oder auf Capelines platziert sind.
Wie sehen Valentino-Taschen à la Michele aus?
Die berühmten Rockstud-Taschen, die seit ihrer Einführung 2010 durch die ehemaligen Kreativdirektor:innen zu Klassikern des Hauses geworden sind, weichen runden Metallbeschlägen und Ösen, weniger rockig, mehr Seventies, und erneuern so das Genre. Fransen, immer noch Ausdruck einer coolen Attitüde, sind ein weiteres Must-have, ebenso wie Stickereien und bukolische Prints wie Kirschen und Blumen, die sich auf kleinen, edlen Modellen wiederfinden. Und schließlich ist der Shopper mit dem großen V die neue Version eines kommerziellen Modells, das in der Pre-Collection präsentiert wurde.
Show-Atmosphäre
Der Soundtrack "Passacaglia della Vita" war eine neu aufgelegte Version eines aus dem 17. Jahrhundert stammenden Liedes über die zyklische Natur des Lebens. Eine Melodie, die während der gesamten Modenschau zu hören war. Der rote Faden, den der neuen Kreativdirektor leitete, war "die Schönheit" in ihrer zerbrechlichsten und romantischsten Form. Sein Motto? Die existenzielle Leere durch eine ewige Suche nach Schönheit zu kompensieren. „Eingetaucht in die absurde Unendlichkeit des Werdens aller Dinge, verspüren wir das dringende Bedürfnis, dieser Welt des Aufruhrs einen Sinn zu geben, das Mysterium des Lebens zu durchdringen, indem wir nach etwas suchen, das ihm seinen Wert und seine Substanz zurückgibt", erklärt der Kreativdirektor. „In einem solchen Rahmen kann sich Schönheit als Heilmittel gegen die Angst erweisen, die angesichts des vergänglichen und unbestimmten Charakters unseres Schicksals entsteht. Wie ein Ankerplatz, um inmitten dieses 'Pavillons der Verrücktheiten', den wir Leben nennen, zu navigieren."
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