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Denim Dudes: Diversity nimmt für SS25 weiblichere Formen an

Von Sylvana Lijbaart

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Mode

Wer auf der Kingpins in die Denim-Trends für SS25 eintauchen wollte, musste schnell sein. Schon etwa zwanzig Minuten vor Beginn der Trendpräsentation füllte sich der Seminarraum mit gut gekleideten Gästen. Offensichtlich waren alle in der Stimmung für eine Partie Trendwatching. Und das nicht umsonst, denn Shannon Reddy zog eine Dreiviertelstunde lang alle Register, um die Trends so anschaulich wie möglich zu präsentieren.

Reddy erzählte die Trendgeschichte, wie wir es von Denim Dudes gewohnt sind, in vier Kapiteln: Future Atelier, Embody, Low-key Flex und Resurgence. Das übergreifende Thema, das im Mittelpunkt zu stehen scheint, ist die Selbstdarstellung, die Erlaubnis, so zu sein, wie man ist.

Future Atelier

In der SS25-Saison begibt sich der Trend „Quiet Luxury“ in eine neue Ära. Bei „Quiet Luxury“ drehte es sich in diesem Jahr vor allem um diskreten und minimalistischen Luxus, wobei die Träger:innen davon ausgingen, dass „echter Reichtum“ nicht viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen müsse. Zurückhaltung sei auch ein Weg, um aufzufallen, hieß es. Die Befürworter:innen dieses Trends setzten vor allem auf Marken wie The Row, Khaite, Brunello Cucinelli und Jil Sander. Sie tragen kein Logo und sind nur für Insider erkennbar.

In dieser neuen Ära stehen handwerkliche Qualität, kein auffälliger Schnickschnack, Diversity und hochwertige Details im Vordergrund. Außerdem machen große Konzerne jungen, authentischen Modehäusern Platz. Im Denim-Look zeigt sich das in androgynen Outfits mit Diamanten als Details hier und da und in upcycelten Denim-Kleidungsstücken. „Es ist OK, normal zu sein“, lautet hier die Botschaft.

Valentino Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Coperni Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Coperni Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight

Embody

Living your best life’ ist die Botschaft, die hier vermittelt wird. Der Trend konzentriert sich auf den proaktiven Ansatz der Generation Z. Diese Generation denkt darüber nach, was sie wirklich glücklich macht und was sie in ihrem Leben erreichen möchte. Jetzt, da sie einen Weg gefunden zu haben scheint, die Zukunft zu gestalten, geht sie einen Schritt weiter und sucht nach Gemeinschaften, die die gleiche Denkweise teilen.

In der Welt geht es schon seit einiger Zeit darum, sich selbst sein zu dürfen und zu können, und dieser Trend hält an. Früher drückte sich dies vor allem in männlich geprägten, neutralen und übergroßen Silhouetten aus. Jetzt nimmt es femininere Formen an und wir befinden uns in einer Post-Barbie-Ära. Sie drückt sich in einer Farbpalette von leuchtendem Pink und Violett aus, die sich mit (dunklen) Blautönen abwechseln.

Christian Cowan Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Diesel Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Coperni Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight

Die globale Toleranz der Selbstdarstellung und der Zugang zu einer scheinbar unendlichen Online-Welt ermöglichen es den Menschen, sich auch dort zu entdecken. Diese futuristischen Online-Looks werden schließlich auch in das Hier und Jetzt übertragen. Looks mit sehr kurzen Oberteilen mit etwas Besonderem, kreative flachen Denim-Stücke und Cut-Out-Teile sind auf dem Vormarsch.

Budapest Select Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Y/ProjectSpring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Y/ProjectFall Winter 2023, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight

Low-key flex

Low-key Flex knüpft nicht nur gut an das KapitelFuture Atelier an, sondern geht noch einen Schritt weiter. Dieser Trend bringt die Menschen zum Nachdenken. Heutzutage versuchen sie, mit ihren wohlhabenderen Mitmenschen mitzuhalten; sie gehen sozusagen unter, um mit der finanziellen Elite mitzuhalten, die von vornherein weniger zu beweisen hatte, so das Echo der Trendpräsentation. Ist es an der Zeit, nicht mehr am endlosen kapitalistischen Kreislauf teilzunehmen, wenn man es sich nicht leisten kann, fragte Reddy.

Luxus und damit ein hoher Preis machen einen Gegenstand für die meisten Menschen schnell unerschwinglich und schaffen Ausgrenzung. In der heutigen Welt, in der Inklusion immer wichtiger wird, ist dies nicht mehr möglich. Die Bekleidungsvorschriften von Low-key Flex lauten daher wie folgt: Kleidung sollte leicht zugänglich sein und eine integrative Haltung vermitteln. Ganz gleich, ob es sich um Kleidung handelt, die man bereits im Schrank hängen hat, um ein Secondhand-Schmuckstück, das man im Secondhand-Laden gefunden hat, oder um das eine einfache T-Shirt; es strahlt eine Reduzierung der Ungleichheit aus. Low-key Flex erinnert somit an die 1990er Jahre.

Blumarine Spring Summer 2023, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Blumarine Spring Summer 2023, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight

Resurgence

Avant Y2K macht Platz für Resurgence. Avant Y2K war ganz der Generation Z gewidmet, der Generation junger Erwachsener im Alter zwischen 12 und 26 Jahren. Sie vermischt Elemente der Popkultur mit technischen Details aus den frühen 2000er Jahren und verbindet futuristische Details mit Retro-Inspirationen. Man denke nur an freche grafische T-Shirts, Double Denim, Glitzer in Hülle und Fülle und tief sitzende Jeans.

Jetzt gibt es eine neue Garde von Designer:innen, die bereit sind, „Design neu zu definieren. Während Avant Y2K in den Archiven der Modehäuser stöbert, konzentriert sich Resurgence auf Marken wie Sean John und Karl Kani.

Gen Z erfindet Jeans mit einem Auge für Details neu. Sie fügt zum Beispiel zusätzliche Taschen oder Reißverschlüsse hinzu oder schneidet eine Hose extra tief. Darüber hinaus werden in Jeans-Outfits, die unter den Begriff „Resurgence“ fallen, Körperformen sichtbar. Ein verwaschener Pullover ist ebenfalls ein typisches Element dieses Trends, ebenso wie Anspielungen auf die 90er und 00er Jahre durch handgeschriebene Markennamen.

Diesel Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Diesel Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
Diesel Spring Summer 2024, Ready to Wear. Bild: Launchmetrics/spotlight
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Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.nl. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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