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Die Top 4 Trends von den Modewochen ausgewählt von FashionUnited

Von FashionUnited

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Mode

London - Mit dem Ende der Paris Fashion Week für die Saison Frühjahr/Sommer 2018 sind die vier wichtigsten Modewochen vorbei. Die wichtigsten Branchenvertreter reisten von New York nach London, weiter nach Mailand und schließlich nach Paris, um die neueste Mode zu sehen. Was dort auf den Laufstegen präsentiert wird, beeinflusst immer, was in den kommenden Monaten getragen wird. Welche Trends werden es im nächsten Jahr sein? Die Redakteure von FashionUnited haben die Fashion Weeks nach dem jeweiligen Schlüsseltrend bewertet und teilen diesen mit Ihnen.

Fransen bei der New York Fashion Week - Jackie Mallon

Das Wiederaufleben der Fransen bei der New York Fashion Week ist der unübersehbare Trend der Frühjahr/Sommer-2018-Saison. Raf Simons’ in Streifen gerissene Americana repräsentieren die Befindlichkeiten im Land und weisen auf einen gefühlten Niedergang der USA hin, aber auch auf die einzigartige Fähigkeit der Amerikaner, mittels Optimismus alles zusammenzuhalten.

Auch bei dem Label Monse wurden die Farben Rot, Blau und Weiß in Streifen gerissen und zu typisch amerikanischen College-Jacken kombiniert. Ein Vorhang aus Fransen zierte den Rücken eines Trenchcoats bei Edun und nahm den fransenbestzten Trenchcoat von Loewe vorweg, der eine Woche später in Paris gezeigt wurde. Bei Diane von Furstenberg trafen Fransen auf üppige Dekolletés und Satin. Sie evozierten so Bilder von Liza Minelli als Studio 54 Dancing Queen, eine Zeit, von der die Designerin ebenfalls aus eigener Erfahrung zu berichten weiß. Bei Marchesa bekamen die Fransen einen Flapper-Anstrich in Wassermelonenfarben und den Körper einer modernen Daisy Buchanan zierend.

Fransen sind tief in der amerikanischen Populärkultur verwurzelt, erinnern sie doch an den in Wildleder gekleideten Cowboy, Cher im Bob Mackie-Outfit und an den in weiß gehüllten Elvis. Die Anziehungskraft von Fransen liegt darin, dass sie stets unerschrocken laut, stets in Bewegung und leicht hypnotisierend sind. Genau wie die moderne amerikanische Frau.

Die Rückkehr der Rüschen auf der London Fashion Week - Danielle Wightman-Stone

Rüschen waren der größte Trend in der Herbst/Winter-Saisons 2017 und es scheint, als wäre die Mode damit noch nicht fertig. Auch im Frühjahr haben die Rüschen noch ein Wörtchen mitzureden. Ach was, ‚Wörtchen’ - ein Machtwort wohl eher. Es gibt kein verhaltenes Statement der Rüschen - sie kennen nur lautes Drama und uneingeschränkte Romanze.

Bei Simone Rocha drehte sich alles um die dramatischsten und romantischsten Rüschen - so groß, dass sie auf dem Boden schliffen. Während sie bei Preen by Thornton Bregazzi asymmetrischen Kleidern in Pastelltönen einen Twist verpassten, nutzte der aufstrebende Designer Ryan Lo sie, um seinen Accessoires einen romantischen Touch zu verleihen - so kamen sie bei langärmligen Abendhandschuhen und Socken zum Einsatz.

Die schönsten Rüschen von allen kamen von Erdem. Der in Kanada geborene Designer zeigte wasserfallartige Rüschen inspiriert von der Queen. Bei David Koma bekamen die Rüschen einen architektonischen Einschlag und Roksanda fügte ihren Statement-Manschetten Oversize-Rüschen hinzu. Auch komplett aus Rüschen bestehende Kleider und Röcke gab es, zum Beispiel bei Christopher Kane - dort sollten sie an einen Wischmopp erinnern, denn seine Kollektion war von der Figur der ‚Domestic Goddess‘ inspiriert.

Socken bei der Milan Fashion Week - Vivian Hendriksz

Die Mailänder Modewoche setzte voll auf Maximalismus. Die Designer dort schwelgten im Exzess. Die Idee der ‘Overmuchness’ hat mittlerweile ihren Weg in jede Schicht der Modewelt gefunden. Bis hin zu einem oft vernachlässigten Garderoben-Basic: der Socke. Zuerst gesehen bei der London Fashion Week zum Beispiel bei Burberry und Erdem machte die Designersocke sich auf, in Mailand die Laufstege zu erobern.

Designer wie Dolce & Gabbana, Prada, Gucci, Fendi und Marco De Vincenzo zeigten Socken, die wahrlich majestätisch anmuteten. Für Frühjahr/Sommer 18 verliehen die Designer ihren Socken Drama: Bei Dolce & Gabbana wurden Spitzenkniestrümpfe zu Red-Carpet-Kleidern und durchsichtigen Kostümen kombiniert: Mit maximalem Effekt.

Bei Prada, wo die Socken-und-elegante-Schuhe-Kombo schon Tradition hat, drehte Miuccia Prada noch ein bisschen weiter auf. Sie kombinierte Kniestrümpfe mit gestreiften Shorts, sowie mit spitzen Slingbacks und fransenbesetzten Brogues. Karl Lagerfeld trieb das Spiel dann auf die Spitze, indem er bei Fendi Karosocken mit ebenfalls gemusterten Outfits kombinierte, sodass ein All-Over-Streifenlook entstand.

Bei Guuci kamen die Socken beinahe langweilig daher, verglichen mit den komplett verzierten Looks, die Michele sonst über den Laufsteg schickte. Doch bei genauerem Hinsehen ließen sich gerippte oder Gerüschte Kanten erkennen. Marco De Vincenzo passte seine knöchelhohen Netzstrümpfe farblich den Schuhen seiner Kollektion an.

Volle Blütenpracht auf der Paris Fashion Week - Don-Alvin Adegeest

Die Mode zu entschlüsseln kann so komplex sein, wie Hieroglyphenlesen. Designer zeigten in dieser Saison ein komplexes Narrativ von der Mode im digitalen Zeitalter. Die Designer haben ein Bewusstsein darüber, dass die Unternehmen, die sie repräsentieren sich in schweren Zeiten befinden und die Kollektionen waren in dieser Saison sehr tragbar und kommerziell.

Die Frühjahr/Sommer Kollektionen 2018 legten Wert auf Femininität. Vom kleinen Schwarzen bis hin zum üppigen Abendkleid war bei den Pariser Schauen alles dabei. Besonders prächtig zeigten sich die Kollektionen von Alexander McQueen, Dries van Noten und Nicolas Ghesquiere bei Louis Vuitton. Besonders auffällig war dabei die Blütenpracht, die die Kleider zierte - fast als käme sie direkt aus der Garderobe unserer Großmütter.

Der Optimismus und die Romantik gefällt mir daran besonders. Die Stimmung in der letzten Saison grenzte an Verzweiflung. Diese Saison bringen die Designer und Freude, Widerstandsfähigkeit und Zukunftsglauben. Abendroben waren weder altbacken noch zu technisch. Bei Sacai und Louis Vuitton waren sie weich und fließend, oft mit einem Wasserfall aus Rüschen - was man auch bei Ronald van der Kemp sehen konnte. In die Kleider konnte man sich leicht verlieben - ein echter Kaufanreiz in Zeiten, in denen so gut wie niemand mehr shoppen ‚muss‘.

Dries van Noten zeigte eine meiner Lieblingskollektionen, weil er dem Trend am entschlossensten folgte. Es gab eine Vielzahl floraler Einflüsse: Von einem strahlenden hellgelben Lilienprint, der von glitzernden Sternfischen und von karierten Ärmeln akzentuiert wurde bis hin zu einer Bomberjacke mit floralem Print, der an eine Tapetenmuster erinnerte, kombiniert zu einer abstrakt gemusterten Short und Stiefeln. Van Noten selbst sagte nach der Show: „Wir sagen immer, dass Mode ein Spiegel unserer Zeit sei. Nun, vielleicht haben wir genug davon.“ Stattdessen ist seine Kollektion als ein Gegenmittel zu verstehen.

Fotos: Catwalkpictures

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