Die 7 herausragendsten Mode-Duos aller Zeiten
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Kollaboration lässt die Räder des Modegetriebes rotieren, weshalb Fashion-Duos in unserer Branche allgegenwärtig sind. Der Trost, jemanden zu haben, der gemeinsam Ideen auf Herz und Nieren abklopft, die Enttäuschungen gemeinsam schluckt, die Rückschläge teilt und am Ende eines harten Tages ein Gläschen einschenkt, kann nicht überbewertet werden. Idealerweise hat jeder Teil des Duos Fähigkeiten, die die Schwächen des anderen in einer Art rechtes-Hirn-linkes-Hirn-Kompromiss ausgleichen. Leider ist das nicht immer der Fall - was für eine explosiv-kreative, aber finanziell katastrophale Fahrt sorgen kann. Von den Musen und ihren Meistern bis hin zu Geschäftshirnen und ihren Schützlingen, hier sind die 7 einflussreichsten Partnerschaften aus der Vergangenheit und Gegenwart der Mode.
Pierre Bergé und Yves Saint Laurent
Die OGs der Doppel-Acts sind unbestreitbar Yves Saint Laurent und Pierre Bergé, deren Amour Fou gleichsam Stoff für Gothic-Romane liefert: Bergé, Beschützer und Türsteher für den zartgeistigen, schönen und isolierten Saint Laurent, dessen Psyche so dunkel sein konnte wie sein Farbempfinden. »Er war manisch-depressiv. Genau wie es das Wort sagt: manisch und depressiv«, sagte Bergé der New York Times . „Er hatte Zeiten, in denen ihn alles vor Glück verzückte, und am nächsten Tag war alles Schwarz." Fast fünfzig Jahre gingen die beiden gemeinsam durchs Leben, bis zum Tod von Saint Laurent im Jahr 2008. Egal, ob Jet-Set Clubbing im Studio 54, das Sammeln der Alten Meister, oder das Reisen und ihre Villa in Marrakesch, sie teilten alles. Obwohl ihre Romanze im Jahre 1976 endete, schenkte uns ihre berufliche Zusammenarbeit "Le Smoking", luxuriöse Safariwear, Mondrian-Kleider und gestrickte Couture-Brautkleider. Außerdem schaffte diese Partnerschaft es, in jeder Saison mehr Vielfalt auf dem Laufsteg zu bringen, als die meisten Designer heutzutage.
Viktor & Rolf
Das niederländische Designer-Duo Viktor & Rolf, Doppelgänger mit schlanker Figur, kurzgeschorenem Haar, dunkel geränderter Brille und gepflegten Gesichtshaaren, traf sich 1988 an der Schule und gründete sein Label nach einem prestigeträchtigen internationalem Designwettbewerb, dem Festival International de Mode und de Photographie in Hyères. „Wir sind beide eher introvertiert", sagt Viktor Horsting. „Wir haben beide unsere Kindheit als ziemlich langweilig empfunden und ich denke, wir haben einen ähnlichen Mechanismus entwickelt, um diese Langeweile zu überwinden: Wir beide liebten es, zu zeichnen und zu lesen. Wir entflohen beide im Geist und entkamen in die Welt der Fantasie. „Ihr gemeinsames konzeptuelles und avantgardistisches Träumen führte zu einer Mode, die in Kunst überging und regelmäßig in Museen ausgestellt wurde. Vielleicht ein Opfer der heutigen „Buy Now-Kultur“, haben sich die beiden im Jahr 2015 aus dem öffentlichen Schauenkalender zurückgezogen, um sich allein auf die Übersetzung ihrer oft surrealistischen Vision in Haute Couture zu konzentrieren.
Meadham Kirchhoff
Beschrieben vonVogue als „die Show, für die die Redakteure den letzten Tag der Fashion Week in London blieben", stieg der Stern des Duos Meadham Kirchhoff schnell auf und verbrannte ebenso schnell. Edward Meadham und Benjamin Kirchhoff folgten einer langen Tradition von Brit-Design-Duos mit einem Namen bestehend aus zwei Nachnamen: Pearce Fionda, Copperwheat Blundell, Eley Kishimoto, Clements Ribeiro. Mit ihren verrückten, auffälligen und ornamentierten Kollektionen im Geiste des Punk begeisterten sie schon bei ihrem Debüt im Jahr 2005. Dementi der bevorstehenden Schließung, Kollaborationen mit Topshop und sogar eine Parfum-Einführung widerlegten Gerüchte, dass das Unternehmen mit Schulden zu kämpfen hatte. Schließlich musste es doch 2015 aufgelöst werden. Dramatische Geschichten über das Ende der Marke, zum Beispiel, dass der Vermieter sie aussperrte und ihr Archiv entsorgte, gab Edward gegenüber i-D preis: „Meadham Kirchhoff wurde nicht von der Modeindustrie getötet, es wurde von sich selbst getötet ... Ich und Ben, wir werden nie mehr zusammen arbeiten."
Marques'Almeida
Die Gewinner des LVMH Young Fashion Designer Preises 2015, die portugiesischen Designer Marta Marques und Paulo Almeida, lernten sich am Central St. Martins kennen und gründeten 2011 ihr Unternehmen. Bekannt wurden sie mit Denim-Kreationen, die den Distressed-Denim-Trend auslösten- So wurden sie beinahe über Nacht zum Liebling der Modeindustrie. Americana und der texanische Smoking sind die Hauptelemente ihrer Inspiration, die sie mit Street-inspirierten Pufferjacken, extremen Proportionen, Shearling und kühnen geometrischen Formen kombinieren, um ihre Ästhetik einer hübschen, aber robusten Rüstung zu entwickeln, die mit dem multikulturellen East London in Verbindung gebracht wird.
Vivienne Westwood und Andreas Kronthaler
Der ehemalige
Student von Vivienne Westwood an der Wiener Schule für angewandte Kunst,
der Österreicher Andreas Kronthaler, heiratete 1993 die Queen of Punk und
leitet heute die Männerkollektion des Unternehmens. Er beschrieb die
Unmittelbarkeit ihrer Verbindung gegenüber
Rei Kawakubo und Adrian Joffe
Der Südafrikaner Adrian Joffe, Präsident von Comme Des Garçons und CEO des Dover Street Market, heiratete Rei Kawakubo im Jahr 1993. Die enigmatische japanische Designerin, die für die Strenge ihrer Vision verehrt wurde und ihre Arbeit mehr als Kunst denn als Mode sieht, gibt nicht viele Interviews und hat eine Abneigung gegen Fotografien. Zum Glück erlaubt sie Joffe, ihre Vision für sie zu artikulieren. Dabei verleiht er dem Paar, das immer ganz in Schwarz gekleidet ist, die Haut von der Sonne unberührt, oft noch mehr Faszination. Ein Schlüssel zum Verständnis ihrer Beziehung kann in diesem Zitat von ihr gefunden werden: „Ich mache Kleidung für eine Frau, die nicht von dem beeinflusst wird, was ihr Ehemann denkt." Und sein Respekt für sie wird offensichtlich in diesem Zitat aus dem Magazin Hypebeast: „Ich glaube fest daran, dass ihre Arbeit auf dem höchstmöglichen Niveau der Kreativität stattfindet. Was man vielleicht pure Schöpfungskraft nennen würde ... So oft entstehen ihre Kreationen nur aus einem Gefühl, einer Emotion heraus. "
Tom Ford und Domenico De Sole
Tom und Dom, man kann sie getrost die Player des Millenniums nennen, den Steve Jobs und Steve Wozniak der Modewelt, kurzum, Tom Ford und Domenico De Sole. Als der amerikanische Designer 1994 Kreativdirektor des italienischen Luxushauses Gucci wurde, wo De Sole CEO war, ging es steil aufwärts - vom Beinahe-Bankrott zum blühenden Unternehmen. 2004 verließen sie das Unternehmen zusammen, nachdem Vertragsverhandlungen zu ihrer Unzufriedenheit verlaufen waren. De Sole ist seit der Gründung von Tom Ford International im Jahr 2005 Vorsitzender des Unternehmens. Ford sagte: „Ich würde Domenico mein Leben anvertrauen, und ich glaube, er fühlt genauso in Bezug auf mich. Er ist ein großartiger Mann und ein guter Freund", und De Sole gab das Kompliment folgendermaßen zurück : „Es ist nicht einfach, einen kreativen Kopf und einen Geschäftsmann in einer Person zu finden. Tom ist ein idealer Partner."
Dies ist eine Übersetzung eines englischen Beitrags von Jackie Mallon. Jackie Mellon lehrt Mode in NYC und ist die Autorin des Buches ‚Silk for the Feed Dogs’, ein Roman, der in der internationalen Modeindustrie spielt.
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ
Homepage Bild: mit Genehmigung von Bread & Butter by Zalando
Collage1: V&R, Catwalkpictures.com / V&R, mit Genehmigung von of Bread & Butter by Zalando / Comme Des Garcons, The Met Facebook page
Collage 2: Pierre Bergé and Yves Saint Laurent, Studio Harcourt Paris, Fondation Pierre Bergé YSL Facebook / Tom Ford for Gucci / Vivienne Westwood and Andreas Kronthaler, Vivienne Westwood / YSL Mondrian Dress, Own Work