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Die fünf Highlights der Amsterdam Fashion Week 2023

Von FashionUnited

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Mode
Atelier Reservé. Bild: Fotos von Marilène Zeeman für Atelier Reservé

Mit der Amsterdam Fashion Week liegt die erste Modewoche der Saison hinter der Branche. Dank des vollen Programms gab es viel zu sehen und zu tun, aber nicht jede Veranstaltung stach positiv hervor. Wie zu erwarten, wurde viel auf die Schauen gewartet, es gab bombastische Musik zu hören und überall waren modische Besucher:innen zu sehen – doch fünf Veranstaltungen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. FashionUnited lässt die Highlights der Amsterdamer Modewoche Revue passieren.

Der extravagante Ruben Jurriën überflutet das Publikum mit Liebe und Emotionen

Im sechsten Stock des markanten Felix Meritis Gebäudes erwartete die Gäste am Freitagnachmittag einen Ort voller Positivität, Liebe und Freude. Der runde Saal mit seinem Balkon, der durch die Beleuchtung lila, rosa und rot gefärbt wurde, füllt sich schnell. Heiteres Gemurmel ging umher, und es wurde deutlich, dass der junge Designer Ruben Jurriën bereits eine ganze Reihe von Fans für sich gewinnen konnte.

Zu Beginn der Show wechselten die lila, rosa und roten Scheinwerfer zu weiß-gelben Strahlen. Wie Jurrien bereits vor der Show betonte, ist seine Kleidung für alle gedacht, und das spiegelte sich auch auf dem Laufsteg wider. So schritten beispielsweise Models, die die Queer-Community repräsentierten, durch den Saal und zwei Kinder wurden vom Publikum lautstark bejubelt. Auch sein Vater lief dieses Jahr wieder bei seiner Modenschau mit.

Die Kollektion und die Stimmung, die die Models versprühten, ließen das Publikum emotional werden und sorgten für Gänsehaut. Die Farbpalette bestand hauptsächlich aus Rot und Rosa. Hier und da tauchten auch einige Kleidungsstücke aus Denim auf. Alle Kleidungsstücke waren mit Herzen versehen. Auch das Maskottchen Toetie war natürlich mit von der Partie. Als i-Tüpfelchen entwarf Jurriën auch noch seine eigenen "Super Femboyant"-Schuhe, alle mit Blockabsatz, die im 3D-Druckverfahren hergestellt wurden. Selbstredend machte Jurrien die Veranstaltung zu einem Fest und ließ das Publikum voller Liebe zurück.

Tess van Zalinge gibt den Startschuss zur Amsterdam Fashion Week

Die diesjährige Eröffnung der Amsterdam Fashion Week fand ironischerweise in Rotterdam statt. Im Obergeschoss des Boijmans van Beuningen Depot zeigte die Designerin Tess van Zalinge ihre neueste Kollektion. "Clover three", so der Titel der Kollektion, ist eine Ode an den niederländischen Sommer. Da traf es sich gut, dass am Morgen der Show lange unklar blieb, ob sie im Trockenen stattfinden kann. Am Abend vor der Veranstaltung wurden die Eingeladenen daher daran erinnert, einen Regenschirm mitzubringen. Glücklicherweise lösten sich die Regenwolken eine Stunde vor der Show auf.

Van Zalinge spielte mit Volumen und betonte die weiblichen Formen durch Korsetts. Wie von der Designerin gewohnt, ist die Kollektion aus Deadstock-Stoffen gefertigt. In der Farbpalette dominierte Weiß, ergänzt durch Rosa, Türkis und Gelb.

Tess van Zalinge. Bild: Olivia Witmond für Tess van Zalinge
Tess van Zalinge. Bild: Olivia Witmond für Tess van Zalinge
Tess van Zalinge. Bild: Olivia Witmond für Tess van Zalinge

Max Zara Sterck präsentiert eigene Silhouetten durch modernen Tanz

Die Gäste der Modenschau von Max Zara Sterck wurden in einem Industrielager in Amsterdam Nord empfangen. Pünktlich um 14:30 Uhr am Mittwochnachmittag wurde das Publikum die Stahltreppe hinaufgeführt. Hinter einem dunklen Vorhang erstreckte sich ein stockdunkler Raum. Bald holte das Publikum die Taschenlampen heraus und suchten sich die besten Plätze. Die Show wurde mit einem modernen Tanz eröffnet, bei dem fünf Models zu Schauspielerin Cynthia Nixons Monolog "Be a lady, They said" über eine weiße Plane tanzten. Die Models trugen minimalistische Silhouetten mit diagonalen Linien und ausgeschnittenen Elementen. Es gab viel Haut zu sehen. Die Botschaft von Max Zara Sterck war daher überdeutlich: Der weibliche Körper sollte gefeiert werden.

Atelier Reservé setzt auf Maximalismus und eine Fülle an Details

Einer der eindrucksvollsten Schauplätze bot dieses Jahr das Atelier Reservé. Auf dem Dach des Adyen-Büros an der Oosterdokskade neben dem Hauptbahnhof fand man in der ruhigen Höhenlage einen Moment der Gelassenheit zwischen all den Shows. Das geschäftige Treiben im Zentrum von Amsterdam war nicht mehr zu hören. Allerdings gab es den Wind, der durch Klavierklänge ergänzt wurde, die ein vorbeifliegendes Drohnengeräusch noch leicht übertraf. Auch die Models schienen an diesem Ort Ruhe zu finden. Jeder Look bot genügend Zeit, um die Eindrücke auf sich wirken zu lassen, bevor der nächste an der Reihe war. Langweilig wurde einem dabei nicht, denn im Gegensatz zur Gelassenheit der Location sind die meisten Looks geradezu maximalistisch und mit einer Fülle von Details versehen. Etwas, für das man sich einen Moment Zeit nehmen muss.

Das Versprechen, "sich von Klischees zu lösen" und "die Normen der Gesellschaft zu sprengen", wurde mit einer vielfältigen Besetzung und dem Mut zu kulturellen Referenzen eingelöst. Auch vor Prints, Farben und theatralischen Frisuren schreckte man nicht zurück. Alles in allem zeigte Atelier Reservé eine gelungene Umsetzung der Wiederverwendung von Altkleidern und Restposten.

Atelier Reservé. Bild: Marilène Zeeman für Atelier Reservé.
Atelier Reservé. Bild: Marilène Zeeman für Atelier Reservé.
Atelier Reservé. Bild: Marilène Zeeman für Atelier Reservé.

Optische Täuschung: Kleidung wechselt bei Elzinga die Farbe

Für die letzte Show am dritten Tag der Modewoche begab sich die Modewelt in den Vondelbunker im Amsterdamer Vondelpark. Diejenigen, die den unter einer der Brücken versteckten Bunker nicht kennen, mussten sich vorsichtig auf die Suche machen, konnten sich aber glücklich schätzen, von einem Strom modisch gekleideter Menschen geführt zu werden. Da der Platz im Bunker begrenzt war, veranstaltete Elzinga mehrere kurze Shows hintereinander.

Begleitet wurde die Show von der Band Baby Berserk, in der auch die Designerin Lieselot Elzinga selbst mitspielte. Nach und nach erschienen die Models und nahmen in ihren Looks auf einer sich drehenden Plattform Platz. Dank der auf die Plattform gerichteten Lichter schienen die Entwürfe dank einer optischen Täuschung die Farbe zu wechseln. Der Gedanke hinter der Kollektion beruhte demnach auf der Idee, Kleidungsstücke zu entwerfen, die auf die Beleuchtung der Bühne reagieren. Dennoch wären einige der voluminösen Looks neben der Bühne nicht fehl am Platz.

Dieser Artikel wurde durch Beiträge der FashionUnited-Redakteurinnen Sylvana Lijbaart, Marthe Stroom und Caitlyn Terra erstellt.

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