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Denim-Trends von der Bluezone: Tradition vs Party

Von Regina Henkel

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Allen aktuellen Hindernissen zum Trotz versprühte die gerade zu Ende gegangene Denimmesse Bluezone in München jede Menge Optimismus. „Back to the future“ lautete auch das aktuelle Messe-Motto, und genau das war die Botschaft der Trendpräsentation von Monsieur-T-Kreativdirektor Tilmann Wröbel. Das sind die vier Design-Trends für die Saison FW 2022/23:

Trend 1: Big Fun

Keine Frage: Die Pandemie mit ihren massiven Einschränkungen hat unsere Befindlichkeiten gehörig durcheinandergebracht. Das gilt besonders für junge Menschen, deren Leben völlig auf den Kopf gestellt wurde. Solche Veränderungen verlangen nach Reaktionen, die sich in der Mode widerspiegeln. Tilmann Wröbel, Gründer und Creative Director der französischen Kreativ Agentur Monsieur-T., prognostiziert in seinem Trendvortrag auf der Bluezone in München daher ein großes Aufholbedürfnis in Bezug auf Freiheit, physisches Erleben, Spaß und Party. Eine neue Energie treibt die Verbraucher an, sich die Zeit zurückzuholen, die sie während der Pandemie verloren haben. „Das heißt auch, die jungen Leute wollen jetzt Haut zeigen, die Hüfthose kommt wieder und Superstretch bleibt relevant“, so Wröbel. Helle Denims, Glitzereffekte, metallische Beschichtungen und Verzierungen sind wichtig, vor allem aber verbinden sie sich mit einer rebellischen Attitüde. Rebellion schließt auch sexuelle Freiheit und Genderneutralität mit ein, umgesetzt durch Stretch-Stoffe, die eine große Bandbreite von Passformen und Einheitsgrößen erlauben.

Trend 2: Re-turn

Hinter Re-turn steckt ein Trend, der sich als Gegenpol zum ersten Trend darstellen lässt. Re-turn beschreibt die Rückkehr zu traditionellen Werten wie Qualität und Einfachheit. Klassischer, blauer Denim wird sein Comeback feiern, und mit ihm Eigenschaften wie Wertschätzung, Langlebigkeit und Zeitlosigkeit. Dahinter steckt auch der Wunsch nach einer nachhaltigeren Lebensweise und die Abkehr von den Billigprodukten der Fast-Fashion und deren Greenwashing-Tricks. „Re-turn ist der wichtigste und einflussreichste Trend“, so Wröbel. „Wir haben unsere Seele an Stitchings, Stretch und andere Details verkauft, während die Qualität von Denim immer weiter abgenommen hat“, erklärt er. Davon haben die Verbraucher die Nase voll.

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Trend 3: Game On

Hinter diesem Design-Trend steckt der Versuch, eine Brücke zu bauen zwischen virtueller Welt und Realität. In dem Maße, wie Gaming die Lebenswelt von immer mehr Menschen erobert, findet sie auch Eingang in unsere Vorstellung von Repräsentation und Identität. Laut Wröbel spielt Komfort im Denim eine Schlüsselrolle. Das Thema verlangt nach gestricktem oder strickähnlichem Denim und Dobby-Konstruktionen. Hinzu kommen starke Grafiken und kräftige Schriftarten als wichtige Details. Gleichzeitig wandern Denim-Styles in die virtuelle Welt hinüber und schaffen neue Möglichkeiten für Brands, beispielsweise indem Avatare mit gebrandeten Outfits versehen werden, was Marken wie Off White oder Supreme bereits praktizieren.

Trend 4: Informal Mutants

Die Pandemie hat die Trendprognosen für 2020 und den vorausgesagten Fransentrend in eine neue Richtung gelenkt. Die aktuellen Parallelen zur Prohibition in den 1920er Jahren in den USA, wo ebenfalls Verbote eine neue, subversive Partyszene hervorgebracht haben, rücken in den Vordergrund. Traditionelle Denim-Styles spielen auch hier eine wichtige Rolle, angereichert durch sichtbare Anleihen an die 20er Jahre mit ihren scharfen Schultersilhouetten und weich fallenden Hosen, sozusagen eine Verbindung von „Great Gatsby und Home-Office“, so der Designer. Auch Workwear Inspirationen passen in dieses Trend-Thema.

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