Debüt bei Calvin Klein: Veronica Leoni definiert den US-amerikanischen Minimalismus neu
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Sechs Jahre sind vergangen, seit Calvin Klein die Produktion seiner High-End-Kollektionslinie eingestellt hat, die zuletzt unter der Leitung des belgischen Designers Raf Simons den sperrigen Namen 205W39NYC trug. Trotz ihrer avantgardistischen Ästhetik und einer treuen Anhängerschaft fand Simons' Schaffen nie wirklich Anklang beim breiten Calvin-Klein-Publikum. Mutterkonzern PVH Corp, der die Marke 2003 erworben hatte, hatte jedoch bereits zuvor damit zu kämpfen, die Magie der 1990er Jahre wiederzuerlangen – eine Zeit, die weithin als die Blütezeit des Luxusangebots von Calvin Klein gilt.
Mit der mit Spannung erwarteten Rückkehr der Calvin Klein Collection, nun unter der kreativen Leitung der italienischen Designerin Veronica Leoni, soll sich genau das jetzt ändern. Leoni, die im Mai 2024 ernannt wurde, bringt beeindruckende Referenzen mit: Sie war Finalistin für den LVMH-Preis 2023 mit ihrem eigenen Label Quira und sammelte zuvor Erfahrungen bei The Row, Céline unter Phoebe Philo und Jil Sander. Zudem scheint ihr Ziel für das nächste Kapitel von Calvin Klein klar definiert. Es gehe darum, alles, was seit Calvin Kleins Abschied von seinem gleichnamigen Label geschehen ist, auszulöschen und neu zu starten – als wäre es der erste Tag, so die Designerin gegenüber Medienvertreter:innen.
Calvin Kleins Erbe neu interpretiert
Leonis Mission ist dennoch keine leichte. Ihr soll es gelingen, Calvin Kleins schlanken, sexy Minimalismus für ein modernes Publikum neu zu interpretieren und gleichzeitig die Realitäten einer Premium-Positionierung unter PVH – und nicht einer Luxuspositionierung – zu berücksichtigen. Im Gegensatz zu Simons' intellektuellem, hochkulturellem Ansatz entschied sich Leoni für eine zugänglichere Interpretation US-amerikanischer Sportswear, die in der DNA der Marke verwurzelt ist, aber mit zeitgenössischen Elementen aktualisiert wurde. Man denke an karierte Hemden, kombiniert mit perfekt geschnittenen Jeans – eine klare Anspielung auf Calvin Kleins geschichtsträchtige Vergangenheit in der Casual Americana, jedoch aufgefrischt für 2025.
Wo Kleins Designs oft auf Reduktion und Reinheit setzten, fügte Leoni Schichten und Volumen hinzu – mit gemischten Ergebnissen. Die Silhouetten fielen groß aus, mit unnötigen Details. Übertriebene Ärmel und mehrlagige Mäntel wirkten überladen und unpraktisch. Dramatische Proportionen sind zwar ein fester Bestandteil der aktuellen Runway-Trends, doch es gibt einen schmalen Grat zwischen modisch und funktional – eine Spannung, die in mehreren Looks der Kollektion deutlich wurde und die Klein instinktiv auszubalancieren wusste. Die übergreifende Vision für die Marke war nicht sofort ersichtlich, da viele Looks problemlos auf eine Vielzahl anderer Laufstege übertragen werden könnten.
Dennoch gab es auch Highlights. Besonders Oberbekleidung und Tailoring stachen als Kernkompetenzen hervor – mit länglichen Trenchcoats und scharf geschnittenen, präzise gefertigten Mänteln, die sich sowohl modern als auch zeitlos anfühlten. Diese Stücke könnten problemlos auf CK Jeans und andere Diffusionslinien übertragen werden und bieten PVH eine wertvolle Möglichkeit, den Einfluss der Kollektion im gesamten kommerziellen Ökosystem der Marke zu erweitern.
Der Weg zur Relevanz: Werbung und kulturelles Kapital
Damit die Calvin Klein Collection nachhaltigen Erfolg erzielt, muss PVH seine beeindruckende Marketingmaschinerie einsetzen. Historisch gesehen hat Calvin Klein seine größte kulturelle Wirkung durch ikonische Werbekampagnen erzielt – von den provokanten Bildern der 1990er Jahre mit Kate Moss und Mark Wahlberg bis hin zu neueren Kampagnen mit Schauspielern wie Jeremy Allen White.
Soll die neue Kollektion einen vergleichbaren Hype erzeugen, muss die Werbung auf diesem Erbe aufbauen und gleichzeitig den zeitgenössischen Geschmack widerspiegeln – vielleicht, indem sie den nostalgischen Reiz von Calvin Klein in den 1990er Jahren mit der klaren, zukunftsweisenden Ästhetik verbindet, die Leoni kultiviert.
Ein vielversprechender Start
Die Rückkehr der Calvin Klein Collection wird wohlwollend aufgenommen, und Leonis Debüt bietet eine vielversprechende Grundlage. Zwar gibt es noch Raum für Verbesserungen – insbesondere in der Schärfung einer einzigartigen Perspektive und der Vermeidung von Übertreibungen auf dem Laufsteg –, doch die Kernelemente sind vorhanden. Allein die Oberbekleidung deutet darauf hin, dass Leoni versteht, wie man Modernität mit dem Erbe der Marke in Einklang bringt – ein Ansatz, der bei richtiger Umsetzung kommerziellen Erfolg versprechen könnte.
Letztendlich wird die Zeit zeigen, ob Leonis Weg von dauerhafterem Erfolg geprägt sein wird als der ihrer Vorgänger. Doch im Moment bietet ihre Kollektion ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass die High-Fashion-Linie von Calvin Klein wieder auf einem vielversprechenden Kurs ist.
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