„Der Sommer, den ich nie hatte“: Marke zwischen verbotener Liebe und queerem Erwachsenwerden
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Die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2026 sei eine Ode an queere Jugendliche, deren Liebesgeschichten unter Zeit, Scham und Schweigen begraben sind, teilte das deutsche Modelabel am Dienstag nach ihrer Modenschau bei der Berlin Fashion Week mit.
Designer Mario Keine blickt in Zeiten wie das edwardianische England und das sozialistische Polen der 80er zurück, in denen queere Intimität zwischen Bedürfnis und Gefahr im Geheimen gelebt worden sind. Dafür lässt er sich von literarischen Werken wie „Maurice“ von E.M. Forster, „Im Dunkeln schwimmen“ von Tomasz Jedrowski und „Young Mungo“ von Douglas Stuart inspirieren.
Von Rückzug bis Erinnerung
Die Präsentation teilt sich in drei Abschnitte, die unterschiedliche emotionale und psychologische Phasen des queeren Erwachsenwerdens darstellen. Diese reichen vom eigenen Rückzug und Verhüllen über die Rückkehr aus dem Versteck bis zur Erinnerung.
Den Rückzug verdeutlicht Keine durch seine Stärke in der Schneiderkunst. Stücke wie schwarze, asymmetrische Blazer und lange Mäntel dienen als Schutz.
Mit der Rückkehr ans Tageslicht werden auch die Silhouetten weiter. Die Kollektion ist nun zugleich lässiger und auch freizügiger. Auch wenn die Farbpalette mit Grau und Weiß meist zurückhaltend bleibt, tauchen mit einem zarten Rosa leichte Farbakzente auf. Auch Muster wie Karos und florale Prints sind zu sehen.
Mit der Erinnerung kehrten dann auch die Elemente der Schneiderkunst zurück, allerdings in einer deutlich softeren Form. Elemente wie Blumen und Karos bleiben auch in dieser Phase erhalten. So zeichnet die Kollektion das zuvor erzählte nach, während der Traum langsam zu Ende geht.