Die Top-Mode-Events des Jahres 2022 im Metaverse und ihre mögliche Rückkehr im nächsten Jahr

In diesem Jahr gab es zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema Metaverse, die über die Digitalisierung in der Modeindustrie und darüber hinaus informieren und diese beschleunigen sollten.

Während einige auf bereits etablierte Plattformen für virtuelle Welten zurückgriffen, entwickelten andere ihre eigene Welt. Dort zeigten sie Exponate, digitale Designs oder Präsentationen, die auch in Form von Podiumsdiskussionen stattfanden. FashionUnited hat eine Liste der wichtigsten Mode-Events zusammengestellt, die in diesem Jahr stattgefunden haben, mit Informationen zu allem, was Sie darüber wissen müssen und welche Veranstaltungen es auch im nächsten Jahr gibt.

Bevor Sie weiterlesen, können Sie hier Ihre Metaverse-Terminologie auffrischen.

Februar & September: Digital Fashion Week NYC

Die B2B-Veranstaltung Digital Fashion Week NYC fand sowohl im Februar als auch im September dieses Jahres statt und setzte ihre Mission fort, eine digitale Ergänzung zu den laufenden Modewochen zu werden. Bei der letzten Ausgabe war das Format an eine Fachveranstaltung angelehnt, mit einer Ausstellungsfläche, die zu einem Vorführraum führte, in dem längere Podiumsdiskussionen, Filme und informative Vorträge stattfanden. Modeanimationen von Designs aus aller Welt bildeten den Auftakt der Veranstaltung, gefolgt von Präsentationen, Networking-Events und einer Modenschau, die alle dazu beitrugen, dass sich Unternehmen einen 360°-Blick auf die Branche verschaffen konnte.

Seit ihrer Gründung im Februar 2021 hat die Gruppe, die hinter der Veranstaltung steht, ein enormes Wachstum erlebt, sagte ihre Gründerin und Direktorin Clare Tattersall. Wichtige Marken sollen „Schlange stehen“, um mit den unabhängigen Kreativen zu sprechen, die mit dem Team zusammengearbeitet haben.

„Wir schaffen Möglichkeiten und Gespräche über die gesamte Digitalisierung der Mode“, fügte sie hinzu. „Unsere Idee ist es, immersive Erfahrungen zu schaffen, bei denen man Mode wirklich erleben kann. Ich glaube, dass das Modepublikum etwas Neues will. Es will auf unterschiedliche, sinnvolle Weise eingebunden werden. Wir wollen all diese verschiedenen Methoden der Interaktion mit der Mode anbieten, um die Modeindustrie zu verbessern.“

Tattersalls Schwerpunkt auf unabhängigen Designschaffenden entspringt ihrer Überzeugung, dass diese Kreativen einen wichtigen Platz in der Zukunft der Mode einnehmen, wobei die Veranstaltung selbst darauf ausgerichtet ist, die Umwälzung traditioneller Hierarchien voranzutreiben. Jedes Element der Veranstaltung unterstrich die Notwendigkeit, die digitale Mode und die sie umgebende Industrie zu demokratisieren. So konnten sich zum Beispiel alle, die Interesse an einem Vortrag hatten, um einen Platz im Programm bewerben, was zu einer breiten Mischung von Teilnehmenden führte.

Vorteile	Nachteile
Der B2B-Fokus der Veranstaltung stellte die teilnehmenden Unternehmen in den Mittelpunkt des Konzepts und stellte sicher, dass ihre Bedürfnisse erfüllt wurden	Das Konzept der Messe wird ständig weiterentwickelt, so dass es unklar ist, was man bei der nächsten Ausgabe erwarten kann
Die europäische Expansion wird sowohl physische als auch digitale Veranstaltungen einem globalen Publikum zugänglich machen, so dass mehr Menschen teilnehmen können	Beim ersten Betreten der digitalen Plattform kann die Steuerung der Website schwierig sein, was die Navigation erschwert
Die Vorträge und Ausstellenden deckten ein umfangreiches Themenspektrum ab und sorgten dafür, dass die ganze Woche über eine große Vielfalt an Themen behandelt wurde	Die Platzierung der Messe in der Hauptsaison der Modewoche könnte bedeuten, dass diejenigen, die teilnehmen möchten, bereits mit anderen Terminen beschäftigt sind

Februar: Metaverse Fashion Week by Everyrealm

Everyrealm investiert und entwickelt Metaverse-Lösungen und veranstaltete zusammen mit Blueberry und dem Modedesigner Jonathan Simkhai eine eigene Version der Metaverse Fashion Week. Die Veranstaltung, die zeitgleich mit der New York Fashion Week stattfand, war nur für geladene Gäste zugänglich und fand auf der Open-World-Plattform Second Life statt. Einen Tag vor der NYFW-Show von Jonathan Simkhai wurde seine Herbst/Winter-Kollektion 2022 in digitaler Form präsentiert.

Die auf dem Laufsteg präsentierten digitalen Kleidungsstücke waren direkte Transformationen von Kleidungsstücken aus dem echten Leben, die durch den Einsatz von digitaler Designsoftware und Videospieltechnologie entstanden. Jedes der Kleidungsstücke konnte von Avataren im Metaverse oder auf online geteilten Fotos getragen werden.

Simkhai sagte damals in einer Pressemitteilung zu dem Ereignis: „Die Ausweitung unserer Kollektion auf das Metaverse war eine natürliche Erweiterung, aber es war entscheidend, dass das Erlebnis der digitalen Welt, in die wir eintreten, treu bleibt, ohne die Integrität der Marke zu beeinträchtigen.“

Vorteile	Nachteile
Der Designer-Fokus von Everyrealm ermöglicht es den Besucher:innen, vollständig in eine bestimmte Marke einzutauchen und stellt sicher, dass die Details sehr aufwendig sind	Die Atmosphäre, die nur für geladene Gäste zugänglich war, trug zwar zur Exklusivität bei, verschloss die Veranstaltung aber auch für andere möglicherweise interessierte Parteien
Simkhais phygitaler Ansatz ermöglicht sowohl die Online- als auch die Offline-Nutzung der Kleidungsstücke und erweitert damit die Möglichkeiten für das Publikum	Da nur eine Marke beteiligt war, war der Inhalt der Veranstaltung nicht breit gefächert und ermöglichte keine vielfältigen Interpretationen
Die Partnerschaft zwischen Everyrealm und Second Life führte zu einer Produktion, die deutlich fortschrittlicher war als die ihrer Metaverse-Gegenstücke	Die Implementierung in Second Life erlaubt keine weitere Ausdehnung des Metaversums und schränkt die Möglichkeiten der digitalen Produkte ein

März: Crypto Fashion Week

Vom 18. bis 22. März 2022 fand die zweite Ausgabe der Crypto Fashion Week statt, die erneut von dem Kryptomedia-Unternehmen Universe Contemporary organisiert und produziert wurde. Unter dem Motto ‚Be like water‘ stand die Veranstaltung ganz im Zeichen der Avantgarde, wobei eine Reihe unabhängiger Designschaffender und digitaler Marken im Vordergrund standen.

DressX arbeitete mit einer Handvoll digitaler und physischer Designschaffender, –darunter Roksanda, Shayli Harrison und Yimeng Yu –, an NFTs, deren Werke über eine Auktion verkauft wurden. Während die Looks von Roksanda von den neu enthüllten Avataren Leanne 8.1 und Catty 8.1 getragen wurden, präsentierte Rebecca Minkoff in Zusammenarbeit mit dem Institute of Digital Fashion ihre zweite NFT-Kollektion, zu der auch die Transformation der für die Marke charakteristischen ‚Morning After Bag‘ gehörte. Podiumsdiskussionen und Vorträge fanden in einer Landschaft unter dem Meeresspiegel statt, in der Avatare von Podiumsteilnehmern über Themen wie Augmented Reality (AR), Nachhaltigkeit, Web3-Plattformen und Identität sprachen.

Das Team der Crypto Fashion Week hat die Meta Gala ins Leben gerufen, eine Veranstaltung, die im September 2021 zeitgleich mit der Met Gala stattfand. Im Gegensatz zum realen Ereignis wurden virtuelle Influencer und Designer von NFT-Outfits zu dem digitalen Event eingeladen, um Looks zu zeigen, die dann in einer Web3-basierten Auktion erworben werden konnten. Zu den Designschaffenden und Modehäusern, die ihre Looks auf dem weißen Teppich präsentierten, gehörten The Fabricant, Tribute Band, Reo und Karl Lagerfeld, der der virtuellen Influencerin Lil Miquela einen digitalen Anzug aus seiner Kollektion Karl by Karl geschenkt hatte.

Vorteile	Nachteile
Unabhängige digitale Designschaffende standen bei dieser Veranstaltung im Vordergrund, mit dem Ziel, die digitale Mode zu demokratisieren	Es gab einen besonderen Fokus auf seltene Einzelstücke, die zwar ein Gefühl der Exklusivität vermittelten, aber gleichzeitig eine Barriere für breitere Kund:innen darstellten
Wiederholungen der Veranstaltung waren auf YouTube und anderen sozialen Medien weit verbreitet und ermöglichten den Zugang zu Inhalten in größerem Umfang	Die hochentwickelte, avantgardistische Natur der Designs machte es ziemlich nischenhaft und möglicherweise schwierig, in den Markt einzudringen
Diese Modewoche war in den verschiedenen Medien und Kanälen sehr präsent und sorgte für viele Diskussionen und eine große Reichweite	Ein großer Teil dieser Veranstaltung hing von NFT-Besitz und Kryptowährung ab, Elemente, die sie exklusiv machte.

März: Decentralands Metaverse Fashion Week

Die Metaverse Fashion Week (MVFW) von Decentraland war wohl eines der am meisten gehypten Metaverse-Events in diesem Jahr. In den fünf Tagen vom 24. bis 27. März besuchten 108.000 Menschen die Veranstaltung. Die Veranstaltung bot alles von virtuellen Geschäftseröffnungen bis hin zu einem prall gefüllten Programm an Modenschauen und Afterpartys, die von prominenten Stars veranstaltet wurden.

Decentraland konnte mit einem starken Markenaufgebot aufwarten, wobei viele internationale Labels die Veranstaltung nutzten, um ihr Metaverse-Debüt zu geben. Während Selfridges eine digitale Version seines Kaufhauses eröffnete, schlossen sich andere Marken mit Web3-Technologiefirmen zusammen, um Geschäfte in verschiedenen Bezirken der virtuellen Welt zu eröffnen. Puma und Perry Ellis eröffneten Pop-ups in der von New York inspirierten Fresh Drip Zone von Rarible, DKNY und Casablanca eröffneten Geschäfte in der digitalen Mall von Boson Protocol und Etro und Dolce & Gabbana enthüllten Standorte im Luxury Fashion District von Unxd.

Laut den Zahlen der Plattform wurden im Laufe der fünf Tage 7.065 Wearables von verschiedenen Designschaffenden und Marken verkauft, 165.861 kostenlose Wearables wurden geprägt, während Wearables im Wert von insgesamt 76.757 US-Dollar (72.222 Euro) verkauft wurden.

Vorteile	Nachteile
Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen dieses Kalibers hatte die MVFW eine große Reichweite, die durch Medienberichterstattung und Markenengagement unterstützt wurde	Die meisten der präsentierten Marken stammten aus dem Luxussegment und fanden daher oft keinen Anschluss an das junge Publikum der Plattform
Die Vielzahl etablierter Marken, die sich präsentierten, gab der MVFW einen prominenten Platz im Programm, wobei viele die Möglichkeit hatten, eine fortschrittliche Seite der digitalen Mode zu zeigen	Die Veranstaltung zog eine große Anzahl von Teilnehmenden an, was zwar für Engagement sorgte, aber oft dazu führte, dass die Laufstege überfüllt und Teile der Plattform fehlerhaft waren
Die MVFW zog ein eine große Anzahl an Gästen der Generation Z an, ein Publikum, das in der digitalen Mode führend ist und sie wertvoll macht	Für diejenigen, die mit dem Terrain des Metaversums nicht vertraut sind, könnte sich Decentraland als herausfordernd erweisen, mit weitläufigen Bereichen, die eine Menge Erkundung erfordern

Juli: Meta Festival von Dept

Das Meta Festival, das als ‚erste 24-Stunden-Metaverse-Veranstaltung‘ bezeichnet wurde, fand am 28. Juni statt. Die Veranstaltung fand in Metapolis statt, einer virtuellen Welt, die von der Digitalagentur Dept und dem Metaverse-Unternehmen Journee entwickelt wurde und Bereiche wie eine ‚Live‘-Bühne für Podiumsdiskussionen und vier Entdeckungsbereiche zu verschiedenen Themen bot. Insgesamt nahmen 123 Redner:innen an der Veranstaltung teil, die entweder auf der exzentrischen Karte verstreut waren oder auf der Hauptbühne Präsentationen hielten, die die Benutzer:innen durch die Steuerung eines personalisierten Avatars im Raum verfolgen konnten. Zu den Teilnehmern gehörten Unternehmen wie Calvin Klein und H&M, aber auch Coca-Cola, Epic Games und Netflix.

In den 24 Stunden, die die Veranstaltung dauerte, kamen 6.500 Teilnehmende aus 109 Ländern in drei verschiedenen Zeitzonen. Die Reichweite betrug 8,2 Millionen Menschen und half Dept dabei, sein Ziel zu erreichen, die Marke zu erweitern und seine Datenbank zu vergrößern.

Kristin Conin, Leiterin des US-Marketings bei Dept, sagte gegenüber FashionUnited: „Das Feedback war sehr positiv. Zu dieser Zeit gab es nicht viele Veranstaltungen im Metaverse, die sich auch noch zugänglich anfühlten, also denke ich, dass wir den Vorteil des Timings hatten. Da es sich um ein Thema handelt, das so viele Marken zu verstehen versuchen, haben wir versucht, ein so breites Netz wie möglich auszuwerfen. Wir wollten die Veranstaltung mehr auf Marken ausrichten, aber jedes Mal, wenn Sie über Kryptowährungen sprechen, gibt es ein Publikum, das damit einhergeht und das wahrscheinlich ein wenig mehr auf Verbrauchende ausgerichtet ist.“

Conin merkte an, dass es zwar einige unvorhergesehene Probleme mit der Konnektivität gab, die größtenteils darauf zurückzuführen waren, dass zu viele Leute versuchten, sich mit dem Server zu verbinden, dass das Team aber wirklich großen Wert auf die Bedienfreundlichkeit gelegt hat, was sich in einer einfach zu nutzenden Plattform niedergeschlagen hat. Sie fügte hinzu, dass die Teilnehmenden nicht nur von Dept ausgewählt wurden, sondern aus einem breiteren Spektrum von Einzelpersonen, Marken und Unternehmen, die einen interessanten Beitrag zur Welt der digitalen Mode und der Web3-Entwicklung leisteten.

Vorteile	Nachteile
Die Panels und Vorträge waren äußerst informativ und reichten von Einführungsseminaren bis hin zu fortgeschrittenen Diskussionen zu Themen innerhalb des Web3 und der Digitalisierung	Bei dieser Veranstaltung lag der Schwerpunkt weniger auf der Mode, sodass es weniger Plattformen für digitales Design und Produktion gab
Im Vergleich zu seiner Konkurrenz war das Meta Festival sehr einfach zu navigieren, mit reibungslosen Kontrollen und klar gekennzeichneten Bereichen	Seine Popularität führte oft zu einigen Störungen und sichtbaren Schwierigkeiten auf der technischen Seite
Die Veranstaltung umfasste eine breite Palette von Themen, die einen großen Teil der Themenbereiche der digitalen Mode, der Kryptowährungen und des E-Commerce abdeckten	Ein Großteil der Veranstaltung diente der Bildung und der Diskussion, wobei der Schwerpunkt weniger auf den digitalen Produkten lag.

August: Metaverse Fashion Event by Style.me

Das 3D-Modeunternehmen Style.me hat sich mit XRSpace und dem chinesischen Modemarktplatz CLA Fashion Platform für eine Veranstaltung zusammengetan, die einen Monat lang, vom 28. Juli bis zum 31. August, lief. Die Gruppe richtete innerhalb von Goxr, der Plattform für digitale Welten von XRSpace, einen immersiven Raum ein, der es den Nutzer:innen ermöglichte, personalisierte Avatare zu manövrieren, um Laufstegshows zu sehen, digitale Produkte virtuell anzuprobieren und an Gesprächen und Diskussionsrunden der Branche teilzunehmen.

Neben den Shows von CLA, bei denen die Marke digitale Kollektionen von Designschaffenden der „nächsten Generation“ vorstellte, bot die Veranstaltung auch acht Vorträge von Branchenexpert:innen aus China. Die Themen reichten von einführenden Beiträgen über digitale Mode und Technologie bis hin zu Themen, die weniger im Zeichen der Digitalisierung standen, wie Kostüm- oder Brettspieldesign. Die Vorträge konnten in einem Präsentationsraum verfolgt werden, in dem die Gäste mit ihren Avataren Platz nehmen konnten, um die Redner:innen zu beobachten und mit ihnen zu interagieren.

Der Präsident von Style.Me, Rufus Parkinson, sagte in der Pressemitteilung: „Vom ersten Tag an war es das Ziel von Style.Me, den Menschen zu ermöglichen, Mode im digitalen Raum zu visualisieren und mit ihr zu interagieren. Diese Partnerschaft ermöglicht es Marken und Designenden, den ersten Schritt in das Metaverse zu machen und in diesen virtuellen Welten ein neues Publikum anzusprechen.

Dida Lin, COO der CLA Fashion Platform, sagte gegenüber FashionUnited, dass das Trio auf positive Resonanz gestoßen sei, da das Publikum seine Begeisterung darüber zum Ausdruck brachte, zum ersten Mal einen Laufsteg im Metaverse zu sehen. Lin führte weiter aus: „Die Teilnehmenden sagten, sie hätten viel gelernt, weil wir auch Vorträge über digitale Mode, NFTs und Tech-Talks gehalten haben.“

Vorteile	Nachteile
Die Panels und Vorträge waren so konzipiert, dass sie einen klaren Überblick über verschiedene Themen boten, die für die Gäste neu waren	Für diejenigen, die mit Avataren und Metaverse-Plattformen nicht vertraut sind, könnte sich die Veranstaltung anfangs als schwierig erweisen
Mit der Beteiligung des CLA und seiner Reihe von Diskussionen bot die Veranstaltung einen guten Einblick in den fortgeschrittenen chinesischen Markt für digitale Mode	Trotz der Tatsache, dass alle Vorträge im Anschluss an die Veranstaltung auf YouTube verfügbar waren, waren sie nur auf Chinesisch, was es für ein internationales Publikum schwierig machte
Die Vorträge, die allgemeine Erkundung und die Shows hatten jeweils sehr interaktive Elemente, die es den Gästen ermöglichten, leicht miteinander zu kommunizieren	Die Veranstaltung bezog sich hauptsächlich auf Designschaffende, die Teil der CLA-Plattform sind, und hatte daher eine geringere Reichweite in Bezug auf die Teilnahme.

September: World of Women Fest

Drei Tage lang, vom 20. bis 22. September, fand das World of Women Fest auf Decentraland statt und bot eine Reihe von Events, von Tanzveranstaltungen bis hin zu Laufstegen. Die Veranstaltung wurde von der Metaverse-Eventfirma RLTY zusammen mit dem digitalen Modehaus The Fabricant und der von Frauen geführten NFT-Community World of Women (WoW) entwickelt. In einer Pressemitteilung von RLTY heißt es, dass die Veranstaltung darauf abzielte, branchenführende Unternehmen virtuell miteinander zu verbinden, Zusammenarbeit zu ermöglichen und Gespräche durch eine neue Umgebung zu bereichern.

Der wichtigste Teil der Veranstaltung war die Eröffnung des Mode-Metaverse-Hauptquartiers Synth Avenue, wo Pop-up-Shops von digitalen Modemarken und große Bildschirme für Podiumsdiskussionen in einem Raum untergebracht waren, der die New Yorker Fifth Avenue widerspiegelt. Im Rahmen der Veranstaltung haben WoW und The Fabricant außerdem gemeinsam eine 27-teilige digitale Kollektion entworfen, die Frauen in das Metaverse bringen soll. Jeder der Looks, die als NFTs auf OpenSea oder mit der Mana-Währung von Decentraland erworben werden konnten, war in rotierenden Spendern innerhalb des virtuellen Ladens zu sehen. Marken wie Adidas, Puma und Under Armour sowie 20 Materialdesigner:innen nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Um die Exklusivität zu erhöhen, erhielten die Gäste der Veranstaltung, die Kreativen und die WoW-Mitglieder jeweils Zugang zu einem VIP-Bereich, während WoW auch eine begrenzte Anzahl von Krypto-Wallets auf den Markt brachte, darunter eine „Supernova-Geldbörse“. Laut einer Pressemitteilung stürzten sich Tausende von Teilnehmenden auf die Veranstaltung, was manchmal zu Störungen des Servers führte. RLTY merkte jedoch an, dass sich das Publikum als geduldig erwies. Das Unternehmen fügte hinzu: „Wenn die Nutzer:innen bereit sind, die kumulative Beta-Version der Metaverse-Technologie zu ertragen, können wir uns nur vorstellen, wie die Massenakzeptanz aussehen könnte, wenn die Plattformen ihre UX ständig verbessern."

Die Veranstaltung wurde an drei Tagen von durchschnittlich 150 Gästen besucht, wobei der zweite Tag mit den Podiumsdiskussionen von The Fabricant und Anna Dart und der dritte Tag mit der Abschlussparty den Höhepunkt bildeten.

Vorteile	Nachteile
Die Veranstaltung konzentrierte sich darauf, Frauen an die Spitze der digitalen Mode zu bringen, ein Bereich, in dem sie oft eine Minderheit sind	Decentraland ist mit verschiedenen technischen Einschränkungen verbunden, die oft zu fehlerhaften Benutzererfahrungen führen
Die Hinzufügung von exklusiven Angeboten ermutigte Marken und Verbraucher:innen gleichermaßen zur Teilnahme und ließ die Grenzen zwischen B2B und B2C verschwimmen	Der Fokus auf etabliertere Marken ließ weniger Raum für die Beteiligung von unabhängigen Unternehmen und Start-ups
Trotz technischer Schwierigkeiten waren die Gäste laut RLTY geduldig und zeigten damit ihre Bereitschaft, auf eine solche Veranstaltung zu warten und ihren Wunsch, daran teilzunehmen	Exklusive Angebote waren meist nur für ausgewählte Teilnehmende verfügbar, was eine Hürde für diejenigen darstellt, die sich weiter integrieren wollen

November: Metaverse Fashion Summit

Wie ähnliche Veranstaltungen war auch der Metaverse Fashion Summit in einem Format angelegt, das an physische Messen erinnerte, und zwar in einem virtuellen Raum, der eine Ausstellungsfläche, einen Vortragsraum und einen Presseraum umfasste. Die dreitägige Veranstaltung, die von der Metaverse-Entwicklerfirma Mext zusammen mit dem Metaverse Fashion Council, einer Dezentralen Autonomen Organisation (DAO), ausgerichtet wurde, erstreckte sich vom 28. bis zum 30. November mit einem Panel-Programm, das auf etwa fünf Stunden pro Tag angelegt war.

Der Summit konnte auf mehreren von Mext erstellten Metaverse-Plattformen sowie an einer Reihe von Orten der realen Welt besucht werden, darunter Tokio, Delhi, Dubai, Paris, London und New York. Außerdem gab es ein umfangreiches Programm mit 40 von Expert:innen geleiteten Vorträgen, drei Diskussionsrunden und kreativen Veranstaltungen und Präsentationen, die sich mit verschiedenen Bereichen des Themas „digitale Mode“ befassten. An einem der Tage fand zusätzlich ein „Demo Day“ statt, der Start-ups, Projekten und Unternehmer:innen eine Plattform bot, um sich mit Angel-Investor:innen und Risikokapitalgeber:innen zu vernetzen.

Ziel der Veranstaltung war es, führende Vertreter:innen der Branche zusammenzubringen, um zukünftige Strategien und Standards rund um die Metaverse-Mode zu diskutieren und zu entwickeln. Zu den diskutierten Themen gehörten Phygitalisierung, Luxusmarken und die Einbeziehung von Frauen in die Branche. Das Publikum beinhaltete Gründer:innen verschiedener Metaverse-Plattformen bis zu Kreativdirektor:innen digitaler Modemarken.

Vorteile	Nachteile
Das Event startete mit einer klaren Erklärung der Funktionen, was die Navigation erleichterte	Die Plattform stürzte oft ab und wurde langsam, je nachdem, wie viele Nutzer:innen versuchten, auf sie zuzugreifen
Eine große Anzahl von Talks und Ausstellungen wurde angeboten, die alle Bereiche der Branche abdeckten und über eine breite Palette von Themen informierten	Die Bereiche waren oft unklar gekennzeichnet, so dass es schwierig war, zu erkennen, was man gerade sah
Sowohl die physischen als auch die digitalen Veranstaltungen wurden an mehreren Orten abgehalten, so dass ein größerer Kreis an Interessierten an den Veranstaltungen teilnehmen konnte	Die Themen waren oft recht fortgeschritten und daher für Neulinge nicht unbedingt geeignet

Dieser Artikel wurde ähnlich auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und redaktionelle Bearbeitung: Barbara Russ